Saisonplanung 2013

Zwei Wochen im neuen Jahr sind vergangen also ist es Zeit nach vorn zu schauen und sich neue Ziele zu stecken. Hab die letzten Tage also dazu genutzt meine Saisonplanung 2013 im Groben zu machen. Es wird wie auch letztes Jahr ein ziemlich volles, jedoch lass ich diesmal die Erfahrung der letzten Jahre ein bisschen mehr einfließen.

Das heißt im Januar und Februar wahrscheinlich kein Wettkampf. Auf Wettkampfgetümmel habe ich ehrlich gesagt kein Bock, wenn es kalt und nass draußen ist. Und da ich die VP1 im letzten Quartal 2012 ein bisschen rumgegammelt hab, heißt es jetzt wieder in die Trainingsroutine zu kommen. Dazu geh ich jetzt zum Schwimmen in meinen Verein. Ein Intensivkraulkurs ist für dieses Wochenende auch geplant. 5 Einheiten a 2h Stunden in 3 Tagen werden bestimmt ordentlich in die Knochen gehen. In der Woche drauf wird dann Lauftraining in der Mittagspause im Büro wieder aufgenommen. Und ich werde mich auch wieder dazu durchringen müssen wieder auf das Rad beziehungsweise die Rolle zu setzen. Es sind ja nur 10km ins Büro… So sollte ich doch wieder auf möglichst 6 Trainingseinheiten in der Woche kommen. In diesem Jahr muss ich ja noch einen Vollzeitjob mit teilweiser Reisetätigkeit erledigen, so dass ein optimales Zeitmanagement her muss, um auch noch Zeit für ein Privatleben zu haben.

Ein zweites Schwimmtrainingslager dann Mitte Februar und mit dem ersten Lauf fang ich dann im März an, und werde die ersten paar Monate mich gedulden müssen, bis ich wie letztes Jahr im Mai wieder beim Hechtsprung anbaden darf. Direkt im Anschluss geht’s dann mit der Triathlonsaison los! Und diese wird hauptsächlich olympisch verlaufen. Jetzt bin ich ja im Verein und hab demnächst einen Startpass. YIPPIEH!

logoUm an der Motivation zum Radfahren zu drehen, habe ich den Velothon mit der 120km Strecke eingebaut um in der Woche drauf ersten Härtetest, dann den IRONMAN Berlin in der Mitteldistanz zu bestreiten. Allerdings erwarte ich von mir hier noch keine Wunderdinge. Bis hierher geht es darum die Grundlagen soweit drin zu haben, dass die Strecken kein Problem sind. Außerdem habe ich das Komplettpacket mit allen Fotos und so gebucht. Da werde ich natürlich auf meine Frisur achten müssen! 🙂 Aber auch so werde ich meinen Ehrgeiz ein bisschen Zügeln müssen wenn ich das Pensum insgesamt schaffen will. Letztlich soll es mir ja Spaß machen, und meine Lieben sollen ja auch was von mir haben!

Ende Juni und Juli wird dann eine harte Trainingszeit, so dass ich dann beim Berlin Triathlon XXL auf der zweiten Mitteldistanz dieses Jahr dann auf jeden Fall eine neue Bestzeit einfahren möchte. Drei Wochen später geb ich dann nochmal alles beim Kallinchen Triathlon auf der olympischen. Und dann wird ein bisschen ausgetrudelt mit Spaßwettkämpfen.

Die vorläufige Planung findest Du hier!

Und wenn Du mich siehst. Stups mich ruhig an, ich beiß nicht! 🙂

Jahresrückblick 2012

Nun ist es wieder soweit. Das Jahr 2012 ist vorbei und so blicke ich kurz auf das zurück was mir 2012 widerfahren ist. Hier also mein Jahresrückblick 2012.

Es ist das dritte Trainingsjahr und stand am Anfang im Lichte der Innenmeniskusläsion. Nach dem Diagnose Zickzack, dann die Entscheidung keine OP machen zu lassen und vom reinen Laufen auf Triathlon zu wechseln. Im Rückblick kann ich wieder nur unterstreichen wie Richtig und Wichtig die Entscheidung war.

Ich kam zwar nur schwer auf Trab und meine Paradedisziplin bei der ich den Kopf immer so schön freibekommen habe fehlte mir. Das Rad habe ich schon immer gehasst und Schwimmen konnte ich nicht. Mühsam aber stetig begann ich mich da in den neuen Bereichen fortzuentwickeln, zu Lesen und dies und das an neuen Trainingsformen auszuprobieren. Als zweifacher Marathoni habe ich ja mit dem täglichen Training je nach Motivationslage ja keine Probleme und wenn man dann drei Sportarten zur Verfügung hat macht das Training viel mehr Spaß und ist naturgemäß viel abwechslungsreicher. Die wahren Herausforderungen für mich sind dann die Koppeleinheiten und die langen Radausfahrten gewesen, die ich mehr schlecht als recht bewältigt habe.

Und auch wenn das Schwimmen immer noch nicht zu meinen stärksten Disziplinen gehört, so bin ich am meisten Stolz auf diesen Teil. Wasser war nie mein Element (eigtl. viel zu kalt!) und die Gewöhnung daran hat mein Leben am meisten verändert. Schwimmen tue ich mittlerweile genauso gern wie Laufen! Da ist zum einen der positive Aspekt des körperlichen Umbaus, man kriegt einfach einen schönen Körper, aber auch das meditative Eintauchen ins Urelement ist ein Stresskiller. Und wo sonst kann man in den kalten Jahreszeiten Mädchen im Bikini sehen außer in der Schwimmhalle! 🙂 Auch wenn es dann beim Kickern war, so kam es im späten Frühling dann, dass ich im Privaten für ein paar Monate mit Frau Doktor jemanden gefunden habe die mich bis zum Saisonhöhepunkt der erfolgreich bestandenen Mitteldistanz begleitet hat.

Angeregt von den Running Twins hier mein „heldenhaftes“ Jahr in Bildern. Habe versucht möglichst objektiv zu bleiben 😉

 

In Zahlen drückt sich das dann so aus.

Gelaufen 1273 km
Gefahren 4079 km
Geschwommen 143 km
Trainingszeit 355 h
Durchschnittspuls 141
Verbrannte Kalorien 245.042
Höhenunterschied 19407 m

Freu mich auf das kommende Jahr!

BerlinMan 2012 – Der lange Sonntag zum Erfolg

Und was für ein langer. Noch nie in meinem Leben war ich so lange am Stück sportlich unterwegs. Dass meine Nikotin geplagte Lunge und mein 40jähriges Herz das ausgehalten haben grenzt an ein Wunder! Doch für den zweijährlich stattfinden BerlinMan musste ich mich zusammenreissen. In meinem ersten Jahr als Triathlet stand immerhin der Saisonhöhepunkt an, es sollte zum ersten Mal eine Mitteldistanz (2,2km Schwimmen, 90km Rad, 20km Laufen) werden!

Triathlon ist gesünder als Marathon

Ich hatte schon beim meinem ersten Triathlon vor vier Monaten geschrieben, das Triathlon eine andere Hausnummer ist als reines Laufen. Und das war in der Jedermensch Variante. Jetzt habe ich noch dazu die Erfahrung gemacht, wie unterschiedlich der Körper auf die verschiedenen Distanzen reagiert. Und ich muss einfach nur sagen: Wow!
Es ist heute der Tag danach und ich fühle mich zwar ein bisschen müde und schlapp, bin aber schon im Zug unterwegs nach Hamburg. Die befürchtete Steifigkeit, das Treppenrückwärtslaufen, nicht aus dem Bett kommen, Muskelkater, Rückenschmerzen, Blasen an den Füßen und, und, und … was man sonst so kennt, ist nicht da. Müdigkeit ja, schlaffe Beine auch. So muss ich also schon resümieren dass im Verhältniss zum Marathon mir Triathlon gesünder vorkommt. Die Belastung verteilt sich halt besser auf den ganzen Körper.

Blicken wir zurück

Ursprünglich war für dieses Jahr ja was anderes geplant. Erinnern wir uns an Dezember 2011, wo ich mir aus heiterem Himmel einen Innenmenisskussriß links zugezogen hab. Bei einem lockeren Läufchen. Zuerst eine richtige Diagnose durch den Hausarzt mit Überweisung an ein Krankenhaus, wo der auf Drogen stehende und übermüdete Unfalldoc dann doch eine Fehldiagnose stellt, wo es hieß ich hätte nur eine Bänderdehnung. Nach einem sehr langsam Heilungsprozess für eine Bänderdehnung (wie sollte es auch anders sein) endlich ein besonnener Vertretungsarzt der mich endlich zum MRT überweist.  Als ich dann mit den Bildern da stehe, empfängt mich der operationswütige Stammarzt der sich nicht mal die Bilder anschaut einen kurzen Blick auf das Diagnosenschreiben schickt  und mich zur OP drängt! Am besten morgen. Ich bin schon fast bereit ja  zu sagen, bis ihm ein kleiner Fehler passiert. Er sagt: „Das habe ich Ihnen doch schon alles beim letzten Mal gesagt.“ — Hallo, denke ich mir. Wir sehen uns heute zum ersten Mal. Zuvor war ich beim Vertretungsarzt. In der Folge suche ich Dr. Merretig (selber Triathlet) auf, zahle privat und lass mich beraten. Seine Aussage, den Riß kann man, muss aber nicht operieren. Ich habe folgende Optionen:

1) Gesundheitssportler werden und Marathon und ähnliches abschreiben

2) wenn ich weiter  auf dem Niveau trainieren will, soll ich auf Triathlon umsteigen

3 ) Ich soll mich auf die Schulmedizin verlassen und unters Messer, dann entscheiden was geht.

Der Ausgang ist bekannt. Raucherlunge Milosz wurde also Triathlet. Ursprünglich hatte ich ja noch gehofft den Marathon Ende September laufen zu können, aber das Knie schickt doch ab und zu ein paar kleine Warnzeichen, die ich jetzt nicht ignoriere. Lauftechnisch bin ich bin jetzt wieder soweit, dass ich einen Halbmarathon problemlos durchlaufen kann. Besonders seitdem ich die Aspirin und Voltaren Pillen weglasse und meinen Körper wieder spüre beim Sport. Aber wie schon im letzten Post geschrieben, habe ich vorsichtshalber Tempodauerläufe und Intervalle und Koppeltraining weg gelassen. Die Umfänge wurden über das Jahr schon größer, aber wie gesagt weit unter dem was man für eine Mitteldistanz machen sollte.

Aber nun zum BerlinMan

So kam ich nun eher mäßig vorbereitet zum zu meiner ersten Mitteldistanz. Habe in der gesamten Woche davor fast nix gemacht. Hatte ja auch meinen 40sten am Dienstag. Da gab es also ein paar Bier mehr. Am Freitag war ich 22km auf der Rolle, aber mehr um die Radeinstellungen zu verfeinern und Samstag war ich mit meinem Sohn schwimmen, wo ich nebenbei ein paar 100m Bahnen gezogen habe. Die Aufregung am vorabend war auch groß, da gabs dann auch ein paar Bier.. Naja, bin dann wohl so um 1 Uhr nachts eingepennt. Um 5:30 klingelte dann auch schon wieder der Wecker. Alle Sachen waren schon vorbereitet. Frühstück habe ich mir auch schon am Abend gemacht gehabt. Falls sich manche fragen, wo denn Frau Doktor war, so sei bemerkt, dass ich bis auf weiteres wieder bei mir wohnen will. Die Zukunft ist ungeschrieben.

So schlüpfte ich morgens ohne weiblichen Beistand in die zurechtgelegten Klamotten, sprang aufs Rad und begab mich mit den Öffis nach Wannsee. Die Fahrt dauert lange und ich wurde wieder müde. Zumal ich beim Umsteigen gut 25 Minuten warten musste. Die S-Bahn ist ja noch im Wochenendnachtmodus. Da es kalt war, und ich mich ein bisschen in Stimmung bringen wollte, hab ich angefangen einsam auf dem Bahnsteig zu tanzen zur Musik in meinem mp3 Player. Aber einsam war ich wohl nur die ersten Minuten, da langsam andere Triathleten auf dem Bahnsteig auftauchten. Nach dem üblichen Plausch im Zug, wo ich meine bescheidenen Ambitionen von hoffentlich unter 6h bekräftige, folgt der Checkin in die Wechselzone. Mittlerweile ist mir alles vertraut, und ich schaffe alles in einer konzentrierten Aufgeregtheit. Dass ich aufgeregt bin merke ich daran, dass ich permanent schlechte Witze über meinen Einschlafbierkonsum am Vorabend mache. Achim, den ich im Vorfeld der Vorbereitung mit meinen Ängsten und Sticheleien so schön motiviert habe, findet sogar Erwähnung dafür in seiner Kolumne. In der Wechselzone begegnen mir noch diverse andere Sportsfreunde (Joachim, Alex, Jan…) nur Bloggerfreundin Nadin entdecke ich nicht.

SWIM

Um 08:10 gehen wir alte Männer gemeinsam ins Wasser, ich bin in der dritten Startwelle. Für das Schwimmen habe ich mir Ruhe und Konzentration vorgenommen. Alles ruhig angehen lassen, es wird schließlich noch ein langer Tag!

Und so passiert es auch, das Starterfeld ist breit und es ist genug Platz da ohne dass man sich zu viel treten und hauen lassen muss. Aber auch da wo es eng wird schaffe ich es ruhig weiter zu schwimmen. Bis auf das übliche Gedränge bei den Bojen, wo ich wie üblich ein bisschen Zeit lasse, kann ich gut unter einer 2min Pace auf 100m schwimmen, auch wenn ich nie versucht habe am Anschlag zu schwimmen. Ich muss auch nie Brust schwimmen. Und am Steg angekommen, denke ich mir dass da von der Distanz her noch mehr drin wäre.

Aus dem Wasser geht es dann die gefürchteten 90 Stufen hoch zur Wechselzone. Die gehe ich ganz gemütlich hoch und trabe erst kurz vor der Wechselzone an. Wie gesagt, es wird noch ein langer Tag und als nächstes folgt ja meine schwächste Disziplin.

T1

Neo macht keine Probleme, Socken weggelassen, kleines Gedränge beim Aufsteigen, aber alles easy.

BIKE

Hier war doppelt Ruhe angesagt. Ich habe die Havelchaussee nur ein einziges Mal vorher mit 4 Runden absolviert. Und das in die andere (leichtere Richtung). Auch habe ich damals das Kopfsteinpflasterstück umfahren. Es sei auch hier nochmal an den Mangel an längeren Ausfahrten erinnert. Den Willi zum Grunewaldturm hoch im leichtesten Gang und einfach mal erdulden, dass man überholt wird. Runter dann kurz ausruhen und mit Mut Speed aufnehmen für die nächste Steigung. Kopfsteinpflaster als Massage für die Muskulatur nutzen. Auf der Krone in den Ausdauermodus schalten und 2km bevor es wieder auf die Havelchaussee geht noch schnell ein Gel nehmen. Trinken sobald der Körper das leichteste Signal dazu gibt. Und es ging gut. Erst in der letzten Runde merke ich Ermüdungserscheinungen in der Muskulatur und trete ein bisschen lockerer. Aber das kann ich auch, denn die Zeit bis dahin ist weit über meinen Erwartungen! 🙂

Der Sturz

Letzte Runde auf der Krone passiert es dann. Ich überrunde Joachim. Hat er gestern noch nicht noch auf FB geschrieben, wenn ich mir weiter so in die Hosen mache, wird er mich auf jeden Fall einsacken. Ich drehe mich noch um und rufe was mit Ihm geht. Er ruft zurück: Vorsicht, ich fahre von der Bahn ab. Und so kommt’s auch, ich bin auf einmal neben der Strasse, ziehe wieder rauf, dann wieder runter und wieder rauf und wieder runter und wieder rauf und beende das Slalomkunststück mit einem Sturz auf die linke Seite. Es macht Rumms! Ich weiß erst mal nicht wie mir geschieht! Automatisch stehe ich sofort auf um nicht von den hinteren mir kommenden Sportlern angefahren zu werden. Der erste Gedanke, wo habe ich Schmerzen? Der zweite, ist das Bike heil? Schmerzen habe ich, aber nur äußerlich, die Gelenke bewegen sich ohne Warnsignale. Das Bike scheint heil. Ich springe aufs Rad, und will wieder los, aber das Rad will erst mal wieder Richtung Graben, also nochmal. Beim zweiten Mal klappt es besser. Jetzt in die Cleats kommen.. OK! Treten…, was sagt das Antriebssystem, springt die Kette raus? Nein. Puuh OK. Ups, aber der Aerolenker ist verbogen und ich kann bis auf drei Gänge hinten nicht mehr schalten. Aber egal. Antreten wird dadurch ein bisschen schwieriger, aber ich bin ja nur noch 8km vor dem Ziel. Eine Star Wars Szene (bei 7:54) geht mir durch den Kopf. „Bin fast da“. Jetzt nur nicht abschießen lassen. So trudele ich in Trance und mit unbändigem Willen die letzten 8 km in die Wechselzone….

T2

… wo mich mein Sohn und seine Mutter anfeuern.

RUN

Am Anfang denke ich noch alles ist ok, aber ich schaffe es nicht wirklich an die insgeheim erhoffte 5er Pace ranzulaufen. Bei jedem Schritt merke ich dass meine Eingeweide sich sträuben. Das Gefühl fast wie bei einem Seitenstechen, nur mit leichter Übelkeit. Nachdem ich auch noch seltsame Geräusche beim Laufen mache (Stöhnatmung), ohne das mein Puls in einem dafür rechtfertigendem Bereich wäre, diagnostiziere ich mir also einen leichten Schock. Der Körper wehrt sich gegen mich. Hier rächt sich jetzt die schlechte Vorbereitung. Die Muskulatur scheint noch halbwegs in Ordnung, aber aus der Körpermitte kommt keine Kraft in die Beine, so als ob das Blut sich lieber zurückziehen möchte aus den Extremitäten. Ich versuche mich zu beruhigen und gehe ein paar Schritte bei allen Verpflegungspunkten. Hab meine Gels auch in der Wechselzone liegen gelassen, und steige jetzt auf Cola um.

Ich lauf immer langsamer. Um mich aufzumuntern versuche ich jetzt jeden Stöhner in einem anderen Ton von mir zu geben. So kommt am Anfang eine kleine Tonleiter zusammen, irgendwann bin ich wieder bei der Star Wars Melodie. Nach der dritten Runde (also eineinhalb Stunden später) wird es langsam besser und ich werde wieder schneller, aber da bin ich schon mit einer 6er Pace zufrieden. Ich muss immerhin nicht mehr an den Verpflegungspunkten gehen. Für den letzten KM kann ich mich noch zu einer 5:24er Pace motivieren und es reicht auch zu einem kleinem Schlussspurt.

Und dann habe ich es geschafft.

Ich bin ein BerlinMan!

5:30:49 0:40:07(307) 2:52:41(339) 1:58:01(405)

BerlinMan Triathlon – In den Letzten Zügen der Vorbereitung

Noch zweieinhalb Wochen bis zum Saisonhöhepunkt in meinem ersten Jahr als Triathlet, der Mitteldistanz beim BerlinMan Triathlon. Meine Aufregung ist groß, und um ehrlich zu sein habe ich ein bisschen Angst. Sicherlich gehe ich nicht komplett unvorbereitet an dieses Unterfangen. Aber eine strukturierte Vorbereitung war da jedenfalls nicht.

Wenn ich meinen „Wunsch“trainingsplan und das Trainingstagebuch betrachte, dann haben die so viel miteinander zu tun, wie ein Rezept von Johann Lafer und eine Currywurst beim Imbiss um die Ecke. Sowohl bei den zeitlichen Umfängen, den Intensitäten als auch bei der Art des Trainings habe ich ein komplett anderes Programm gefahren. Die Lust und der Wille, die ich noch im letzten Jahr empfand um mich einem höherem Ziel hinzugeben, wollte sich einfach nicht einstellen. In meinem Hinterkopf ist immer so eine Stimme, die sagt: „Du bist doch kein Profi, musst das Ganze nicht so ernst nehmen!“ Dabei trainiere ich sehr wohl fast jeden Tag, aber immer nur das worauf ich grade Lust habe und auch nur solange wie ich grade Lust habe.
Sinnvolle Koppeleinheiten: kaum. Lange Radausfahrten über 100km: Eine! Intervalle oder Tempodauerläufe keine. Nur bei der Anzahl der Testwettkämpfe habe ich ordentlich was zu verbuchen. Die sind naturgemäß dann auch alle recht durchwachsen gelaufen.

Am letzten Wochenende habe ich sogar zwei Testwettkämpfe gemacht. Am Samstag eine Sprintdistanz beim Wassersupper Triathlon und am Sonntag nochmal über die olympische Distanz beim Kallinchen Triathlon. Am Samstag habe ich versucht ganz locker zu machen um nicht zu viel Kraft zu lassen für den nächsten Tag. Die Temperaturen mit 35°C am Wochenende taten Ihr übriges dazu. Auf der anderen Seite muss man ja auch im Hinterkopf haben, dass beim BerlinMan, es über das Doppelte gehen wird. Das heißt, ich muss so ein Wettkampf Wochenende halbwegs wegstecken können, wenn ich sie nicht voll durchziehe. Und das tat ich nicht, weil, ich konnte es auch nicht.

Wassersuppe
(0,5-18-5)
18.08.2012
Kallinchen
(1,5-39-10)
19.08.2012
00:10:08 0:35:21(184) (Katastrophe!)
00:32:56 1:12:15(127)
00:23:02 0:47:50( 76 )
01:06:07 (32 / 64) 2:35:26 (109 / 265)

Die Ziele für den BerlinMan beschränken sich also auf ein halbwegs gutes Durchkommen.
Also, habe ich eine Wunschzeit? Spontan würde ich auf jeden Fall unter 6h30 Stunden sagen, aber da hat mich jemand letztens ausgelacht, und mir gleich was unter 6h prognostiziert. Aber in diesem Jahr habe ich bei der BIG25 schon schlechte Erfahrungen mit zu optimistischen Prognosen gemacht, so dass die Wahrheit (hoffentlich) in der Mitte liegen wird.

Durch die Wettkämpfe weiß ich auf jeden Fall wo meine Schwächen sind, die meine Renntaktik bestimmen werden.

Schwimmen: Bei Neopren Verbot muss ich ganz doll aufpassen. Jetzt am Sonntag beim Kallinchen kam ich genauso wie auch in Storkow, wo es auch Neoverbot gab, überhaupt nicht in den Rhythmus. Hab mich verschluckt, konnte nicht richtig atmen und musste zwischendurch viel Brustschwimmen. Der erhöhte Beinschlag nimmt mir auch noch zu viel Luft. Und das Gedränge kann ich ohne Neo überhaupt nicht ab. Das haut auch immer psychologisch rein. Weil mit Neo komme ich fast im vorderen Drittel aus dem Wasser. Ohne eher im letzten Drittel.

Positiv: Wenigstens schwimme ich jetzt halbwegs grade, und die DLRG muss mir nicht mehr den Weg zurück zum Feld zeigen.

Beim Radfahren fehlen mir wie gesagt die Umfänge, auch wenn ich prinzipiell 90km irgendwie schaffen werde, ist immer noch meine größte Schwäche jegliche Steigung. Und Steigung geht beim mir ab 0,6% – 0,8% los. Schon hier muss ich vermehrt Kraft aufwenden und Druck auf die Pedale geben. Dementsprechend ist auch im Flachen eine Durschnittsgeschwindigkeit von knapp über 32km/h das Maximum. Für den BerlinMan, mit der 4x der Havelchausse wird das eher nicht zu erreichen sein. Auf jeden Fall werde ich bei jeder Steigung sehr locker machen und im niedrigsten oder zweitniedrigsten Gang fahren, was teilweise Schrittgeschwindigkeit bedeutet.
Positiv: Ich hab mich mit einer neuen Sizpoistion ganz gut an den Aerolenker gewöhnt. Auch wenn mir am Anfang der Rücken wehgetan hat, meine Finger taub waren. Fürs Rennen werde ich ein bischen mehr Komfort einstellen.  Und bergab bin ich schnell! 😉

Damit sollte hoffentlich dann die Kraft auch für die Laufstrecke reichen. Hier wird es darum gehen die ersten zwei drei km extrem ruhig zu machen, und sollte sich was regen dann weiterhin zurückzuhalten. Alles zwischen 5er und 6er Pace ist gut.
Positiv: Hier baue ich auf meine Erfahrungen als geübterer Läufer.

Also als konservative Vorgabe steht dann 1h Schwimmen + 3h30 Rad + 2h Lauf = 6h30!
Vielleicht ist auch mehr drin!?

Es sind ja zwei Wochen Training, und dann 4 Tage tapern.
Würde mich freuen Euch auf der Strecke zu sehen! 🙂

P.S.
Um der Unstrukturiertheit zukünftig vorzubeugen bin ich jetzt einem Verein beigetreten.
Seit Sonntag bin ich Mitgleid beim Triathlon Team Berlin e.V.

Auf einmal nur laufen?

 Ein Gastbeitrag unserer Gewinnerin des Startplatzes für den Berlin Marathon Lydia Sommerfeld aus Hamburg. Ich wünsche weiterhin alles Gute für die Vorbereitung 🙂

„Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Startplatz für den diesjährigen Berlin Marathon am 30.September 2012!”

Da habe ich den Salat. Der Plan, mir in dieser Saison keine sportlichen Ziele zu setzten und einfach nur so vor mich hinzudümpeln, ein bisschen Sport zu treiben ohne dabei den Gedanken zu haben, dass es sich um Training handelt, ist mal wieder nicht ganz aufgegangen.  Da habe ich doch tatsächlich bei dem „Parkläufer” Gewinnspiel einen Startplatz für den Berlinmarathon gewonnen. Nun heisst es, die letzten Wochen, die mir noch bleiben zu nutzen, um „den Mann mit dem Hammer”, den ich auf der Strecke erwarte, möglichst spät zu treffen.

Ich kann nicht von mir behaupten, dass ich eine erfahrene Marathonläuferin bin. Die Erfahrungen, die ich auf dieser Strecke sammeln konnte beschränken sich auf die 42 km, die bei der Langdistanz im Triathlon nach den 3,8 km Schwimmen und 180 km Radfahren zu absolvieren sind. Verständlicherweise handelt es sich hier also um eher quälende Erinnerungen…

Nach dem ersten „längeren Lauf” über 2 Stunden wurde mir wieder schmerzlich ins Bewusstsein gerufen, wie lang ein Marathon ist. Als ich mit schweren Beinen und Schnappatmung wieder zuhause ankam und mir vorstellte, diese Strecke gleich nochmal laufen zu müssen, habe ich schon ein bisschen Muffensausen bekommen. Hinzu kam die Ernüchterung, wie schnell sich doch die Form der letzen Jahre abgebaut hat. Ich musste also einen Masterplan schmieden und setzte mich daran, einen Trainingsplan zu schreiben.

Ich durfte natürlich nicht von Null auf Hundert gehen. Daher plante ich 3 Laufeinheiten in der Woche ein (einen langen Lauf um die 2 Stunden, einmal Tempointervalle auf der Bahn und einen Tempowechsellauf) und ging zusätzlich noch 1 bis 2 Mal Schwimmen oder Radfahren .  Diesen Plan hielt ich in den ersten Wochen auch ein. Dann kam aber irgendwie doch meine Triathlonleidenschaft wieder durch und ich meldete mich spontan zum Bremen Triathlon an und schmiss dafür den Trainingsplan ein bisschen um.

 

So befand ich mich am Wochenende wieder an der Startlinie eines Triathlons und hatte 1,5 km Schwimmen,  40 km Radfahren und 10 km laufen vor mir.

Das Schwimmen fand in dem Hafenbecken im Europahafen statt.  Da das Wasser sehr braun und undurchsichtig war, konnte ich mich schlecht orientieren und sah neben und vor mit kaum Athleten, denen ich hinterherschwimmen konnte. Als ich aus dem Wasser kam stellte ich jedoch zu meiner  Überraschung fest, dass ich auf Platz 2 der Frauen lag.

 

Ich schnappte mir also mein Rad und konnte nach 5 km der Radstrecke die Führung übernehmen. So ging ich auch als Erste auf die Laufstrecke. Leider erlebte ich  jedoch 3 km vor dem Ziel einen Einbruch und bekam Magenkrämpfe. 2 km vor dem Ziel musste ich also meine Führung abgeben und finishte als 2. Frau.

Spaß gemacht hats trotzdem, und daher meldete ich mich für das kommende Wochenende direkt zum nächsten Triathlon am Twistesee an. Ich bilde mir jetzt einfach mal ein, dass das auch eine Art Vorbereitung für den Marathon ist. Außerdem sollte man immer das tun, woran man Spaß hat. Jetzt auf Krampf speziell für den Marathon zu trainieren und nur zu laufen, laufen, laufen  ist eben nicht mein Ding. Ich bin eben keine reine Läuferin.