Sommer, Palmen und ein Triathlon auf griechisch!

Ein Gastbeitrag über einen Triathlon auf griechisch von Kostas Monetas aus dem Urlaub.

Eigentlich wollte ich nur ein gebrauchtes Merida Scultura SE 2008 mit SRAM Force für 700 EUR in Griechenland kaufen. 2 1/2 Wochen vorher wurde mir dann mitgeteilt, dass die geplante Testfahrt ein Triathlon sein wird. Sprintdistanz (750m/20km/5km). Kenn ich! Habe ich schon mal vor 10 Jahren gemacht… also kein Problem. Viel wichtiger war das günstige Rad.

13 Tage vorher packte mich dann doch der Ehrgeiz, schließlich wollte ich eine gute Figur als einziger Ausländer bei der Veranstaltung machen. Also begann ich nach langer Ausdauerpause mit einem Trainingsläufchen von 15km. Damit nicht genug, ich fühlte mich noch wohl. Also ab aufs Rad und noch einmal 35 km als Koppeltraining nachgeschoben. Ausgelaugt endete das Training um 20.00 Uhr in der Kneipe. Auf Grund von starkem Regen und viel Bier endete die Kneipe um 07.00 Uhr mit einer 4cm Stirnplatzwunde im St. Joseph-Krankenhaus. 5 Mal genäht und ab dem 8. Tag getaped. Somit war das weitere Training auf Eis.

Also ging es ohne Vorbereitung nach Griechenland.

Ein Tag vor dem Wettkampf wurde mir dann mitgeteilt, dass das Rad bereits seit ein paar Tagen verkauft sei. Hier beginnt die griechische Lässigkeit, die sich durch sämtliche sozialen, organisatorischen und politischen Strukturen zieht. Also wurde schnell ein kostenneutrales Leihrad besorgt. Ein Ideal Alloy 7005 mit Shimano 105 Gruppe und Fulcrum 7 Laufrädern. Der Rahmen war eine Nummer zu groß für mich aber für 20km geht das schon.

ärztliche Genehmigung?

Die nächste Überraschung folgte. Ein Freund fragte mich, ob ich eine ärztliche Genehmigung für Sportveranstaltungen hätte. Nee, dafür ist in Deutschland jeder selbst verantwortlich. So etwas bräuchte ich aber für die Teilnahme. OK, also ab zum Arzt…

Das griechische medizinische Versorgungssystem ist am Ende, die Kassen sind pleite. Jahrelang wurden Rollstühle, Gehhilfen, Prothesen und Sehhilfen an gesunde Menschen verschrieben. Ganz zu schweigen von unnötigen Medikamenten. Profitieren tat dabei jeder. Patient, Arzt, Apotheker und Pharmakonzern.

Auf Zakynthos z.B. erfasste die Statistik von 38000 Einwohnern 700 Blinde (das 10-Fache des Durchschnitts), die sich somit eine frühere Rente gesichert haben. Wer es nicht glaubt, einfach google’n. “Insel der Blinden“.

Nun behandeln die meisten Ärzte nur noch gegen Bargeld, Krankenkassenkarten sind wertlos.

Aber zurück zu meiner ärztlichen Genehmigung. Eigentlich hatte ich für das Schreiben eine Preisvorstellung von 15-20 EUR avisiert, ohne Untersuchung. Der Arzt forderte mich jedoch auf, mich auszuziehen und er überprüfte so ziemlich alles mit seinen unmodernen Schwellenlandgeräten. EKG, Ultraschall und geschulter Blick kosteten mich mit dem notwendigen Dokument 50 EUR. Viel Geld, aber das Dokument ist ja 2 Jahre gültig. Für meine Krankenkasse wollte ich dann eine Rechnung haben. Falsche Frage! Mit Rechnung kostet mich die Untersuchung dann 150 EUR !!! Aha, antwortete ich, der Herr Doktor führt also 200 % Steuern an den Staat ab? Antwort des Arztes: “Wollen Sie nun 50 oder 150 EUR für meine Arbeit bezahlen?”. Nun gut, machen wir es also wie die Griechen.

Zurück zum Sport

Am 29.07.12 um 08.00 Uhr war es dann soweit. Noch 30 Minuten bis zum Start. An der Strandprommenade von Kyparissia (süd-westl. Peloponnes) war die Wechselzone aufgebaut. Jetzt mußte ich mich nur noch anmelden. Hoffentlich sind noch Restplätze vorhanden. Die ärztliche Bestätigung und das Formular hatte ich ja. Es gab eine Badekappe mit Nummer und ein Startnummernband vom Veranstalter. Startgeld wollte man keins haben. Das scheint wohl generell bei Sportveranstaltungen so zu sein.

Die Wechselzone war für ca. 50 Teilnehmer ausgelegt. Am Start waren letztendlich ca. 50 Männer und Frauen. In der Wechselzone nahm ich die Materialschlacht wahr. Specialized S-Works scheinen hier weit verbreitet zu sein. Geld ist also vorhanden.

Der Veranstalter erklärte uns die Strecke. Parallel zum Strand sollte die Schwimmstrecke entlang der Bojen gehen. Die Rettungskajaks positionierten sich schon an den entsprechenden Bojen. Auf die Frage eines Teilnehmers, wie oft die Strecke geschwommen werden müsse, entschuldigte sich der Organisator bei den Teilnehmern, beschimpfte die Kajaks und sagte, dass dies ja die 300m Strecke für die Jugendlichen sei. OK, wir laufen also wieder zurück an eine andere Stelle. Von hieraus 4 Bojen mit Fahne. Die ersten Zweifel an der Schwimmstreckenlänge kamen auf. Die Fahne dahinten am Horizont auch? Ja…

Na denn auf! Der Start, 08.30 Uhr!

37 Grad Luft, 24 Grad Salzwasser, >50cm Wellengang und zum Glück keine Quallen.

Durch den Wellengang wurde man immer wieder stark abgebremst. Auf Grund mangelnden Trainings entschloss ich mich ab Boje 1 im Brustmodus weiter zu schwimmen. Immer wieder schluckte ich in den Wellen das salzige Wasser, hielt mich aber gut. An Boje 3 wurde vor mir geflucht. Ein GPS-Uhren Besitzer stellte fest, dass er bereits 800m geschwommen sei. Anscheinend hat der Bojensetzer die Ausschreibung nicht gelesen. Es waren noch min. 200m bis zum Strand. Im Gegensatz zum seichten Einstieg war der Ausstieg sehr steil, so dass ich 3m vor dem Strand fast einen Krampf in der Wade beim ins Leere Treten zuzog. Auf zum Rad. Schnell noch das Bretterbude Berlin Trikot drüber geworfen. Kurzer check: Getränk, Sonnenbrille, Helm… alles dabei. Auf geht’s.

Entlang der asphaltierten Strandpromenade ging es nach kurzer Fahrt bergauf in die Stadt. Von hier aus weiter auf einer Landstraße mit Schlaglöchern.

Auch dies ist ein großes Problem in Griechenland. Bei staatlich geförderten Baumaßnahmen werden immer wieder entgegen der Absprachen durch die Baufirmen mangelnde Materialien verwendet, die zwar die Ausgaben der Baufirmen niedrig halten aber sich nicht auf das Auftragsvolumen niederschlagen. Die 20km Radstrecke wurde durch je einen Polizisten an der Wendemarke und einen an der Promenadenzufahrt abgesichert. Ansonsten blieb der Verkehr drin. Autofahrer haben kein Verständnis für Radfahrer und nehmen nicht einmal Rücksicht bei Sportveranstaltungen. Um Schlaglöchern auszuweichen musste man teilweise 3m vom Fahrbahnrand entfernt fahren. Die vorbeifahrenden Autofahrer begrüßten dies mit wüsten Beschimpfungen und Hupen. 1,50m Seitenabstand kennt hier auch keiner.

Zurück in der Wechselzone leerte ich vorausschauend noch schnell meine verbleibenden 150ml Wasser und rannte durch die Hitze los. Die Laufstrecke war überwiegend asphaltiert und ein kurzes Stück ging es über Feldwege. Nach ca. 2000m der erste Verpflegungspunkt. Endlich, wird auch Zeit. Nur gab es dort nichts mehr. Wie sich später herausstellte, wurden dort nur 4 Sechserträger 0,5l Wasser ausgegeben. Schieße, also weiter. Nun begann ich bereits zu Zweifeln ob ich es bei der Hitze (mittlerweile gefühlte 42 Grad) bis ins Ziel schaffe.

Nach Rundenende wurde mir zum Glück eine 0,5l Flasche gereicht. OK, ein bisschen was über’n Kopf und ein paar Schlückchen. Den Rest gibt’s auf den letzten 1000m. Die Laufstrecke ins Ziel war zugleich die Zufahrt zum Strandparkplatz. Dieser wurde bereits stark frequentiert, so dass mein Zieleinlauf als Hindernislauf zwischen den Autos endete. Nach 01:37:00 h gab es endlich genug Wasser für mich. Als 8er AK 30 und 20er in der Gesamtwertung Männer war ich zufrieden.

Eine Urkunde gab es ausschließlich für die drei Klassenbesten.

Fazit:

Die Organisation spiegelt das politische und soziale System wieder. Das Manjana-Syndrom ist allgegenwertig.

Die Schwimmstrecke schien 1000m gewesen zu sein, die Laufstrecke kam mir eher wie 7500 m vor und die miserable Radstrecke mit Verkehr ließ mich um mein geliehenes Material und mein körperliches Wohlbefinden bangen. Die Hitze ist die größte Belastung. Zum Glück hatte ich eine 750ml Flasche am Rahmen. Für das nächste Mal werde ich zum Laufen noch eine 0,5l Flasche mitnehmen, ein bisschen trainieren und in der Materialschlacht mitmischen. Dann steht einer Platzierung im 1. Drittel nichts im Wege.

Gewinnspiel – ZOOT Ultra Tempo 4.0 Damen

Gemäß der Abstimmung auf der Facebook Page, wo die Damen gewählt haben, was als nächstes verlost werden soll, hier ist sie das nächste Gewinnspiel

 

ZOOT Ultra Tempo 4.0 (UVP 135,-€)
(Größen 6 bis 11)

Triathlonspezifischer und wettkampftauglicher Damen- Lightweight Trainer mit Pronationsstütze für alle Distanzen von 5 km bis zum Marathon. Dank Schnelleinstieg und patentierter, asymetrischer Schnellschnürung ist der ULTRA Tempo+ 4.0 die Königin der Wechselzone jedes Triathlons. Der nahtlose und antibakterielle Bare- Fit Innenschuh ermöglicht problemloses Barfußlaufen, eindringende Feuchtigkeit, z.B. Wasser, dass der Sportler sich über Kopf und Körper giesst, wird durch das Tri- Dry Drainagesystem zur Aussensohle hin abgeführt, was eine Gewichtszunahme des Schuhs verhindert. Eine flache Sohlenkonstruktion mit 10 mm Sprengung und CarbonSpan+ Mittelfußbrücke unterstützen und führen den Fuß in seiner natürlichen Abrollbewegung.

Wie üblich gilt folgende Prozedur um mitzumachen.

1. Like meine Page auf Facebook

2. Like diesen Beitrag

3. Lass hier im Blog oder auf Facebook einen Kommentar, Bild, Foto, Video oder was auch immer da, warum Du den Schuh haben möchtest. Vergiss die gewünschte Größe nicht!

Es ist völlig egal was Du kommentierst, ich verlose ihn unter allen, die 1+2+3 befolgen.

Einsendeschluss ist Mittwoch der 15te August 2012.

Viel Glück! 🙂

P.S.
Und beim nächsten mal sind wieder die Herren dran! 😀

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Die Verlosung ist beendet!
Claudia Gösche aus Karlsruhe ist die Gewinnerin!
Herzlichen Glückwunsch!

Schnelle Optimierung beim Schwimmen

Nachdem ich ja nun ein paar Triathlons gemacht habe, und so meine ersten Eindrücke und Erfahrungen gesammelt habe, ging es in den letzten Wochen darum einen Status Quo festzustellen und an der größten Schwächen zu arbeiten. Also Optimierung beim Schwimmen.

Ich unterscheide mich da wahrscheinlich nicht großartig von den meisten Triathlon Einsteigern, und wie in den letzten Posts geschrieben war Schwimmen meine größte Schwäche und Sorge. Meine ersten Kraulzüge habe ich ja erst vor wenigen Monaten getan. Die Entwicklung war schön gradlinig nach oben. Bin regelmäßiger Leser von Veras Triathlon Blog und mit Ihrer Hilfe, wurden die Strecken länger, die Atmung stabiler, die Pace besser.

Doch es hat auch immer weh getan, wenn Frau Doktor und Gerald als Brustschwimmer schneller waren. Dazu kam auch eine Rückentwicklung in der Pace. Wo ich doch schon dachte stabil und locker eine Pace von 2min/100m zu schwimmen sackte ich auf einmal um 10-20% ein. Die Entwicklung begann eigentlich schon bei der 5150, wo sich der positive Trend umkehrte und beim Storkow Tri mit Neoprenverbot seinen Höhepunkt fand, wo ich VIER(!) Minuten nach Frau Doktor aus dem Wasser kam.

Ich habe mich deswegen die letzten drei Wochen recht intensiv wieder ums Schwimmen gekümmert und letzte Woche beim DAK Tri in Senftenberg über die Sprintdistanz wieder zu mir gefunden, wo ich endlich meine brustschwimmenden Freunde hinter mir gelassen habe! 🙂

Was ist passiert?

Eines der Probleme, die man als Kraulanfänger im Freiwasser hat, ist die Orientierung beziehungsweise das Kurs Halten.

Ich habe ich Rat bei folgendem Video gefunden, das auf die Besonderheiten des Freiwasser­schwimmens vorbereitet:

So habe ich angefangen ab und zu den Kopf zum Schauen auszustrecken. ABER dies resultiere über die Zeit dann jedoch in einer permanent höheren Kopfhaltung, zusammen mit dem recht mäßigen und nicht sauberen Beineinsatz resultierte das in einer sehr schlechten Wasserlage und die Pace war dahin.

Ich habe auch bemerkt dass ich insgesamt zu viel zu perfekt wollte. Zum Beispiel ist mir auch noch das Wasserfassen zum Problem geworden, da ich auch dies übertrieben habe und die Hand mit bei der Streckung gegen die Schwimmrichtung drückte.

Was mich letztendlich zurückgebracht hat von meinem ungünstigen Trip, war dann doch wieder mal eine weniger ist mehr Strategie, initiiert durch folgendes Video:

Durch den führenden Daumen und eine „Vernachlässigung“ des übermäßigen Wasserfassenns, wanderte der Kopf wieder nach unten, die Beine dann wieder nach oben und schwups die Zeiten waren wieder da!
Unten der Vergleich zwischen dem ersten Schwimmen beim Berlin Tri Anfang Juni und acht Wochen später in Senftenberg. Es handelt sich dabei um eine Verbesserung von über 3 Minuten auf 750 Meter in zwei Monaten!

 

Fazit:

Die große Lehre die ich aus alledem gezogen habe ist das beim Schwimmen mein Kopf über die Wasserlage entscheidet. Und für schnelle Zeiten muss der Kopf unten sein. Da nehm ich als Anfänger kleinere Verschwimmer noch in Kauf.
So ist Radfahren jetzt meine schwächste Disziplin, und ich werde mich jetzt verstärkt darum kümmern müssen…

P.S.

Kurz- und Handflossen sparsam angelegt gaben mir noch einen kleinen Extrakick beim Fühlen des Wasserdrucks. Aber wie gesagt, ab und zu!!!

P.P.S.

Wenn Du mehr von meinen Lieblingstrainingsvideos sehen möchstest, dann klicke hier.
Im Menü gibt es einen neuen Punkt TOP Videos, wo ich meine Favoriten als Playlist versammelt habe.

Storkow mit Neoprenverbot

Ach da war doch noch was… der Storkow Triathlon, mit Neoprenverbot!

Frau Doktor hat sich vor zwei Wochen einfallen lassen, dass wir ja auch in Storkow starten können. Ich war am Anfang nicht so begeistert, eine Woche nach der 5150 gleich wieder einen Wettkampf zu machen. Aber rein zum Spaß und über die Sprintdistanz habe ich mich dann breitschlagen lassen. Und nur zuschauen, wollte ich dann doch nicht. Idee war wenigstens ein leichtes Koppeltraining zu machen und weitere Erfahrungen sammeln. Meine Defizite beim Schwimmen und Fahrradfahren müssen ja weiter angegangen werden. In acht Wochen erwartet mich ja der Saisonhöhepunkt über die Mitteldistanz beim BerlinMan.

Als dritten Mitstreiter konnten wir dann Gerald gewinnen, Jeanette und Susi waren auch schon gemeldet. Das wird eine lustige Veranstaltung dachte ich mir. Bei der Anmeldung fällt mir dann aber auf, dass in diesem Rahmen auch die Berlin-Brandenburgische Meisterschaft stattfindet. Verspricht also ein gut besetztes Rennen zu werden.

Am Tag zuvor

Unsere abendliche Vorbereitung klappt mittlerweile schon ganz gut, keine Spur mehr von Aufregung und man weiß schon ganz gut was man braucht und mitnehmen sollte. Größtenteils muss man ja nur noch die Kiste von der letzten Woche nehmen und die Klamotten aus der Wäsche holen. Frau Doktor und ich schaffen es uns fast ohne morgendlichen Stress ins Auto zu setzen und auf die Autobahn nach Storkow zu begeben, wo wir mit einem kleinen Abstecher noch nebenbei Gerald abholen.

Der Weg nach Storkow ist ab der Autobahnausfahrt sehr gut ausgeschildert. Die Organisation nicht ganz so pompös wie bei der 5150, aber auch sehr professionell. In der Qualität ähnlich wie beim Spreewald Triathlon. Zum Beispiel gibt es Fahrradständer und nicht eine Stahlleine, und beim Radfahren und Laufen gab es kaum Autoverkehr, aber dafür ungeliebte Wendepunkte. Das Starterfeld ist nicht ganz ausgebucht und Gerald kriegt sogar noch eine Nachmeldung auf die olympische Distanz hin.

Eine Stunde vor dem Start heisst es: Neoprenverbot!

Und mir schwant Böses! Aber zum Glück will ich ja heute ganz locker machen.

(c) Märkische Oderzeitung

Und so kommt es dann auch. Ohne Neopren kann ich mich schwer über Wasser halten. Der ungewohnt starke und ungeübte Beineinsatz fordert schnell seinen Tribut. Bei der ersten Boje frisst mich das Feld förmlich von hinten auf, und ich kann heute nichts dagegen halten. Brustschwimmen ist angesagt, da ich kaum atmen kann. Gedanken ans Aussteigen gehen durch meinen Kopf. Immer wieder muss ich mich mit Brustschwimmen beruhigen. Erst nach der zweiten Boje, kann ich wieder ein bisschen Kraulen. Da bin ich aber schon fast letzter.  Und da steht es schon lange fest, heute stelle ich den Rekord im Langsamsein auf.
Ich komme fast 4 Minuten später aus dem Wasser als Frau Doktor. In der Wechselzone lasse ich mir viel auch Zeit und bin dennoch so unkonzentriert, dass ich vergesse die Startnummer dranzumachen. Zum Glück merke ich das noch beim Loslaufen in der Wechselzone.

Naja, ist ja eh nur ein Trainingswettkampf.

Auf dem Rad ganz ruhig, ab und an den Berg runter ein bisschen angezogen.

Wechsel aufs auf Laufen ohne Hast und beim Laufen Frau Doktor noch eingeholt. Wir sind dann zusammen durchs Ziel gelaufen. Passiert ja sonst nie 🙂

Frau Doktor auf dem Treppchen

(c) Märkische Oderzeitung

Frau Doktor  wird mit dem Ergebnis natürlich erste in Ihrer Altersklasse. Ich bin durch Rad und Laufen dann doch noch im Mittelfeld angekommen, sowohl in der AK als auch im Gesamtfeld.

Fazit:

Ist ja klar, weiter schwimmen üben! Auch ohne Neopren oder mit Shorty.
Zum Schluss unsere Ergebnisse:

Name Gesamt Swim Bike Swim+Bike Run
Weckowski, Milosz 1:24:26 0:18:54 (112) 0:42:09 ( 77 ) 1:01:03 ( 86 ) 0:23:23 ( 55 )
Bartsch, Stefanie 1:24:26 0:15:00 (45) 0:44:27 ( 96 ) 0:59:27 ( 75 ) 0:24:59 ( 83 )

5150 Berlin – Wie mich Achim Achilles doch bezwang!

Letzten Sonntag bin ich bei der 5150 Berlin trotz neuer Bestzeit vom alten Onkel Achim Achilles in die Schranken gewiesen worden.

Am Tag vor der 5150 postet Achim, wer denn morgen so dabei ist bei der 5150 in Berlin. Ich melde mich und mach mich noch ein bisschen lustig, ob er den über die Kinderdistanz oder die olympische geht. Er stichelt zurück, ob ich denn endlich schwimmen gelernt hab. Ich schau mir noch schnell sein Ergebnis vom Berliner Volkstriathlon an und vergleiche es mit meinem Volkstriathlon Debüt von vor 4 Wochen.

Achim (Volkstri) Milosz (Berlin Tri)
Swim 0:14:21 0:15:59
Bike 0:36:43 0:34:12
Run 0:24:34 0:22:11
Gesamt 1:15:38 1:12:22

Schwimmen ist er ein bisschen besser, Rad ist nicht ganz zu vergleichen, da bei mir Windschatten erlaubt war, aber ich hoffte auf einen Gleichstand. Laufen ist meine Disziplin! Da kann ich alles rausholen.

 

So war der Plan…

Die Taktik war also einfach gewählt: Schwimmen lief im Spreewald ganz gut, da hoffte ich also zu Achim aufzuschließen und nicht so viel Zeit zu verlieren. Beim Rad sollte es auch besser gehen, da ich auf eine flachere Strecke in Berlin hoffte. Beim Laufen mach ich ihn dann platt!

So lief es dann…

Am Abend zuvor stürmte es in Berlin, aber morgens war alles wieder ok und Frau Doktor und ich kamen pünktlich in der Arena Berlin an. Ich machte mir ein bisschen Sorgen wegen der halbwegs herausfordernden Organisation. Zwei Wechselzonen: in der Arena Berlin und auf dem Tempelhofer Flugfeld. Drei Beutel die zu befüllen waren. Einer für den Wechsel aufs Rad, einer Wechsel auf Laufen und einer für nach dem Wettkampf. Und dann auch noch den Überblick zu behalten, wenn ich mit hohem Puls und Tunnelblick irgendwo angestolpert  komme. Naja, irgendwie alles ganz neu für mich, und so ganz 100%ig klar war es auch nach der Wettkampfbesprechung nicht. Ich konnte nicht mal sagen was mir nicht ganz klar war, ist halt so wenn man ein Event in der Form zum ersten Mal macht. Am meisten Sorgen machte ich mir aber über mögliche Zeitstrafen beim Radfahren, da es ja Windschattenverbot gab, aber letztendlich sich alle Räder zu einem Zeitpunkt gleichzeitig auf dem Rundkurs auf dem Tempelhofer Flugfeld befinden. Nun ja, warten wir es ab.

Am Morgen in der Arena sehe ich Achim und wir halten noch ein kleines Schwätzchen, ich glaube zu dem Zeitpunkt hat er mich gar nicht so recht zugeordnet, obwohl wir uns eigentlich bei vielen Läufen begegnen. Aber wer will es ihm verübeln, er hat halt viele Follower 🙂 Und ich sehe auf Facebook auch ein bisschen anders aus als in meinem Neo. Ich frische sein Gedächtnis zumindest soweit auf, dass wir heute eine Challenge miteinander haben und uns die nächste dann auf der Mitteldistanz im September erwartet. Ich treffe auch noch einige erfahrenere Starter, die ich auch im Spreewald kennengelernt habe und freue mich sie dann als kleine Orientierungshilfe zu haben.

Der Start

In der zweiten Welle geht’s für mich los, diesmal weiter vorne eingeordnet und nicht auf so einen Kuschelkurs eingestellt wie im Spreewald. Die Startlinie ist ja breit genug denke ich mir. Achim ist in der dritten Welle, das heißt er startet 10 Minuten hinter mir und wird sich an mich ranfressen.

Swim

Ich geh gut an, aber an der ersten Boje schon totale Katastrophe! So ein Gedränge habe ich noch nie gesehen! Ich muss gefühlte 30s quasi auf der Stelle schwimmen. Nach der Boje versuche ich irgendwie meinen Platz zu finden, muss aber eher in der breiten Masse mitschwimmen. Den Kurs zu halten fällt dadurch eigentlich ganz einfach, zumindest etwas positives. In der Wettkampf-einweisung hiess es, dass die orangen Bojen die Wendebojen sind. Und ich sehe auf der Hälfte ja schon eine, nur dass man da wohl noch nicht wendet. So fehlt es mir ein bisschen an dem

(c) FinisherPix

Distanzgefühl wie lange es noch geht. Ich kann ja nicht einfach so auf die Uhr schauen wie beim Laufen oder Radfahren. Ich stoße dann auf eine Front von Schimmern die ich gerne überholen würde, aber da schwimmen 10 Stück in Linie nebeneinander, und egal ob ich nach links oder rechts schwenke, da ist immer einer der Karate mit seinem Beinen unter dem Wasser macht, so dass ich beschließe den Part mal so sein zu  lassen, bevor ich noch verletzt werde. Nach ungefähr 500 Metern löst sich die Gruppe auf, da einige von Ihren Kräften verlassen werden. Ich zieh an, schon kommt endlich die echte Wendeboje, diesmal mit kleinerem Gedränge. Locker weiter! Und da ist wieder so eine komische Boje, daher ziehe ich zum Schlussspurt an. Aber wieder falsch! Sind nochmal zweihundert Meter.

T1

Beim Wechsel finde ich zwar meinen Beutel ganz schnell, hab aber zu viel eingepackt, so dass ich meine Schuhe nicht gleich finde. Es fallen ein paar Sachen raus, die ich dann wieder reinstopfen will. Aber zum Glück kommt ein Helfer, der mir alles aus den Händen reißt und mich auf den Weg schickt. Das finde ich TOP! Und merke: nur das notwendigste im Beutel haben. Renn´ zum Bike, Helm und Brille auf geht dann wie geschmiert.

Bike

Aus der Wechselzone raus sauber aufs Bike gehüpft und treten…. Uuuh, aber ich erinnere mich an die Schmerzen und den „Einbruch“ zur Hälfte vom Spreewald Tri, oooh diese Qualen! Also lieber gleichmäßig angehen. Auf km 2 bis 4 gibt’s dann auch eine Steigung mit 0,8%. Nicht die Welt möchte man meinen, aber nicht für mich. Ich werde wieder steigungsanfällig. Eine Kampfrichterin kommt auf dem Motorrad vorbei und sagt mir, ich dürfte irgendwas nicht. Ich verstehe nur nicht was, und „Ich fahr ja nicht im Windschatten!“. Auf jeden Fall tue ich alles was ich kann, um aus der Windschattenbox der mich überholenden rauszufahren. Was soll ich

(c) FinisherPix

sonst noch tun? Absteigen und an der Straßenseite warten? Und was für Kurvenverläufe soll ich bitte sonst fahren? Ich sage so wie in der Prüfung zum Führerschein: “Ja, ich habe verstanden”. Mein Gesicht zeigt auf jeden Fall Reue und/oder auch Bitterkeit. Auf jeden Fall scheint es nicht so schlimm zu sein, da es keine Karte gibt. Aber die Kampfrichterin hat mich von jetzt an im Auge und ich sehe sie für den Rest des Rennens ungefähr alle 5 Minuten neben mir wieder. Auf dem Flugfeld spule ich mein Programm weiter ab, hab aber mit dem Wind zu kämpfen. Nach der ersten Runde verpeile ich die Wendemarke und fahr 100 Meter zu weit. Insgesamt komme ich mit dem Kurs nicht so super klar. Die vielen Kurven, das Antreten danach, der Wind, die vielen Räder auf der Strecke, die nette Kampfrichterin auf dem Motorrad. Aber naja, alle haben die gleichen Bedingungen:
Jedoch gibt mir ein bisschen Hoffnung, dass ich erst zwei Kilometer vor Schluss von jemandem überholt werde, den ich aus dem Spreewald kenne, der mich dort schon nach 15km hat stehen lassen. Jetzt erst geb ich noch ein bisschen Gas und da geht ja sogar noch was! Unterm Strich keine Schmerzen durchs Radfahren. Aber wohl doch dann zu locker?

T2

Läuft alles super, Beutel da, Socken gehen fix, Schuhe auch. (Socken, weil ich beim Spreewald Tri doch ein bisschen die Füße an einer Naht aufgescheuert hab). Aber habe gelernt! Sobald ich alles an hatte, habe ich meine Sachen einem Ordner zum restlichen verstauen in den Beutel gegeben. Wir sind ja nicht im Theater an der Garderobe 🙂

Run

Ab geht’s auf die Laufstrecke. Da ich nicht von Schmerzen geplagt bin, laufe ich so schnell es eben geht für mich. Die Uhr zeigt fast immer irgendwas mit 4:3x an. Das finde ich gut! Nach der ersten Wendemarke seh ich Achim entgegenkommen, wir klatschen uns entgegenkommend ab! Aber mir schwant Böses. Ich zieh weiter durch und in der zweiten Runde habe ich mehr rausgeholt. Wir klatschen wieder ab, aber nun weiter hinten. Dann seh ich die 4km Marke. Bei einer 5km Runde müsste das doch auch 9km sein, oder? Also Schlussspurt! Aber wieder falsch!

(C) FinisherPix

500M weiter sehe ich dann eine 9km Marke. Maaaaaanoooh! Also mach was geht, Ziel ist ja bald da!

Mit 2:35:08 laufe ich ein! Neue Bestzeit im Gegensatz zu vor zwei Wochen. Für ein Debüt vor vier Wochen und drei Tris in einem Monat ganz OK.
Aber wann kommt Achim? Er läuft bei einer offiziellen Uhr vom 2h52 durch, da er in der dritten Welle gestartet ist muss man 20Minuten abziehen. Der alte Mann hat mir über zweieinhalb Minuten abgenommen…

Chapeau!

Wir sehen uns dann beim BerlinMan!

 

Achim (5150) Milosz (5150)
Swim 00:29:52 00:30:56 (+1:04)
T1 00:03:07 00:03:06 (-0:01)
Bike 01:09:34 01:15:06 (+5:26)
T2 00:01:31 00:01:33 (+0:02)
Run 00:48:17 00:44:25 (-3:52)
Gesamt 02:32:22 02:35:08 (+2:46)

(c) SCC Events

P.S.

Frau Doktor hat übrigens als 4te in Ihrer Altersklasse auf der Sprintdistanz in einer 01:29:46 ein hervorragendes Ergebnis erzielt! Und das für Ihrern ersten Tri seit über 15 Jahren und fast ohne Training! Und das bei so einer so hochkarätig besetzten Veranstaltung. Hochachtung!
(00:14:45S, 00:04:00T1, 00:42:24B, 00:01:26T2, 00:27:09R)

P.P.S
Hier noch das offizielle Video von SCC Events zur Veranstaltung