5150 Berlin – Wie mich Achim Achilles doch bezwang!

Letzten Sonntag bin ich bei der 5150 Berlin trotz neuer Bestzeit vom alten Onkel Achim Achilles in die Schranken gewiesen worden.

Am Tag vor der 5150 postet Achim, wer denn morgen so dabei ist bei der 5150 in Berlin. Ich melde mich und mach mich noch ein bisschen lustig, ob er den über die Kinderdistanz oder die olympische geht. Er stichelt zurück, ob ich denn endlich schwimmen gelernt hab. Ich schau mir noch schnell sein Ergebnis vom Berliner Volkstriathlon an und vergleiche es mit meinem Volkstriathlon Debüt von vor 4 Wochen.

Achim (Volkstri) Milosz (Berlin Tri)
Swim 0:14:21 0:15:59
Bike 0:36:43 0:34:12
Run 0:24:34 0:22:11
Gesamt 1:15:38 1:12:22

Schwimmen ist er ein bisschen besser, Rad ist nicht ganz zu vergleichen, da bei mir Windschatten erlaubt war, aber ich hoffte auf einen Gleichstand. Laufen ist meine Disziplin! Da kann ich alles rausholen.

 

So war der Plan…

Die Taktik war also einfach gewählt: Schwimmen lief im Spreewald ganz gut, da hoffte ich also zu Achim aufzuschließen und nicht so viel Zeit zu verlieren. Beim Rad sollte es auch besser gehen, da ich auf eine flachere Strecke in Berlin hoffte. Beim Laufen mach ich ihn dann platt!

So lief es dann…

Am Abend zuvor stürmte es in Berlin, aber morgens war alles wieder ok und Frau Doktor und ich kamen pünktlich in der Arena Berlin an. Ich machte mir ein bisschen Sorgen wegen der halbwegs herausfordernden Organisation. Zwei Wechselzonen: in der Arena Berlin und auf dem Tempelhofer Flugfeld. Drei Beutel die zu befüllen waren. Einer für den Wechsel aufs Rad, einer Wechsel auf Laufen und einer für nach dem Wettkampf. Und dann auch noch den Überblick zu behalten, wenn ich mit hohem Puls und Tunnelblick irgendwo angestolpert  komme. Naja, irgendwie alles ganz neu für mich, und so ganz 100%ig klar war es auch nach der Wettkampfbesprechung nicht. Ich konnte nicht mal sagen was mir nicht ganz klar war, ist halt so wenn man ein Event in der Form zum ersten Mal macht. Am meisten Sorgen machte ich mir aber über mögliche Zeitstrafen beim Radfahren, da es ja Windschattenverbot gab, aber letztendlich sich alle Räder zu einem Zeitpunkt gleichzeitig auf dem Rundkurs auf dem Tempelhofer Flugfeld befinden. Nun ja, warten wir es ab.

Am Morgen in der Arena sehe ich Achim und wir halten noch ein kleines Schwätzchen, ich glaube zu dem Zeitpunkt hat er mich gar nicht so recht zugeordnet, obwohl wir uns eigentlich bei vielen Läufen begegnen. Aber wer will es ihm verübeln, er hat halt viele Follower 🙂 Und ich sehe auf Facebook auch ein bisschen anders aus als in meinem Neo. Ich frische sein Gedächtnis zumindest soweit auf, dass wir heute eine Challenge miteinander haben und uns die nächste dann auf der Mitteldistanz im September erwartet. Ich treffe auch noch einige erfahrenere Starter, die ich auch im Spreewald kennengelernt habe und freue mich sie dann als kleine Orientierungshilfe zu haben.

Der Start

In der zweiten Welle geht’s für mich los, diesmal weiter vorne eingeordnet und nicht auf so einen Kuschelkurs eingestellt wie im Spreewald. Die Startlinie ist ja breit genug denke ich mir. Achim ist in der dritten Welle, das heißt er startet 10 Minuten hinter mir und wird sich an mich ranfressen.

Swim

Ich geh gut an, aber an der ersten Boje schon totale Katastrophe! So ein Gedränge habe ich noch nie gesehen! Ich muss gefühlte 30s quasi auf der Stelle schwimmen. Nach der Boje versuche ich irgendwie meinen Platz zu finden, muss aber eher in der breiten Masse mitschwimmen. Den Kurs zu halten fällt dadurch eigentlich ganz einfach, zumindest etwas positives. In der Wettkampf-einweisung hiess es, dass die orangen Bojen die Wendebojen sind. Und ich sehe auf der Hälfte ja schon eine, nur dass man da wohl noch nicht wendet. So fehlt es mir ein bisschen an dem

(c) FinisherPix

Distanzgefühl wie lange es noch geht. Ich kann ja nicht einfach so auf die Uhr schauen wie beim Laufen oder Radfahren. Ich stoße dann auf eine Front von Schimmern die ich gerne überholen würde, aber da schwimmen 10 Stück in Linie nebeneinander, und egal ob ich nach links oder rechts schwenke, da ist immer einer der Karate mit seinem Beinen unter dem Wasser macht, so dass ich beschließe den Part mal so sein zu  lassen, bevor ich noch verletzt werde. Nach ungefähr 500 Metern löst sich die Gruppe auf, da einige von Ihren Kräften verlassen werden. Ich zieh an, schon kommt endlich die echte Wendeboje, diesmal mit kleinerem Gedränge. Locker weiter! Und da ist wieder so eine komische Boje, daher ziehe ich zum Schlussspurt an. Aber wieder falsch! Sind nochmal zweihundert Meter.

T1

Beim Wechsel finde ich zwar meinen Beutel ganz schnell, hab aber zu viel eingepackt, so dass ich meine Schuhe nicht gleich finde. Es fallen ein paar Sachen raus, die ich dann wieder reinstopfen will. Aber zum Glück kommt ein Helfer, der mir alles aus den Händen reißt und mich auf den Weg schickt. Das finde ich TOP! Und merke: nur das notwendigste im Beutel haben. Renn´ zum Bike, Helm und Brille auf geht dann wie geschmiert.

Bike

Aus der Wechselzone raus sauber aufs Bike gehüpft und treten…. Uuuh, aber ich erinnere mich an die Schmerzen und den „Einbruch“ zur Hälfte vom Spreewald Tri, oooh diese Qualen! Also lieber gleichmäßig angehen. Auf km 2 bis 4 gibt’s dann auch eine Steigung mit 0,8%. Nicht die Welt möchte man meinen, aber nicht für mich. Ich werde wieder steigungsanfällig. Eine Kampfrichterin kommt auf dem Motorrad vorbei und sagt mir, ich dürfte irgendwas nicht. Ich verstehe nur nicht was, und „Ich fahr ja nicht im Windschatten!“. Auf jeden Fall tue ich alles was ich kann, um aus der Windschattenbox der mich überholenden rauszufahren. Was soll ich

(c) FinisherPix

sonst noch tun? Absteigen und an der Straßenseite warten? Und was für Kurvenverläufe soll ich bitte sonst fahren? Ich sage so wie in der Prüfung zum Führerschein: “Ja, ich habe verstanden”. Mein Gesicht zeigt auf jeden Fall Reue und/oder auch Bitterkeit. Auf jeden Fall scheint es nicht so schlimm zu sein, da es keine Karte gibt. Aber die Kampfrichterin hat mich von jetzt an im Auge und ich sehe sie für den Rest des Rennens ungefähr alle 5 Minuten neben mir wieder. Auf dem Flugfeld spule ich mein Programm weiter ab, hab aber mit dem Wind zu kämpfen. Nach der ersten Runde verpeile ich die Wendemarke und fahr 100 Meter zu weit. Insgesamt komme ich mit dem Kurs nicht so super klar. Die vielen Kurven, das Antreten danach, der Wind, die vielen Räder auf der Strecke, die nette Kampfrichterin auf dem Motorrad. Aber naja, alle haben die gleichen Bedingungen:
Jedoch gibt mir ein bisschen Hoffnung, dass ich erst zwei Kilometer vor Schluss von jemandem überholt werde, den ich aus dem Spreewald kenne, der mich dort schon nach 15km hat stehen lassen. Jetzt erst geb ich noch ein bisschen Gas und da geht ja sogar noch was! Unterm Strich keine Schmerzen durchs Radfahren. Aber wohl doch dann zu locker?

T2

Läuft alles super, Beutel da, Socken gehen fix, Schuhe auch. (Socken, weil ich beim Spreewald Tri doch ein bisschen die Füße an einer Naht aufgescheuert hab). Aber habe gelernt! Sobald ich alles an hatte, habe ich meine Sachen einem Ordner zum restlichen verstauen in den Beutel gegeben. Wir sind ja nicht im Theater an der Garderobe 🙂

Run

Ab geht’s auf die Laufstrecke. Da ich nicht von Schmerzen geplagt bin, laufe ich so schnell es eben geht für mich. Die Uhr zeigt fast immer irgendwas mit 4:3x an. Das finde ich gut! Nach der ersten Wendemarke seh ich Achim entgegenkommen, wir klatschen uns entgegenkommend ab! Aber mir schwant Böses. Ich zieh weiter durch und in der zweiten Runde habe ich mehr rausgeholt. Wir klatschen wieder ab, aber nun weiter hinten. Dann seh ich die 4km Marke. Bei einer 5km Runde müsste das doch auch 9km sein, oder? Also Schlussspurt! Aber wieder falsch!

(C) FinisherPix

500M weiter sehe ich dann eine 9km Marke. Maaaaaanoooh! Also mach was geht, Ziel ist ja bald da!

Mit 2:35:08 laufe ich ein! Neue Bestzeit im Gegensatz zu vor zwei Wochen. Für ein Debüt vor vier Wochen und drei Tris in einem Monat ganz OK.
Aber wann kommt Achim? Er läuft bei einer offiziellen Uhr vom 2h52 durch, da er in der dritten Welle gestartet ist muss man 20Minuten abziehen. Der alte Mann hat mir über zweieinhalb Minuten abgenommen…

Chapeau!

Wir sehen uns dann beim BerlinMan!

 

Achim (5150) Milosz (5150)
Swim 00:29:52 00:30:56 (+1:04)
T1 00:03:07 00:03:06 (-0:01)
Bike 01:09:34 01:15:06 (+5:26)
T2 00:01:31 00:01:33 (+0:02)
Run 00:48:17 00:44:25 (-3:52)
Gesamt 02:32:22 02:35:08 (+2:46)

(c) SCC Events

P.S.

Frau Doktor hat übrigens als 4te in Ihrer Altersklasse auf der Sprintdistanz in einer 01:29:46 ein hervorragendes Ergebnis erzielt! Und das für Ihrern ersten Tri seit über 15 Jahren und fast ohne Training! Und das bei so einer so hochkarätig besetzten Veranstaltung. Hochachtung!
(00:14:45S, 00:04:00T1, 00:42:24B, 00:01:26T2, 00:27:09R)

P.P.S
Hier noch das offizielle Video von SCC Events zur Veranstaltung

Tagged , , , , , . Bookmark the permalink.

Leave a Reply