Produkttest: Swimovate PoolmatePro

Da ich mich seit einigen Wochen mit einer Bänderdehnung Innenmeniskusrißam linken Knie rumplage, konzentriere ich mich als angehender Möchtegern Triathlet zurzeit auf die anderen beiden Disziplinen als das Laufen, sprich Fahrradfahren und Schwimmen. Für diese Zwecke habe ich mir eigentlich eine neue Sportuhr bestellt, den Garmin Forerunner 910XT. Jedoch hat Garmin zurzeit Lieferschwierigkeiten, und hat den Liefertermin zuerst von irgendwann in Q4 2011 erst auf die KW1 2012 und dann auf die KW7 2012 geändert. Solange wollte ich aber mein Schwimmtraining nicht ohne detaillierte Auswertung lassen. Während meiner bisherigen Schwimmtrainings habe ich mich ja IMMER verzählt bei der Anzahl der Bahnen. Aussagen zur Geschwindigkeit und Qualität der jeweiligen Sets, ist natürlich absolute Fehlanzeige. Grade für mich als Kraulanfänger ist natürlich die Auswertung der Schwimmeffizienz sehr interessant.
Ich hatte also für das Schwimmtraining die Wahl zwischen dem Finis Swimsense® oder dem Swimovate PoolmatePRO um Zeit, Geschwindigkeit Bahnanzahl und Anzahl Schwimmzüge automatisch messen zu lassen. Eine Erfassung der Herzfrequenz wäre natürlich der Hammer, aber dafür sind die Geräte nicht ausgelegt.
So kam es dann auch dass ich ein fast neuen Poolmate PRO für 90€ (statt neu 129,95 €) bei Ebay ersteigern konnte.
Letzte Woche ist das Stück angekommen und ich hatte mittlerweile zwei Mal die Gelegenheit ihn auf einer 50m Bahn im Training zu testen.

Zuerst zu den Äußerlichkeiten:

Ich find den Pool-Mate recht schick! Die Verarbeitung erscheint solide und die Knöpfe sind groß genug und leicht zu treffen am Ende der Bahn. Die Bedienung ist wirklich kinderleicht. Bin kein Freund von Bedienungsanleitungen, aber die Settings zu finden war kein Problem, und das musste ich tun um mein Gewicht, Bahnlänge, Uhr links/rechts und Gewicht einzutragen. Swimovate stellt auch ein kleines Video auf youtube zur Verfügung in dem die Bedienung erklärt wird, so dass ich es bei dem kinderleicht belasse.
Das Training
Also ab ins Wasser, Knopf links unten drücken und los geht’s- Nach jedem Set wieder den gleichen Knopf drücken um Pause einzuschalten. Nach dem Training, den Knopf wieder drücken, diesmal nur lang. Also alles tutti? Leider nein! Bei beiden Trainings hat sich der Bahnenzähler verzählt!
Ich bin keine 250m oder 150m Sets geschwommen (nur 50, 100, 200) und die Werte für diese Sets in punkto Geschwindigkeit, Stroke Count und Effizienz in der Auswertung voll aus der Rolle fallen. Am Anfang dachte ich ja noch ich hab mich doch wieder verzählt ;-).
Beim Training 1 wurden 2 von 14 Sets mit einer Bahnlänge zu viel erkannt.
Beim Training 2 wurden 3 von 13 Sets mit einer Bahnlänge zu viel und einer mit einer Bahnlänge zu wenig erkannt.
Gründe für die Fehlerkennung sehe ich in Situationen wo man mit anderen Schwimmern zusammenstößt und kurz inne halten muss: Den Schwimmstil kurz zu wechseln ist natürlich auch fatal. Aber alles Dinge die in einem Schwimmbad passieren, und zwar auch in der Sportschwimmerbahn.

Software und PC Verbindung:
Die Verbindung zum PC funktioniert einwandfrei. Installation problemlos, Uhr auf Datenübertragung stellen, in den Pod stellen und schon wird die Übertragung gestartet. Dabei wird eine CSV angelegt, die als Ausgangsbasis dient um einen Import in meine Sportracks Software zu bewerkstelligen.
Die hauseigene Software finde ich zwar einfach in der Bedienung aber das Aussehen ist mehr als unterirdisch. Das sieht einfach nach einer Billigproduktion aus Indien aus. Die Übersichtsanzeige, scheint auch nicht die Durchschnittswerte für Geschwindigkeit und Effizienz des Trainings zu nehmen sondern das erste Set anzuzeigen. Ein krasser Bug für eine 1.1 Version!

Da die Uhr Fehler beim Zählen der Bahnen macht, sollte es unbedingt eine Möglichkeit in der Software geben das zu korrigieren. Der Effizienzwert und die Gesamtstrecke als auch die Durchschnittswerte sollte dann gemäß neuer Streckenlänge in der Software nachberechnet werden.
Die Möglichkeit die ich jetzt nutze ist, die CSV Datei manuell zu editieren. Das ist nicht besonders benutzerfreundlich, zumal die Berechnung des Effizienzwertes nicht genau erklärt ist. (ist aber auch keine Hexerei ;-).
Besonders als fehlend empfinde ich, dass die einzelnen Pausenzeiten zwischen den Sets nicht erfasst werden. Man kann nur in der Auswertung auf der Uhr sehen wie viel Gesamtpause es gab, aber auch nur an der Uhr… nicht in der Software.
Auch gibt es keine Kennzeichnung je nach Schwimmstil des Sets.
Hier sollte insgesamt dringend nachgebessert werden!

Sporttracks:
Da ich meine Trainings möglichst in einem Tool haben möchte widme ich mich jetzt diesem Thema.
Für Sporttracks gibt es zwei Möglichkeiten, ein externes Tool von linuxpeter, welches eher rudimentär ist, und eine leicht ausgefeiltere Variante von Mark Gravestock, welche als Sporttracksplugin daher kommt und auch quelloffen verfügbar ist. Mark Gravestocks Plugin importiert jedes einzelne Set, so dass man in der Splitview sein Training detailliert sieht.

Hier wäre es noch ganz gut, wenn der Strokecount in die Kadenzspalte importiert werden würde und der Effizienzwert berechnet wird und nicht aus dem Log genommen. Mark wird da hoffentlich auch bald ein Update liefern. Bezüglich der Fehlerkorrekturen, gib es wieder nur die manuelle Möglichkeit via CSV Datei.

Fazit
PROS
•    Sieht schick aus
•    Leicht bedienbar
•    Gibt mir (fast alle) Daten die ich brauche
CONS
•    Macht Fehler
•    Software ist unausgereift
•    Keine Pausen pro Set
Für die 90€, die ich bezahlt habe ist der Kauf vertretbar. Den vollen Preis hätte ich nicht bezahlt.
Mal schauen ob Garmin das besser kann.

(M)Eine neue Laufuhr! – GARMIN FR 910XT

Heiko von “Laufe Marathon” hat im Oktober zu einer Blogparade aufgerufen mit dem Thema Laufuhr ja / nein und wieso. Das ist erst einmal ziemlich spurlos an mir vorbeigegangen, da mir nichts eingefallen ist was eine Ergänzung meinerseits gerechtfertigt hätte.

Das hat sich aber in den letzten Wochen mit der Fertigstellung meines ersten Grobentwurfs des Wettkampfplanes für das nächste Jahr geändert. Denn dort stehen eine paar Neuerungen für mich drin! Nach den guten Erfahrungen mit dem alternativen Schwimmtraining in diesem Jahr, habe ich nämlich zwei bis drei Aquathlons und ein bis zwei Triathlons mit reingenommen. Natürlich alles in der Kurzdistanz und erst mal ohne Zeitambitionen, da ich sonst die zwei Marathons (Hamburg und Berlin) als Saisonhöhepunkte wohl nicht schaffen würde.

Damit sind die Auswirkungen auf das Thema Laufuhr unübersehbar: Eine Laufuhr reicht hier nicht mehr wirklich aus. Man läuft ja nicht mehr nur, man schwimmt und fährt ja jetzt auch noch Rad.

Dass ich ausschließlich und nur mit Laufuhr unterwegs bin ist eigentlich nicht mehr der Erwähnung wert. Schon als Laufanfänger wurde ich, nachdem ich meine ersten anderthalb Stunden am Stück hinter mir hatte, infiziert von Pulsbereichen in denen man eigentlich trainieren soll. Und es waren die niedrigen, die schwierig einzuhalten waren und teilweise immer noch sind. Die Uhr als Tempo Bremse ist mir heute ein unverzichtbares Instrument zu Einhaltung der Trainingspläne. GPS zur Streckenaufzeichnung ist natürlich auch ein nettes Schmankerl. Immer wissen wo, und wie schnell man langläuft. Und wenn man eine neue Strecke ausprobiert, weiß man wo es langgeht und in welcher Richtung es zurückgeht.

Ich kann mich an dieser Stelle sowieso nochmals als Datenfreak outen, der sich jeden Morgen auf seine elektrische Waage stellt und in Wettkampfzeiten morgens den Blutdruck und den Ruhepuls erfasst und die Laktatwerte misst. Man mag mich für verrückt oder naiv halten, für jemanden der seinen Körper nicht kennt oder ihm nicht zuhört (trotz Yoga und Taiji), aber für mich als wissenschaftlich geprägten Menschen ist die Sammlung von Daten quasi angeboren. Ich habe die Empirie quasi mit der Muttermilch aufgesogen, sei es nur um die Behauptungen, die in den tollen Trainingsbüchern gepredigt werden für mich und meinen Körper zu widerlegen oder eben zu untermauern. Ich bin also mein eigenes Versuchskaninchen. Und das Schöne bei diesem Lauftechnikschnickschnack ist ja dass dies alles quasi wie von alleine und Zauberhand passiert. Einfach Uhr anlegen, Knopf drücken, loslaufen… that’s it!

Also Laufuhr ja!

Zur Zeit verwende ich ein ziemlich unbekanntes Modell, mit dem ich aber sehr zufrieden bin, da es mir alles liefert, was ich für meine Datensammlung brauche. Übertragung der Daten per USB an Sporttracks inklusive.

Die Globalsat GH625m. Sie ist zwar ein bisschen klobig, aber im Funktionsumfang entspricht sie bis auf die kodierte HF Übermittlung ziemlich genau dem was der Garmin Forerunner 305 bietet. Aber für gut und gern 60% des Preises. Ich hatte aber in den letzten zwei Jahren keine großen Probleme mit der HF Erfassung. Manchmal sind die Werte am Beginn einer Einheit ungewöhnlich hoch. Aber eine bisschen Spucke unter den Gurt hat das meistens behoben.

Mit meinen gewachsenen Anforderungen für den Triathlon fällt das Augenmerk jetzt auf Multisport Uhren

Meine zukünftige ideale Sportuhr ist wasserdicht (nicht IPX7 oder so) und so kann ich sie beim Laufen, Fahrradfahren und Schwimmen gleichermaßen benutzen.

Sprich beim Laufen krieg ich alles was ich jetzt schon hab:

  • Streckenlänge per GPS (möglichst intern, zusätzlich per footpod wäre auch nicht schlecht)
  • Pace
  • Herzfrequenz
  • Zeit
  • Intervallinformation: Zeit, Strecke und Pace des aktuellen Intervalls mit Zusammenfassung am Ende
  • etc, etc …

Beim Fahrradfahren zusätzlich:

  • Trittfrequenz
  • Wattmesssystem

Beim Schwimmen zusätzlich:

  • Anzahl der Bahnen
  • Anzahl der Schwimmzüge
  • Schwimmstil

Mehr brauche ich nicht! Alles andere inklusive Höheinformationen macht dann die Sporttracks Software oder das Analyseportal. Und schick muss die Uhr für mich auch nicht wirklich aussehen.

ABER so etwas gibt es (noch) nicht! Jede Uhr die ich mir so angeschaut habe deckt nur einen Teilbereich ab. Unterschiedliche Uhren je nach Sportart sind eigentlich nur beim Training eine Option. So könnte man zum Beispiel die Polar RCX5 oder Garmin 310XT, 610 für Laufen und Fahrrad und beim Schwimmen mit dem Swimovate Pool-Mate PRO oder dem Finisinc Swimsense kombinieren. Aber das mit der HF Messung im Wasser kann wohl nur Polar und Suunto so richtig, mit meiner alten Polar A1 hab ich es erfolgreich getestet.

GARMIN FR 910XT

Die Uhr die meinen Vorstellungen am nächsten kommt ist die Garmin FR 910XT, die nur noch ein kleinen Nachteil hat: Die Herzfrequenzmessung funktioniert nicht unter Wasser. Ob ich mir dann doch einfach meine Polar A1 zusätzlich umschnalle?

Aber ich möchte bei meinem ersten Aquathlon/Triathlon Wettkampf schon möglichst nahtlos von einer Sportart in die nächste kommen. Die Aufregung wird ohnehin schon groß genug sein, dass ich mich nicht mit Brustgurtwechseln und ähnlichem rumschlagen möchte. Und die Sportart wechselt man wohl bei der 910XT wohl nur mit einem Knopfdruck.

Ich denke das mit der Garmin FR 910XT man schon ein Wunderwerk der aktuellen Technik in die Hand bekommt. Die fehlende HF Übertragung unter Wasser ist wohl der geforderten WIND Produktkompabilität zuzuschreiben. Vielleicht liest das ja jemand von Garmin und schickt mir das Wunderding der Technik ja mal zum testen. Ich bin gespannt ob sich meine Begeisterung sich dann so forstsetzen wird, wie ich hoffe.