Chinarello Frame – Miracle Bikes Karbonrahmen aus China

Der Karbonrahmen aus China ist für viele ein Nogo. Ich habe mich der Versuchung gestellt.

Bei www.miraclebikes.com wurde ich beim MT-MC008 fündig. Auf Anfrage gab es neben einem Produktkatalog sogar eine technische Zeichnung. Bei jedem Schritt und jeder noch so kleinsten Frage wurde ich kompetent durch Sally betreut.

EOGEY3[RTWSO8I{OUP6I[_6Auch bei Design und Farbgebung konnte ich Sally meine Wünsche erörtern und Sie machte daraus via Photoshop ein visuelles Modell. Kundenorientiert und meiner vielen Fragerei und meiner Zweifel bzgl. des europäischen Zolls nicht überdrüssig, nahm mir Sally mein Misstrauen.

Letztendlich bestellte ich den Rahmen zzgl. Lackierung und Aufkleber, Lenker, Vorbau, Sattelstütze, Sattelklemme, Flaschenhalter und Steuersätze für 798 $ inkl. 85$ Versand und 4,7% PayPal Transaktionsgebühren.

  • Am 28.10.12 überwies ich den Betrag via PayPal. Zzgl. zu den vorab bezahlten 4,7% PayPal Gebühren berechnet PayPal bei der Überweisung anhand eines eigene Wechselkurses zusätzliche Umrechnungsgebühren.
  • 13.11.12 Versand aus Shanghai
  • Ankunft Flughafen Frankfurt am 19.11.12 und Lagerung durch GDSK – Selbstverzollung IZA
  • Am 26.11.12 Freigabe durch den Zoll und Versand durch GLS
  • 27.11.12 Ankunft bei mir

IZA – Internet Zoll Anmeldung

Was man jedoch nicht vergessen darf, Zoll ist immer eine Frage der Deklaration!

Auf Fahrradgabeln,-rahmen und -sättel aus China sind 48,5% Anti-Dumping-Zoll zu zahlen (Maßnahme 8)

Miracle Bikes kam mir schon von Anfang an mit einer gefakten Frachtrechnung von lächerlichen 150$ entgegen. Aber den Zoll zu bescheissen ist nicht gut… Meine Ehrlichkeit sollte sich auszahlen! Der Zoll kennt den Inhalt und die realistischen Preise dazu. Bei jeder Zollerklärung verlangt der Zoll die Paypalüberweisung und bei weiteren Zweifeln den kompletten Paypalkontoauszug. Wer meint, er müsse sich hier strafbar machen, es wird kompliziert.

Die Zollanmeldung stellt eigentlich keine große Herausforderung dar. Hauptsache, man macht sie selbst um

  1. die GDSK Kosten zu vermeiden
  2. den tatsächlichen Inhalt und nicht die Gesamtsumme zu deklarieren

Die GDSK wurde gerichtlich zur Transparenz verpflichtet, so dass auf deren Seite die notwendigen Daten vorhanden sind. Besser aber, man nutzt diese Anleitung

Rahmen und Gabel habe ich unter folgender TARIC Nr. zusammengefasst: 8714911011 (hier: keine Rede vom ZC 8 und Antidumpingmaßnahmen)

IMG_1747Hier habe ich gemäß des Paypal-Rechnungsbetrages und der Originalrechnung alles penibel deklariert. Schon alleine, weil ja die Maßnahme 8 nur für Rahmen und Gabel gilt (365$). Entsprechend habe ich Fracht- und Designkosten (Lackierung und Aufkleber) als nicht relevant deklariert und noch schnell die TARIC Nummern der restlichen Artikel zusammengesucht (87149990890 für Anbauteile und 87149910100 für den Lenker). Die Beträge gibt man in US$ ein und rechnet diese anhand des beim Zoll hinterlegten Wechselkurses um. Mit den Kopien von Rechnung und Paypal sendet man die Unterlagen dann per Post ans HZA Frankfurt und wartet gespannt, was auf einen zukommt. Der GDSK teilt man 1-2 Tage nach dem Versandt per Email mit, dass man Selbstverzollung wünscht.Nützliche Tools zur Beobachtung des Versandweges und für das Timing der IZA:

4 Tage später kam dann die Antwort. Auf die deklarierten Artikel kommen 19% Einfuhrumsatzsteuer und 4,7% Drittlandzoll. Bingo! Also bei mir entsprach das dann 94,17 EUR Zoll. Kein Antidumpingzoll!!!

Ware

2013-04-15_12-04-39_320Alle Teile trafen ordentlich verpackt und in gutem Zustand bei mir ein. Die Lackierung und die Verarbeitung sind prima.

Wenige Wochen später waren dann auch die Campagnolo Zondas und die Campagnolo Athena Carbon Komplettgruppe montiert. Gesamtgewicht: 7660g

 

1. Cross-Challenge 2012

Jaja, der SCC und sein erster Hindernisslauf. Das 1. Cross-Challenge am 28.10.12. Die Organisation war gut. Skeptisch über das zu Erwartende wurde ich, als der SCC nochmals darauf hinwies die Verzichtserklärungen auszufüllen und die Gefährlichkeit der Hindernisse bekannt gab. Ok, das wird lustig dachte ich mir…
Bei dem Gedanken blieb es dann aber auch.
Hindernisse wiederholten sich teilweise bis zu 4 Mal pro Runde und hatten von Ausmaß und Integration in das Gelände eher den Charakter von Sporthallengeräten. Reifen zum Durchhangeln, gespanntes Netz, Eskaldierwand (klein), 2m 45 Grad angeschrägte Wand mit Seil…
So fassten es auch die meisten SCC Straßenläufer auf und stellten sich wie beim Schulsport brav an einer imaginären Linie vor den Hindernissen an um zu warten, bis die/der Vorderfrau/-mann das komplette Hinderniss passiert hatte. Ergebnis: Stau!!!
Beim ersten Wasserhinderniss (Strohballen rauf, durch zwei Baukontainer mit Wasser) hatte ich die Schnauze voll und wir sind dann zu Viert aus vollem Lauf an der Schlange vorbei, hintereinander über den Strohballen ins Wasser gesprungen. Der Zorn der Wartenden entfachte pure Hasstiraden “Ey, wir warten hier alle…” Blablabla…
“Kommt in Wallung” war die Antwort.
Anscheinend waren wir die Ersten, die durchs Wasser gingen. Der Rest sass wie die Hühner am Rand des Kontainers und versuchte, sich seitwärts sitzend entlang der oberen Längskante der Kontainer trocken übers Wasser zu manövrieren. Das nutzte ich aus und pflügte durchs Wasser, dass es überall hinspritzte. Hinten angekommen haben wir so rund 30 Starter auf einmal überholt.
Das einzig Harte war die Strecke als solches. 26km märkischer Sand im Panzergelände. Ist wie ein Läufchen am Sandstrand. Nur ohne Sonne, ohne Warm und ohne Bikinimädels.
Ab km 14 kamen dann bei mir noch Krämpfe in der oberen Wade bei Sprüngen und Krämpfe im Quadrizeps beim Klettern dazu. Da mußte ich dann ganz schön Tempo herausnehmen, habe mich aber ins Ziel geschleppt.

Fazit: Abschließend bleibt festzuhalten, dass der SCC durch jahrelange Erfahrungen im Bereich der Organisation die Anfängerfehler seiner Konkurenten Fisherman’s Friend Strongman Run, Braveheartbattle und Wolfsman Run vermeiden konnte. Die Fehleinschätzung der physischen Belastbarkeit bei den Hindernissen ist sicherlich als Fauxpas zu werten und wird sich bei der 2. Cross-Challenge bestimmt nicht wiederholen und mit deutlich anspruchsvolleren hindernissen aufwarten. Aber dem Braveheartbattle kann das Cross-Challenge das WASSER nicht reichen!

Auf einmal nur laufen?

 Ein Gastbeitrag unserer Gewinnerin des Startplatzes für den Berlin Marathon Lydia Sommerfeld aus Hamburg. Ich wünsche weiterhin alles Gute für die Vorbereitung 🙂

„Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Startplatz für den diesjährigen Berlin Marathon am 30.September 2012!”

Da habe ich den Salat. Der Plan, mir in dieser Saison keine sportlichen Ziele zu setzten und einfach nur so vor mich hinzudümpeln, ein bisschen Sport zu treiben ohne dabei den Gedanken zu haben, dass es sich um Training handelt, ist mal wieder nicht ganz aufgegangen.  Da habe ich doch tatsächlich bei dem „Parkläufer” Gewinnspiel einen Startplatz für den Berlinmarathon gewonnen. Nun heisst es, die letzten Wochen, die mir noch bleiben zu nutzen, um „den Mann mit dem Hammer”, den ich auf der Strecke erwarte, möglichst spät zu treffen.

Ich kann nicht von mir behaupten, dass ich eine erfahrene Marathonläuferin bin. Die Erfahrungen, die ich auf dieser Strecke sammeln konnte beschränken sich auf die 42 km, die bei der Langdistanz im Triathlon nach den 3,8 km Schwimmen und 180 km Radfahren zu absolvieren sind. Verständlicherweise handelt es sich hier also um eher quälende Erinnerungen…

Nach dem ersten „längeren Lauf” über 2 Stunden wurde mir wieder schmerzlich ins Bewusstsein gerufen, wie lang ein Marathon ist. Als ich mit schweren Beinen und Schnappatmung wieder zuhause ankam und mir vorstellte, diese Strecke gleich nochmal laufen zu müssen, habe ich schon ein bisschen Muffensausen bekommen. Hinzu kam die Ernüchterung, wie schnell sich doch die Form der letzen Jahre abgebaut hat. Ich musste also einen Masterplan schmieden und setzte mich daran, einen Trainingsplan zu schreiben.

Ich durfte natürlich nicht von Null auf Hundert gehen. Daher plante ich 3 Laufeinheiten in der Woche ein (einen langen Lauf um die 2 Stunden, einmal Tempointervalle auf der Bahn und einen Tempowechsellauf) und ging zusätzlich noch 1 bis 2 Mal Schwimmen oder Radfahren .  Diesen Plan hielt ich in den ersten Wochen auch ein. Dann kam aber irgendwie doch meine Triathlonleidenschaft wieder durch und ich meldete mich spontan zum Bremen Triathlon an und schmiss dafür den Trainingsplan ein bisschen um.

 

So befand ich mich am Wochenende wieder an der Startlinie eines Triathlons und hatte 1,5 km Schwimmen,  40 km Radfahren und 10 km laufen vor mir.

Das Schwimmen fand in dem Hafenbecken im Europahafen statt.  Da das Wasser sehr braun und undurchsichtig war, konnte ich mich schlecht orientieren und sah neben und vor mit kaum Athleten, denen ich hinterherschwimmen konnte. Als ich aus dem Wasser kam stellte ich jedoch zu meiner  Überraschung fest, dass ich auf Platz 2 der Frauen lag.

 

Ich schnappte mir also mein Rad und konnte nach 5 km der Radstrecke die Führung übernehmen. So ging ich auch als Erste auf die Laufstrecke. Leider erlebte ich  jedoch 3 km vor dem Ziel einen Einbruch und bekam Magenkrämpfe. 2 km vor dem Ziel musste ich also meine Führung abgeben und finishte als 2. Frau.

Spaß gemacht hats trotzdem, und daher meldete ich mich für das kommende Wochenende direkt zum nächsten Triathlon am Twistesee an. Ich bilde mir jetzt einfach mal ein, dass das auch eine Art Vorbereitung für den Marathon ist. Außerdem sollte man immer das tun, woran man Spaß hat. Jetzt auf Krampf speziell für den Marathon zu trainieren und nur zu laufen, laufen, laufen  ist eben nicht mein Ding. Ich bin eben keine reine Läuferin.

Es war einmal. . . . das Laufmärchen

Ein Gastbeitrag von Alexandro:

Ich glaube so fangen alle Märchen an. Mein Märchen heißt Laufen. Ich erinnere mich noch genau. 31.12.2010. Der kleine Alex feucht-fröhlich:” Ab 01.01.2011 werde ich anfangen zu Laufen und werde noch dieses Jahr meinen ersten Marathon laufen. Gesagt getan; Alexandros Laufmärchen beginnt; ich hatte von Joggen/Laufen 0 Ahnung. Also fing ich einfach mal an. In einer schlabrigen Jogginghose, Turnschuhe die ihre besten Tage bereits hinter sich hatten und ein Baumwoll T-Shirt. Die ersten paar Läufe waren sehr anstrengend. Die ersten Läufe beliefen sich auch immer nur auf höchstens zwei Kilometer. Als ich dann nach einiger Zeit merkte wie mein Körper nicht mehr wollte, hörte ich einfach auf zu trainieren. Ich hatte Schmerzen im Knie, im Rücken, naja das übliche. Ungefähr zwei Monate später fing ich wieder an zu Laufen. Ich holte mir Bücher, sprach auf der Arbeit übers Laufen. . . .Dann dachte ich mir, allein laufen willst Du nicht. Gibt es nicht Webportale wo man gleichgesinnte findet? Ja die gab es. Und so meldet ich mich bei “mein Sportpartner” an. Und es fand sich dort eine Person die mir das Laufen nahe brachte. Den ersten Kontakt mit ihm werde ich nie wieder vergessen. Treffen war am Kissingenstadion. Wir liefen einfach mal los; ich merkte das wird mir guttun. Ich war motiviert; er hatte schon viele Lauferfahrungen. Wir liefen und liefen unsere Runden. Dann fing es so kräftig an zu regnen daß man seine Hand vor Augen nicht mehr sah. Er sagte:” Es liegt immer nur an der falschen Kleidung und nicht am Wetter!” Wow, dachte ich. Lass dir jetzt bloß nichts anmerken und lauf weiter. Dann haben wir meine HFmax versucht rauszufinden, Einführung ins Lauf ABC . . . . ..Es war DAS einschneidenste Erlebnis in Sachen Laufen für mich. An dieser Stelle mal: HERZLICHEN DANK DAFÜR MILOSZ!!!

Bis zu dem Tag hatte ich immer noch keine Funktionkleidung. Ich bin seitdem schön fleißig weiter gelaufen. Ich habe eine Laufpartnerin in Pankow gefunden mit der ich seitdem dreimal die Woche laufe. Als mich die Realität wieder hatte, merkte ich, daß ich den Marathon von 42 Kilometern noch nicht laufen konnte. Es gab vorher aber noch eine Messe am Flughafen THF. Da gab es Funktionkleidung ohne Ende^^ Ja, ich habe mich endlich eingedeckt; mit warmer Kleidung, mit lockere Kleidung. . . .Dann lief ich weiter und weiter. . . Da ich mich immer noch nicht für den diesjährigen Marathon fit fühle aber schon viel weiter in meiner konditionellen Verfassung bin als zu Anfang, habe ich mich zum Halbmarathon angemeldet. Und den lauf ich mit Genuss. Ich freu mich da so wahnsinnig drauf. Auch wenn ich weiß, daß ich nicht vorne mitspiele, sondern irgendwo in der Mitte landen werde. Doch mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Mein oberstes Ziel ist es wirklich, bis ins hohe Alter zu Laufen und mich fit zu halten. Und hin und wieder auch mal mit der Kamera beim Marathon aufgefangen zu werden 🙂 Ich kann nur jedem Nicht-Läufer raten zu Laufen. Es hat sooo viel positive Effekte auf den Körper die Psyche. Einen Rollator mit 80 werde ICH nicht brauchen.