3 auf einen Streich – mein erster Triathlon!!!

Mein erster Triathlon! Genauer gesagt Volkstriathlon, Jedermenschtriathlon oder auch Sprintdistanz. Aber jeder der jetzt denkt, das würde heissen er steht eben mal von der Couch auf und macht morgen Triathlon in der Sprintdistanz, der irrt. Nicht dass die einzelnen Distanzen eine große Herausforderung wären. 750m Schwimmen, 20km Radfahren, 5km Laufen…. Jeder Mensch der sich, auch wenn er sportlich zuvor nicht aktiv war, von der Couch erhebt und zwei Monate lang 3 mal die Woche eine der Disziplinen übt, wird ohne Problme die jeweilige Distanz schaffen. Der Trick ist aber, alle DREI Disziplinen zu beherschen. Und ich glaube nicht, dass da schon ein Jedermensch dafür in Frage kommt. Das ist eher ein Jedermensch mit nicht nur einem Willen und einer ausgeprägten Bereitschaft sich zu quälen, das setzt ja jegliches Training eh schon voraus, sondern auch jemand der sich konsequent mit seinen Schwächen auseinander setzten kann und will.

Aller Anfang ist schwer

Die aktiven Sportler unter uns wissen das. Als wir angefangen haben, da hat am Anfang erstmal alles wehgetan. Der Körper schickt am Anfang Signale, die den Geist überreden sollen das gefälligst zu lassen, was man da grade tut. Das kostet ja Kraft und Energie!. Der Geist ist willig aber der Körper ist schwach! Und so versucht der Körper den Geist erstmal zu überrumpeln und benimmt sich wie eine Diva, die ohnmächtig wird beim Anblick einer Maus.

Bei vielen klappt das auch. Die glauben dann, dass das Rasseln in der Lunge, die Knie und Rückenschmerzen am Anfang definitiv pathologisch sind. Die besuchen dann noch ein paar Ärzte, die Ihnen naturgemäß für den Anfang folgendes Raten: „Machen Sie doch nicht so schnell“, Machen Sie ein bisschen Weniger“, „Machen Sie doch auch was anderes“. Wenn Sie Pech haben finden sie einen der ihnen noch diagnostiziert, dass das eine Bein kürzer ist als das andere, sie doch Übergewicht haben, die Bänder nicht mehr so elastisch sind wie in jungen Jahren, oder notfalls, dass sie blond sind und zu helle Haut haben und deswegen leicht Sonnenbrand kriegen. Aus diesem Mix wird dann oft ein: „Ich kann kein Sport machen, weil…“, ordentlich gewürzt mit einem „und ich habe keine Zeit für Sport, weil…“

Alles nicht so schlimm!

Nun ja, die die es aber trotzdem da durch schaffen und den Weg des Lichtes einschlagen, die merken in den meisten Fällen handelt es sich dabei eher um Anpassungsschmerzen, die man mit der Zeit quasi einfach wegtrainiert. Und das Schöne dabei ist, mit jeder neuen Belastungsform, kommen die Anpassungsbeschwerden wieder. Und das ist auch gut so! Denn der Schmerz zeigt uns, dass mit uns was passiert. Dass da grade was umgebaut und verbessert wird. Diese neue Baustelle nimmt der Geist sofern er es nicht gewohnt ist eben erstmal als Schmerz wahr.
Also ist es der doch der Geist der schwach ist!
In meinem Fall, kämpft der Wunsch nach einem Triathlon Finish mit der Faulheit den mühsamen Weg der Anpassung zu beschreiten.

Genau auf diese Anpassungen habe ich zwangsweise verletzungsbedingt wieder Lust bekommen, und bin auf TriTraining umgestiegen. Ich hatte ja in meinem letzten Beitrag darüber berichtet, was für ein toller Schwimmer ich bin, und muss an dieser Stelle nun auch leidlich erwähnen, dass ein beonders toller Radsportler in mir auch nicht geboren wurde. Es gibt schon einen Grund warum  ich zuerst wieder mit dem Laufen begann.

Die Gefahr fährt mit … als Autofahrer!

Zum einen ist Radfahren schon mal total gefährlich und zweitens teuer. Zwei Dinge die ein am Leben hängender Geizkragen wie ich schon mal gar nicht mag. Dank ebay konnte ich den Schotten in mir ruhig stellen, und das mit der Gefahr .. naja, man gewöhnt sich dran. Aber an dieser Stelle möchte ich einmal an alle Autofahrer appelieren, nicht wie wild gestikulierend zu hupen! Geschweige denn mich oder andere Rennradler auf Bundesstraßen abdrängen zu wollen, nur weil vermeintlich daneben ein Gehweg sei, auf dem auch Radfahrer Platz hätten und deswegen dort fahren sollen. Auch wenn Ihr es nicht glauben mögt, wir sind auf der Strasse in der Regel besser dran als auf dem Radweg. In der Tat nicht nur schneller, sondern auch sicherer! Eine Meldung des Polizeipresidenten dazu gibt es hier!

Die letzte Woche mit Schwung

Nachdem ich mich also Schwimmtechnisch eingermaßen über Wasser halten konnte, und das Radtraining der letzten Monate mir zumindest bescheiningte, dass ich am Berg zwar fast aber eben nur fast schieben muss, gings mit neuen Vorsatz in die Woche. In diesem Jahr sollte es ja vier Traithlons für mich geben. Zwei Sprints, einmal olypmpisch und dann wieder Sprint, weil der Berlin Marathon naht. Aber noch bevor ich überhaupt meinen ersten Volkstriathlon hinter mich gebracht habe, setzte ich ein neues Ziel für diese Saison und habe beim BerlinMan vom der Sprintdistanz auf Mitteldistanz umgemeldet. Der Berlin Marathon rückt damit eher in die Zone der nicht besonders hohen Wahrscheinlichkeit und gibt das aktuelle Kniebefinden wieder. Marathonvorbereitung und lange Strecken über 25km sind läuferisch für mich nicht drin.

Steglitzer Volkslauf

Der Kurs auf das Triathlonland ist damit eingeschlagen, die Aufregung groß und das Training wurde intensiviert. In der Woche vor dem Berlin Triathlon, habe ich am Mittwoch noch nach einer gemütlichen 25km Radeinheit beim Steglitzer Volkslauf über 6km mitgemacht. Mehr als Tempoeinheit denn als echten Wettkampf, aber das Soll habe ich mit einer 4:11er Pace gut getroffen. Am nächsten Tag dann Koppeltrainig, dann ein Ruhetag und direkt am Tag zuvor noch den Seeburger Wald und

Seeburg Wald&Wiesen

Wiesenlauf quasi um die Ecke wieder als kleine Tempoeinheit bestritten. Frau Doktor hat dort übrigens den ersten Platz unter den Frauen gemacht und auch ich hätte eiegentlich den Gesamtsieg rauslaufen müssen, aber irgendwie wollte der Körper grad nicht. Eine Pace von 4:29 auf 5,3km bei ziemlicher hoher Herzfrequenz lässt darauf schliessen, dass ich schon im Tri Modus war, und der Körper grade Energie sammeln wollte. Klar, eine kleine ruhige 25km Radeinheit gabs auch hier noch eine Stunde vorher.

Der Tag der Wahrheit

Man mag jetzt meinen, wo bleibt das Tapering vor dem Wettkampf?
Nun, das Ziel war ja Erfahrungen sammeln und mit der Mitteldistanz Anfang September wird es zwei große Zacken härter, daher die eher hohe Belastung in der Gesamtwoche. Dafür wurden die Wettkämpfe inklusive des Tris wie gesagt eher als härtere Trainingsineheiten gelaufen. Und ich habe mir zu Frau Doktors Verwunderung keinen Zacken aus der Krone gebrochen, wenn mich jemand überholt hat.
Einfach den Motor anwärmen und unter diesem Motto die Nervosität und Spannung rausnehmen. Frau Doktor hat am Morgen des Tris noch die Restspuren der verbliebenen Angespanntheit abbekommen, als sie in der Tat meinte, sie könne nachdem sie mich abgesetzt hat, doch später mit meinem Wettkampfrad vom Parkplatz zur Wechselzone radeln. Ich fand das natürlich eine ganz tolle Idee!

Du bist nicht allein

Im Gegensatz zu mir, haben sich auch noch Nadin, Gerald und Alexander für die olympische Distanz gemeldet. Sie starteten in Welle 1, schon um 10:00 Uhr. Ich musste mit Jeanette erst um 12:25 ran. Genug Zeit um die Freunde anzufeuern.

Gerald war ganz mutig bei 17° Wassertemperatur ohne Neopren ins Wasser gestiegen ist dafür sehr solide geschwommen, hat sich dann großartig an eine schnellen Gruppe auf dem Rad festgesaugt und belegte nach einer ordentlichen Laufleistung Platz 68 in der Gesamtwertung und 11ter in der Altersklasse. Da es sein erster Tri war, Gratulation für das hervorragende Ergebnis von dieser Stelle!

Nadin habe ich beim Schwimmen leider nicht gesehen und sie erst auf der Radstrecke entdeckt, wo sie einsam ohne Windschatten Ihre Runden drehte, als schnellste Frau lief und zum Schluss als zweite in Ihrer AK finishte! Auch hier ein ThumbsUp für die tolle Leistung!

Alexander wie üblich in einer überragenden Zeit aus dem Wasser gekommen, hat leider eine Runde zuviel auf dem Rad gedreht und finishte dann als 42ter in der Gesamtwertung und 7ter in der AK. Was wäre nur möglich gewesen wenn!

Jetzt bin ich dran!

Die Läufe der anderen konnte ich nicht mehr bejubeln, da ich mich schon fertig machen musste. Neo anziehen und dann stellte sich mir die erste Erfahrungsfrage: Wie macht man sich vor einem Triathlon eigentlich warm? Du hast ja schon den Neo an! Du kannst Dir ja noch die Schuhe kurz anziehen und ein paar Meter laufen, aber 15min vorher ist ja noch die Pflichteinweisung. Das macht also keinen Sinn. Nach der Einweisung ein paar Meter Laufen und dann die Schuhe zurück in den Wechselgarten bringen, ist auch grob fahrlässig für das Nervenkostüm. Jaenette wusste es auch nicht besser, also mussten wohl ein paar Meter einschwimmen reichen. Die Einweisung habe ich sowieso nicht ganz mitbekommen, war da schon im Tunnel. Nur soviel. Windschatten ist erlaubt, aber nur geschlechterwiese. Also Mann hinter Mann und Frau hinter Frau.

Dann ging es ins Wasser und warm war es in der Tat nicht wirklich. Ich fühlte mich ein bisschen and en Hechtsprung erinnert.

Runterzählen und los gings!

Was für ein Getummel und ein Gedränge! Dabei bin ich doch schon aussen gestartet. Ruhig bleiben! Erster wirst Du eh nich, so bin ich allen kämpferischen Auseinandersetzungen möglichst aus dem Weg gegangen und versuchte ruhig mein Ding durchzuziehen. Hab mich so ganz gut an den anderen Schwimmern orientiert und bin auch fast ganz ohne extra Schlenker und Kurven ausgekommen! Ich schwamm fast komplett ohne Beineinsatz und nach einer ¾ tel Runde wurde ich warm und begann an den anderen Schwimmern langsam vorbeizuziehen.
WOW! Was für ein Unterschied zum Hechstprung! 🙂
So komme ich als 82ter von 294 Athleten aus dem Wasser und betrete bei 0:15:59 die Wechselzone. Im Augenwinkel sehe ich noch meinen Sohn und seine Mutter mir zujubeln aber da bin ich auch schon vorbei.

Der erste Wechsel klappt erstaunlich gut, der Neo klemmt Vaseline sei Dank gar nicht. Startnummer, Schuhe und Helm sind auch schnell drangemacht. Insgesamt verbringe ich laut meiner Uhr 2 Minuten 14 in der Wechselzone. Inklusive Lauf zu und vom Platz (c.a. 200m).

Beim Austritt aus dem Wechselgarten stoße ich jedoch mit einem anderem Athleten zusammen, der aus unerfindlichen Gründen auf einmal im Stehen in seine Cleats einsteigen will. Ich frage mich warum er mich dann vorher abgedrängt hat. Die Radrunde beginne ich auch ruhig und befasse mich erstaml mit meiner Technik. Hab meinen Garmin auf automatischen Multisport mit Wechselzeitmessung gestellt, und wohl irgendwo eine Taste falsch oder zuviel gedrückt. Nach einem Kilometer Rumspielerei nebenbei auf dem Rad, steht da auf dem Display “mit dem Laufen beginnen”, und so wird der anschliessende Verlauf des Rennens als Lauf aufgezeichnet. Kann ich ja hintterher noch in Sporttracks nacheditieren.

Ich finde auf der zweiten Runde in einem mit ordentlichen Waden ausgestatten Radler (Heiko steht auf seiner Startnummer) einen geeigneten Partner, um mich in der Führungsarbeit abzuwechseln. Und so sausen wir über die Runden. Und vor allem wir überholen! Mann macht das Spass! Klar werden wir auch überholt, aber die sehen ja schon nach Mega Profi aus ;-).

In Runde zwei drängt mich ein Vorausfahrender mit angekündigtem Handzeichen kurz vor der Kurve ab, bremst aber in der Kurve so stark, dass ich ihn fast mitnehme und es mir nicht verkneifen kann ihm zu sagen, ob das Manöver wirklich notwendig war. Er macht dann 200Meter die Führugsarbeit und muss dann wieder abreissen lassen. Danke an dieser Stelle nochmal…

In Runde drei bemerke ich, dass sich hinter mir ein Rad festgesaugt hat, dass mir und Heiko die Führungsarbeit überlässt und sich ansonsten damit begnügt als zweiter unserer Gruppe zu fahren. Ich halte das nicht für fair und lass mich neben ihn fallen und sage, „Ej mach mal auch ein bisschen Pace!“ Muss aber bemreken, dass es sich bei Ihm um eine Sie handelt. Sie sagt, sie ist nicht so schnell, und wir werden nicht zufrieden sein…. Von wegen! Sie führt uns kurzerhand an den nächsten schnell Fahrenden heran und so sind wir dann in der letzten Runde zu fünft. Sie hängt da wieder hinten dran. (soviel zur M/W Windschattenregel). Meine Beine haben kräftemäßig schon ein bischen gelitten und ich halte mich jetzt bei der Führungsarbeit zurück. Auf den letzten 200 Metern lasse ich rollen, zeige an dass ich in die Wechselzone ausschere und ziehe mir BEIM FAHREN DIE SCHUHE AUS! Ja, diesen Trick habe ich bei youtube bei Profis abgeschaut! 🙂

In der Wechelzone brauche ich diesmal gefühlt länger. Muss was trinken, das Rad will nicht in den Ständer, der Helm torkelt davon und ein Schuh ist beim Absteigen vom Rad vom Pedal gerissen. Und irgendwie kann ich mir nicht schnell genug die Schuhe anziehen. Klar! Ich habe ja das Puder vergessen. Wieder so ein Trick von den Profis 😉

Es geht durch die Wechselzone auf die Laufstrecke. Die Beine sind schwer und geschwollen. Irgendwie nicht Teil meines Körpers, aber sie laufen von alleine. Ich erinnere mich an mein Credo: Erstmal ruhig machen!
Der Puls ist wunderbar, Atmung ok. Ich werde langsam immer schnller weil das Gefühl zurück in die Beine kommt. Nach 3km bin ich im gewohntem Renntempo und werde immer schneller. Und ich überhole wie am Stück! Bei km4 beisst sich ein schwer Schnaufender an mir fest, aber ich ziehe locker davon. Bei km 5 kurzt vor dem Ziel stehen wieder der Sohnemann und seine Mutter, so dass ich mit Julius abklatschen kann.
Und dann ist da das Ziel.
Ich beschliesse den Einlauf zu geniessen. Ganz easy einlaufen, alles schön. Der Schnaufer ist wieder hinter mir und aktiviert alles was er hat. Ich lächele, ich bin gut drauf und lass ihn vorbeiziehen. Diese Mühe muss belohnt werden. Für mich ist grade Weltfriedenstag 🙂 Im Ziel klappt er halb um, ich klopf ihm auf die Schulter und sage „Gut gemacht!“. Nadin steht auch im Zielbereich, und sogleich gibt es das erste Schwätzchen. Und da ist schon der Sohn und will in Arm genommen werden.

Ich fühle mich SUUUUPER!

Ich laufe als 72ter von 292 ein und bin 12ter in meiner Altersklasse.

Gesamtzeit          1:12:22
Schwimmen        0:15:59( 82 )
Rad                       0:34:12( 96 )
Laufen                  0:22:11( 59 )

Fazit:

Triathlon ist einfach geil!

In zwei Wochen wieder! Dann ein bisschen ernsthafter im Spreewald. Wieder ein Sprint.

Der feuchtfröhliche Hechtsprung – Endlich mal Letzter!

Fast Letzter!

Bekanntermaßen beginnt ein Triathlon im Wasser. Mein erster dann auch noch im Freiwasser. Meine schwimmerischen Leistungen sind ursprünglich unterirdisch(!) gewesen. Und ich meine das wirklich so! Ich konnte nur Brustschwimmen oder etwas was nach Brustschwimmen aussah. Versuchte ich mal zu kraulen oder besser das was ich gedacht habe das Kraulen sei, war ich nach 25 Metern so fertig, dass ich nicht mal mehr Kraft zum Atmen hatte. Keine günstige Vorraussetzung für einen Triathlon. Als im letzten Jahr nach dem Marathon in Berlin der Gedanke langsam reifte mal aus Spass einen Triathlon zu machen bin mit nem Surfneopren mal in nen See gestiegen. Zur Insel gegenüber waren es c.a. 450 Meter. Ein sehr wagemutiges Unterfangen, dass mich in gefühlt mein Leben hätte kosten können. Rein kraultechnisch rüberzuschwimmen war völlig unmöglich, ich wechselte zwischen Kraul und erholte mich in Brust und Rückenlage. Die Vorstellung 1500 Meter am Stück zu kraulen, war für mich ebenso weit entfernt wie der Marathon als ich noch ein Fetti Frosch war.

Nun ist ein halbes Jahr vergangen wo ich ein bis zwei mal die Woche die SSE Schwimhalle im Europapark besucht hab. 2km ist dabei die Kür und es waren auch schon mal über 3km drin. Das eingebucht wurde es Zeit auch mal Freiwasser zu probieren.

Ich hab mir also nen gebrauchten Schwimmneopren besorgt und hab es zwei mal in nen See geschafft. Jetzt brauchte also noch die Erfahrung mit anderen um Bojen herum zu schwimmen und wie es so ist mit erfahrenen Schwimmern im Wasser zu sein.

So bot sich der 1. Berliner Hechtsprung am Herrentag letzte Woche an, das im Rahmen einer Staffel auszutesten. Dann mal (Ab)saufen statt voll laufen lassen ;-).
Also musste ich eine Staffel organisieren. Läufer kenn ich ja Massenhaft aber Schwimmer? Frau Doktor hat ja erzählt sie sei schon mit 4 Jahren einmal den Glienicker See hin und zurück geschwommen. Diese wagemutige Behauptung hat sie dann auch bei zwei Schwimmtrainings untermauert, wo sie mir gezeigt hat, dass sie erstens potenziell Brust schneller schwimmt als ich Kraul und zweitens gradeausschwimmen kann. Gerald hat Alexander wärmstens empfohlen den ich bisher nur über facebook „kannte“. Frau Doktor hat noch Timo ins Boot geholt der bei der DLRG ist. Und Tria Freundin Jeanette die in einer anderen Staffel gestartet ist, hat nach Manuela ins Spiel gebracht, die dann leider zwei Tage vor dem Start krankheitsbedingt absagen musste. Da Gerald sich ja auch auf seinen ersten Tria vorbereitet hat er sich noch schnell einen Neo gekauft und ist dann doch noch eingesprungen. Wunderbar wir waren komplett.

Ziel des ganzen war wie gesagt Erfahrungen sammeln und jede Menge Spass haben, denn bis auf Alexander der mich mit seinen Zeitvorstellungen tief beeindruckte, hatten wir noch Frau Doktor und Timo als solide Schwimmer und dann eben mich „Total Anfänger“ und Gerald der auch noch keine Zeitvorstellungen hatte und nie vorher im Neopren geschwommen ist.

Am Groß Glienicker See erwarteten uns doch eher kühle Außentemperaturen bei 12°C und das Wasser war wohl auch nicht so warm mit 16°C. Mein Körpergefühl tippte eher auf 14°C. Je nachdem wo man misst halt 😉

Unsere Startaufstellung haben wir mehr oder minder ausgelost und ich als schwächster Schwimmer durfte starten. Trotz aller strategischen Widersprüche die uns Jeanette noch auf den Weg mitgegeben hat.

Wir haben uns eigentlich alle vorgenommen die Runde a 500m zwei Mal hintereinander zu schwimmen um nicht zwischen den Sets auszukühlen.

Und dann ging s los! Ich hab mich schön an der Seite einsortiert und hab mal das Chaos an mir vorbeiziehen lassen. Vielleicht schaff ich da noch was aufzuholen.

Haha aber Pustekuchen!

Am Anfang hab ich natürlich viel zu viel Beineinsatz gemacht und war bei der ersten Boje kurz vorm untergehen.

Luft wo bist Du? Brustschwimmen rette mich für ein paar Meter!

3er Atmung? Vergiss es! Das geht eh nur rechts vernünftig. Das kühle Nass und die Aufregung, der ungewohnte Neopren haben mich sehr schnell in den Modus schalten lassen:

NUR IRGENDWIE ANKOMMEN!

Nachdem ich mit Brustschwimmen irgendwie beruhigt habe und dann auf 2er und 4er Atmung gewechselt bin ging es dann wieder ein bisschen. Alle 20 Meter mal schauen wo die Boje ist, Kurs Korrektur und weiter.

Wo sind eigentlich die anderen Schwimmer? ALLE vor mir! Nein, da ist noch jemand links von mir der sich ähnlich quält. Ein Mädel. Ich kämpfe um den vorletzten Platz aber eigentlich eher mit mir selbst, um halbwegs den Kurs zu halten. Nach der zweiten Boje Richtung Strand versuch ich noch was rauszuholen, und in der Tat irgendwie habe ich es geschafft sie zu überholen. Auf den letzten Meter ist wieder jemand neben mir. Ich denke wo hat sie denn die Power her, da der Schwimmer wie ein Motorboot an mir vorbeizieht. Als ich mich am Strand dann in den Lauf umschalten will, sehe ich jedoch, dass ich vom Ersten grade überrundet werde. Der hat also in der gleichen Zeit wie ich schon ZWEI Runden gemacht. Mein Gesicht muss wohl Bände gesprochen haben, da Frau Doktor sehr schnell realisiert hat, dass eine zweite Runde für mich nicht im Anschluss zu machen ist. Also ging sie auf Ihren ersten Stint und übergab dann wieder an mich.


Auf meiner zweiten Runde wusste ich schon ein bisschen besser was auf mich zukommt und bin sagen wir mal „sachlicher“ geschwommen.  Das klappte dann auch viel besser und am Ende konnte ich auch zum Abklatschen sogar richtig laufen. Frau Doktor hat sich zu Ihrer zweiten Runde noch schnell einen kurzen Neopren angezogen, da der andere zu viel Auftrieb machte. Nach Frau Doktor geht Timo ins Wasser.

Wir jubeln und schreien uns die Seele aus dem Leib. Dann springt Gerald ins Wasser hat aber auf seiner Runde immense Probleme, so dass er aussteigen muss. Kein Problem! Alex springt ins Wasser und ich kläre in der Zeit mit dem Veranstalter was zu tun ist. Einfach weiterschwimmen, sagt er wir sind hier ja nicht bei den Weltmeisterschaften oder so! Alex ist in so einer affenartigen Geschwindigkeit unterwegs, dass ich sofort nach der Klärung ins Wasser gehe und Geralds zweite Runde übernehme. Als Mannschaftskapitän Ehrensache J Auf meiner letzten Runde habe ich was die Gewöhnung angeht keine großen Probleme mehr, aber verschwimme mich doch immer wieder (Kursabweichung) da ich zu selten hoch schaue. Danach geht Alex wieder zu seiner zweiten Runde ins Wasser aber trotz der fulminanten Zeit die er schwimmt hat sich aber für uns an der ursprünglichen Platzierung nichts geändert. Wie werden VORLETZTER! J

Aber! Wir hatten eine Mordsgaudi!

Und das was wichtig war nämlich Erfahrung zu sammeln ist ja das Ziel gewesen, und grade für mich und Gerald war das das Entscheidende. Jeder auf seine Art.

Für mich ist klar dass ich am meisten gewinnen kann wenn ich grade aus schwimmen würde. In der Analyse zeigt sich:

1 set: 590m – 13:13:59 (Pace 2:14,3)
2 set: 510m – 12:06:80 (Pace 2:21,91)
3 set: 660m – 12:41:27 (Pace 1:56,15)

 

Grade mit der Pace des letzten Sets wäre ich bei meinem ersten Triathlon sehr zufrieden. Also weiter an der Technik feilen heißt es wohl!

Hier die Daten der ganzen Staffel wie aus der Ergebnisliste extrahiert.

Time Split Athlet
00:13:10 Milosz
00:25:36 00:12:26 Steffi
00:37:43 00:12:07 Milosz
00:50:31 00:12:48 Timo
01:01:53 00:11:22 Steffi
01:13:28 00:11:35 Timo
01:24:12 00:10:44 Gerald*
01:33:01 00:08:49 Alex
01:45:25 00:12:24 Milosz
01:55:00 00:09:35 Alex

*halb im Boot

Nächstes Jahr wohl wieder! Dann aber als mindestens Drittletzter! 😀
Und die 1500 Meter werde ich irgednwie auch schaffen. Hoffentlich! 😉

Der seelische Niedergang seit der BIG25

Was bisher geschah: Unser Parkläufer kämpft sich trotz einer Knieverletzung langsam aber sicher zurück ins Sportler Leben. Der Umstieg auf das Trithlontraining hat eine Traingskontinuität ermöglicht und ihn vor eventuellen laufentzugsbedingten Depressionen bewahrt. Die Ergebnisse der ersten Wettkämpfe waren nicht überragend aber auch nicht katatstrophal, auf jeden Fall genug um langsam von mehr zu träumen. Die Abende verbringt unser möchtegern Rocker in Clubs und frönt dem Hefegetränk, dass so schön prickelt in Ihrem Bauchnabel. So fand er auch in seinem Privatleben kürzlich neue Herausforderungen und an der beruflichen Front winkt auch eine neue Aufgabe. Alles gut möchte man meinen, aber für unseren semi professionellen Narzissten nicht gut genug, so konnte es also nur schlimmer werden … so kam es zum seelischen Niedergang.

Frau Doktor war für zwei Wochen weg, sie hat da noch Verpflichtungen aus Ihrem letzten Kapitel. Sie muss jetzt eine Expedition machen. Dagegen ist ja nix einzuwenden und ich finds ja auch toll wenn Frau Doktor sich dem Weltfreieden oder auch der Population der Wüstenfüchse in der weissen Wüste widmet, jedoch muss das doch nicht zusammen mit Schleimschlitzohr Herr Kurzacker sein… Ihr EX Freund aus Studienzeiten, und ich habe auch keine Lust, dass Sie mir dann wieder die Mails vom einem hormongetriebenen marrokanischen Expeditionsleiter auf Brautschau zeigt… Brauchen intelligente Frauen das wirklich? Gibt es da wirklich keinen Unterschied in unserem geschlechtlichem Bestätigungsverhalten? Mein nächster Marathon ist dann Bangkog, mit nem kleinem Abstecher nach Phuket… Dann krieg ich dann auch Liebesmails: „Dear Milosz, i miss u very much. My Mother is very ill, please send money for hospital. Btw I have good news for you, I am pregnant…”
Alleingelassen mit diesem Film vor Augen, habe ich mich also wieder aufs Training focussiert. Fahrtspiel, Tempolauf, Intervalle die endlich auf mehr zu hoffen liessen. Ich war zwar durchgängig müde, hab dann also zwei Tage getapert und einen Tag vor der BIG25 starte ich doch positiv gestimmt eine kleine Umfrage auf Facebook, was ich wohl laufen werde auf der HM Distanz.
Bestzeit ist bei 1h29, vor 5 Wochen bin ich ganz locker ne 1h38 gelaufen. Intern rechne ich also mit ner 1h32-1h34. Hole am Tag zuvor noch die Startnummer für Running Twin Marek ab, und treff mich morgens vor dem Olympiastadion zur Übergabe. Zur halben Aspirin amMorgen noch 2 Voltaren wegen dem Knie schlucken, Umziehen, Einlaufen, Brustgurtvergessen, zurück und im Startblock Gerald getroffen. Am Tag zuvor haben wir gesagt mit 4:30 angehen und sehen was kommt. So passiert es auch, der erste KM wird exakt bei 4:30 passiert. Bei km 2 treffe ich Marco Ast, er tippt heute auf ne 1:30 für mich, und Kumpel Erik Jahn greift heute die BZ auf den HM an, die liegt zur Zeit bei 1:38. Ich war ja beim Berliner Halbmarathon 10 sec schneller als die beiden, wo sie Ihre BZ gelaufen sind. Und damals empfand ich den Lauf als harte Traingseinheit. Es geht 2 km leicht bergab, ich lass laufen und bin bei ner Pace von 4:10. Ich achte aber schön auf mein Puls, so dass ich nicht in den kritischen Bereich über 175 komme. Ich überhol Erik und hab aber Gerald verloren. Nach dem leichten Abstieg ab km 5 geh ich wieder auf eine 4:30 pace zurück. Noch fühl ich mich super!

ABER DANN! Ab km 8 krampft bei jedem Schritt irgendwo der rechte Gesäßmuskel, ab km 10 war dann das ganze rechte Bein zu, als ob alle Energie abezogen worden wäre. Totes Fleisch quasi. Ab km 11 kam noch der untere Rückenmuskel dazu. Hier überholt mich jetzt Erik wieder. Nach dem Lauf im Tegeler Forst, wo ich über meine Schnürsenkel gestolpert bin, lässt er mich schon wieder stehen. Ich klage ihm mein Leid mit den Krämpfen und gestehe mit Krokodilstränen, dass ich wahrscheinlich am KuDamm bei der Ubahn aussteigen werde.
Nicht nur dass ich Krämpfe habe, aber irgendwie kriege ich nicht richtig Luft, wie ein Staubsauger der ein Loch im Schlauch hat und nicht richtig Leistung entwickelt. Ich fühle mich sooowas von total scheisse. Das rechte Bein zu, das linke fühlt sich aber noch taufrisch an. Was für eine Diskrepanz!
Ich bin mental am Boden und trabe ein bisschen weiter und will aussteigen, aber die Mitläufer und Zuschauer am Kudamm animieren mich zum weitermachen. Der Applaus als auch auch die mitleidigen Blicke aktivieren meinen Stolz und dann hab ich mich dann an auch diesen hammergeilen Zieleinlauf im Olympiastadion erinnert. So schleppe ich mich dann doch halb trabend und halb gehend langsam Richtung Ziel. Bei km 16 überholt mich Marek, der die volle 25 in einer 1h39:09 (sub 4:00 Pace!) gelaufen ist. Er ist zur Zeit in der Form seines Lebens! Ich versuche ein paar Meter mitzuhalten aber es ist hier noch aussichtslos. Erst bei km 18 kommmen dann die Kräfte wieder und ich kann wieder normal laufen. Die Uhr bleibt dann offiziell bei 1:44:11 stehen.
Im Zielbereich höre ich nur von neuen Betzeiten und bin innerlich am Boden zertört. Irgendwie ist mir nach weinen zu Mute und ich schäme mich ein bisschen für mein großes Maul im Vorfeld. Von wegen 1:34 ist locker drin. Ja, ich hab durchgehalten und hab nicht abgebrochen, aber mit dieser Zeit wär ich lieber zu Hause im Bett geblieben, so wie ich es an einem Morgen vor dem Wettkampf eigentlich immer will.
Die restliche Woche konnte ich mich kaum zum Training motivieren und hab mir dann eine Regenerationswoche verschrieben, um das ganze verarbeiten zu können.
Und auch dieses Minimaltraining habe ich schwerlich einhalten können. Eine geplante Ausfahrt habe ich auf die Rolle verlagert und bin konnte nicht mal die vollen 40 km fahren und ha nach 30km abgebrochen wegen Unlust und Müdigkeit. Geschwommen bin ich in der Oma und Kinderbahn.

ANALYSE:
Nach nun 10 Tagen wo ich verarbeiten konnte, ist auch Frau Doktor wieder da und alles ist fast wieder so wie es vorher war, naja … gestern hatte ich noch einen glimpflich abgelaufenen Motorradunfall, der mich dann wohl doppelt geerdet hat.
Aber summa summarum habe ich wohl die Erfahrung gemacht, dass mentale Fitness ebenso entscheidend ist wie die körperliche. Wenn Du was anderes im Kopf hast und das Kein Bock Gefühl sich tiefer und vor allem substantiell eingräbt, da muss man loslassen. Ja da muss man sich wohl mal wieder mit seinem besten Freund treffen, nen Kasten vernichten, viel lachen und sich wieder auf das wichtige im Leben konzentrieren. Manche gehen auch zum Mentalcoach oder Psychiater.
Auf der anderen Seite, klar habe ich auch in der Zeit unstrukturiert trainiert, bin vielleicht zu schnell angegangen und die Voltaren vorm Lauf sind auch ungünstig und es waren bestimmt auch zu viele Tempoeinhieten in der Woche vor dem Lauf.

Aber als Essenz nehme ich folgendes mit:
Wenn Deine Seeele zurückschaut, dann kann der Körper auch nicht wirklich nach vorne laufen.

Tja wieder was gelernt!

Über Schnürsenkel am Treppchen vorbeigestolpert

Morgens 7:45 irgendwo in Deutschland. Frau Doktor streicht mir sanft aber bestimmt durchs Haar. Ich lege einen mitleidsvollen Blick auf, ich will heute nicht, ich bleib heute im Bett, ich will weiterschlafen. Aber sie bleibt gnadenlos! Du hast schon das Startgeld bezahlt, und gestern hast Du auch schon nichts gemacht! Ja, gestern hatte ich ja auch noch weniger Schlaf als heute. In den letzten 3 Tagen nicht ganz 10h, das macht im Schnitt 3h pro Tag, und ich bin weiß Gott nicht Napoleon oder so. Und der musste ja auch nur Befehle geben, und nicht selber Laufen, höchstens Reiten, naja ok, musste ich auch….
Aber heute soll‘s doch regnen, ist mein letzter Versuch. Aber das Argument wird einfach ignoriert. Ist ja auch eines echten Läufers und baldigen Triathleten nicht würdig, und so hüpfe ich aus dem Bett und tue so, als ob ich nie so motiviert war wie heute. Vielleicht kann ich das Schlafdefizit ja mit meinem vermehrten Testosteronspiegel ausgeleichen. Zudem motiviert mich Frau Doktor ja seit einiger Zeit mit Ihrem unwiderstehlichem Charme das Rauchen endlich komplett einzustellen. Und erste Erfolge zeichnen sich langsam ab. Die Orgien und Feste haben sich ja schon seit ein paar Wochen im Zaum gehalten, sonst wäre es unmöglich gewesen Frau Doktors Intimdistanz zu überwinden. In der Summe bin ich also seelisch und körperlich ausgeglichen und da spricht eigentlich nichts dagegen heute den 35. Jedermannlauf mit lächerlichen 10km zu absolvieren. Die Strecke ist größtenteils aus dem letzten Jahr bekannt, Gerald hat sich gestern schon als Motivator angekündigt und da wir beide zurzeit die AK Wertung im Berlin Cup anführen, wird das bestimmt ein nettes Läufchen. (Allerdings nur weil wir bis jetzt alle Läufe gemacht haben, und die wirklich guten Läufer, ein bis zwei weniger haben)

Die Veranstaltung ist sehr nett gemacht und gehört fest in den Frühjahrskalender, und ich will eins der Highlights auf keinen Fall verpassen: Schmalzstullen! Jedes Jahr gibt es bei diesem Lauf des VFL Tegel sehr leckere Schmalzstullen. Das Starterfeld ist mit 142 Läufern beim 10km schön übersichtlich und von Gedränge kann nicht die Rede sein. Die Waldwege auf denen man in zwei Runden die Strecke absolviert sind breit und gut befestigt. Die Steigung in der Runde über 11 Meter ist verhältnismäßig lang gezogen so dass die nicht so in die Beine gehen wie zum Beispiel der Hügel beim Pankower Frühlingslauf letzte Woche. Ich hoffe also auf eine leicht bessere Pace als letzte Woche. So ne 4:15er Pace sollte heut drin sein.

Gerald ist mit seinen Söhnen angereist und sein großer hat schon den 5km Lauf mit fulminanter Leistung auf Platz 3 beendet. Ich treff beim Einlaufen meinen alten Vereinsfreund vor 20 Jahren Erik Jahn, der nach Jahren im Fußball und einem dort erlittenen Meniskusschaden wieder zum Laufen zurückgefunden hat, und auch Marko Ast zeigt sich auf der Strecke allerdings nur zum Training. Vor dem Start spricht mich noch eine Läuferin an mit der ich im letzten Jahr an der „Im Angesicht des Marathons“ Promoaktion im Rahmen des Berliner Marathons mitgemacht habe. Das war die Sache mit der Kamera auf dem Kopf. Sie hat die Kamera wohl nach 15km abgelegt und fand das alles nicht so toll, und dies und jenes…. Vor lauter Schnack habe ich dann vergessen meine Schuhe nochmal vernünftig zuzubinden und bin zum Start geeilt.

Der Start ist pünktlich um 10:00, die Strecke diesmal wieder die angestammte und ziemlich genau vermessen, zumindest laut meinem Forerunner. Ich geh recht zügig an und brems mich auf den ersten km ein bisschen, Gerald ist nicht weit von mir und schließt nach dem ersten km zu mir auf. Ich merk das ich mich heute ganz gut fühle und so laufen ich und Gerald die ersten km schön im Gleichschritt. Ich denke wow, heute könnte es ein spannendes Rennen zwischen uns werden, da ich bei jedem km eine kleine Reserve verspüre.

Aber dann ereilt mich das Pech, bei km 5 merke ich das mein rechter Schuh immer lockerer wird. Und kurze Zeit später ist der Schnürsenkel ganz auf. Ich muss stoppen, alles wieder festziehen, Schleife, Doppelknoten… bam 15 Sekunden weg und mein Kreislauf wundert sich mal ganz stark über den abrupten Abbruch und das Zusammenfallen des Lungenvolumens in der Bückhaltung. Gerald zwar noch in Sichtweite aber ich muss ihn ziehen lassen.

Als ich wieder Anlaufe meldet sich Erik von hinten, ich lass ihn an mich rankommen und wir laufen zusammen, aber auch dies bringt mir kein Glück, weil bei der nächsten kleinen Steigung sich der zweite Schuh meldet. Hier greif ich gleich ein, bevor der Senkel ganz aufgeht. Kurz runter und nur nochmal festziehen. Also jetzt auch Erik vor mir.

 

Km 5+6+7 sind also pacemäßig versaut, da ich sie 10 bis 15 Sekunden unter dem angepeilten Pace von 4:15 laufe.

Sowohl Gerald Gruppe als auch die in der ich mit Erik war sind noch in Sichtweite aber die vorhin erwähnte Reserve ist nicht mehr fühlbar. Ich bin aber wieder in einer so um die 4:19 unterwegs, was auch die Durchsschnittspace für den heutigen Lauf ergibt.. So geht es die letzten drei km bis zum Schluss. Und ich laufe mit einer offiziellen 43:17 ein. Mein Garmin hat beim ersten Halt die Autosstopfunktion ausgelöst und zeigt 43:03 an, so dass ich ziemlich genau weiß dass der erste Schnürsenkel 14 Sekunden gekostet hat.

Erik ist mit einer glatten 43:00 eingelaufen und Gerald mit einer 42:32 auf Platz 3 in der AK und damit wieder auf dem Treppchen. Ja das war im Bereich des machbaren.

War aber trotzdem ein schöner Lauf und wäre vielleicht noch ein schöner geworden, wenn ich nicht über meine Schnürsenkel gestolpert wäre. In dieser Woche kommen jetzt zwei Paar FLEXY LOCK LACES, elastische Schnürsenkel die ich für meinen ersten Triathlon brauche an. Sowas wird mir also nicht nochmal passieren!

Ich will doch endlich auch mal aufs Treppchen! 😀

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Berliner Halbmarathon – Ostern – Pankower Frühlingslauf

Berliner Halbmarathon

Was ist passiert in den letzen paar Wochen?…

Am 1. April bin ich beim Berliner Halbmarathon angetreten. Ich war schon seit einer Ewigkeit gemeldet, und bin dann gestartet, trotz dessen dass ich im gesamten Jahr bisher keinen Lauf über 18km hatte, die Umfänge marginal sind und das Tempo mehr als mäßig. Ich belasse es hier beim Stichwort Knie, und sage es wird besser, aber eben seeeehr langsam. Mein Vater ist auch aus Polen angereist, da er mich überzeugt hat ihm einen Startplatz zu spendieren. Auch bei Ihm Vorbereitung, Fehlanzeige.

Am Abend davor das übliche, Vater Sohn Abend vorm TV = Bierchen, PromiBoxen auf Pro7 und dann noch echtes Boxen im Ersten. Ups! Sind wir dann doch erst um 1 Uhr im Bett gewesen?

Schatten der Vergangenheit

Trotz Startblock A auf der Nummer habe ich mich eher hinten beim B einsortiert, als Muss habe ich mir ja auch nur eine 1:45h vorgenommen. Trotz fast Zig Tausender Starter habe ich fast alle Läuferfreunde getroffen, die ich so kenne. Und darüber hinaus auch Thomas Lange mit dem ich als Jugendlicher beim TSV Wittenau LA trainiert habe. Der sagte mir das Erik Jahn (damals ebenfalls TSV Wittenau)  und Marco Ast (war das damals VFL Tegel?) auch heute laufen. Das war schön zu hören dass alte Trainingskumpanen aus der Jugend zum Sport zurückgefunden haben.

Ein bisschen aufdrehen

Bin langsam angegangen und habe mich mit an dem Tag einem lockeren Trainingsläufchen angefreundet, als mich bei km 9 Anna Langhinrichs überholt:“Hi Milosz, wolltest Du nicht langsamer laufen?“ Sie ist heute auf eine 1:36 aus. Follower werden das von mir kennen. Bei sowas werden meine Beine schneller. Und so habe ich Anna angeboten für sie zu pacen. Wir sind dann auch bis km16 in einer ~4:30 Pace gelaufen, auch wenn Anna der Meinung war, ich bin zu schnell? Aber mein Garmin war an dem Tag wohl besser geeicht 😉 Trotz zwei Voltaren schickte das Knie Warnsignale bei km 16, und da ich ja eigentlich locker laufen wollte und zwischendurch schon zwei KM an der anaeroben Schwelle gelaufen war, (mein neuer Garmin hat da gleich mal vibriert) habe ich Anna auf den Weg geschickt und für mich Tempo rausgenommen. Bin dann mehr oder weniger gemütlich weitergelaufen. Das schnellere Tempo als Pacemaker hat dann auf den letzten beiden km seinen Tribut gefordert. Die Beine haben da gemeldet: „Ey Alter! So viel sind wir in diesem Jahr noch nie gelaufen, mach mal langsam Schluss hier!“. Solange ich nicht über eine 5er Pace gefallen bin, war ich da auch verständnisvoll. Ein kleiner Schlusssprint war zum Schluss auch noch drin, und ich fühlte mich nach dem Lauf sehr lockerdrauf. 1:38:37 ist es dann zum Schluss geworden. Und ich hab den Lauf dann als ein härteres Training verbucht.


Fotos vom Lauf bei Marathonfoto

Im Anschluss im Zielbereich noch mehr bekannte Gesichter Leute und dann ab nach Hause packen gefahren. Ich wollte ja über Ostern bei meinen Eltern sein.

Wenn Du fit sein willst mit 60, musst Du mit 40 wieder Sportler werden

Mein Alter Herr hat übrigens in 2:05:39 gefinisht, was für AK60 mit 10kg Übergewicht und nicht viel Training schon eine tolle Leistung ist, aber auf der anderen Seite sieht man auch, dass wenn man in seinem Leben mehrere Marathons gelaufen ist, eine Grundkondition erhalten bleibt.

Osterurlaub

Zu Ostern bin ich ja fast immer bei meinen Eltern im Riesengebirge. Und meistens nutze ich die Zeit um auf dem hügeligen Gelände meiner Form einen ersten Kick zu geben. Die hügelige Landschaft ist sehr schön um Kraft in die Beine zu legen, und einen Sportplatz gibt es auch, so dass ich auch was fürs Tempo tun kann. Es gibt zwei Schwimmbäder mit SPA, Massage Saunagarten etc, so dass ich auch ein bisschen an meiner Schwimmtechnik arbeiten wollte. Hach! Wie wär das schön gewesen teilweise auf zwei Trainingseinheiten am Tag auszuweiten. Rennrad habe ich zwar aus Platzgründen nicht mitgenommen, da ich ja mit Zug zurückfahren wollte und mit Zwei Koffern für 10 Tage war ich schon ausgelastet. Außerdem sollte ja Laufen im Vordergrund stehen.

Aber Pustekuchen!

Am Tag 1 locker schwimmen und zwei Tage nach dem HM stand ein leichter Regenrationslauf an. Aber mein Knie sagte zu der leichtesten Steigung und erst Recht zu jedem Abstieg: NEIN! Ich konnte nicht mal die geplanten 11km durchlaufen und brach nach 9km ab. Laufen war ein NoGo auf den Hügeln. Meine Stimmung war ganz tief. Jetzt blieb nur noch schwimmen und der alte Heimtrainer, den ich meiner Mutter mal geschenkt hab. In der Konsequenz aber hieß das, nix mit Trainingslager und nix mit Formgrundlagen bauen. Als die Stimmung zu kippen drohte, habe ich meine Koffer gepackt und bin zurück nach Hause gefahren. Habe in Berlin das Training dann halbwegs wieder eingepegelt und habe dann heute mit recht wenig Vorfreude am

Pankower Frühlingslauf

teilgenommen. Trotz wunderschönem Wetter und dass es eigentlich meine Hausstrecke ist, fühlte ich mich schlapp und müde. Lauffreundin Nadine hat den Lauf heute wegen Krankheit geschwänzt, Oli Spohn war im Urlaub. Gerald, mein direkter Konkurrent beim Berlin Cup, ist aber erschienen. Als Begleitung hatte ich meine Ex Gattin und meinen Sohn überreden können. Ist ja nur um die Ecke der Lauf.


Start! Ich denke mir naja, trotz nicht allzu überragendem Training waren alle Läufer bisher ein wenig schneller als im letzten Jahr, vielleicht klappt‘s ja heute auch. Letztes Jahr bin ich eine 55:19h gelaufen. Also rund eine 4:30 Pace habe ich mir für heute vorgenommen. Aber was soll man sagen, dieser Anspruch war zu hoch. Ich bin die 5 Runden die jeweils einen kleinen netten Anstieg haben, leider zu schnell angegangen. In der Folge bin ich beim zweiten Anstieg total eingebrochen und bin ihn fast hochgegangen. Beim dritten ging‘s genauso, und erst beim vierten und fünften habe ich mich langsam wieder erholt gehabt. Eindeutiger dass mir Kraft in den Beinen fehlt und ich keine Tempo- (Laktat) Toleranz habe geht es wohl nicht. So habe ich den Lauf dann auch mit 1:15 Verspätung im Gegensatz zum letzten Jahr beendet.

Die Ironie an dem Ganzen ist, dass dadurch dass ein paar andere Top Läufer heute nicht angetreten sind, sind Gerald und ich beim Berliner LäuferCup zur Zeit auf Platz Eins und Zwei der Zwischenwertung in der AK gelandet sind. Das war ein schönes Gefühl sich da zu sehen. Leider wird es total unmöglich sein diesen Platz zu halten. Der nächste Lauf ist ja schon nächste Woche …