BerlinMan Triathlon – In den Letzten Zügen der Vorbereitung

Noch zweieinhalb Wochen bis zum Saisonhöhepunkt in meinem ersten Jahr als Triathlet, der Mitteldistanz beim BerlinMan Triathlon. Meine Aufregung ist groß, und um ehrlich zu sein habe ich ein bisschen Angst. Sicherlich gehe ich nicht komplett unvorbereitet an dieses Unterfangen. Aber eine strukturierte Vorbereitung war da jedenfalls nicht.

Wenn ich meinen „Wunsch“trainingsplan und das Trainingstagebuch betrachte, dann haben die so viel miteinander zu tun, wie ein Rezept von Johann Lafer und eine Currywurst beim Imbiss um die Ecke. Sowohl bei den zeitlichen Umfängen, den Intensitäten als auch bei der Art des Trainings habe ich ein komplett anderes Programm gefahren. Die Lust und der Wille, die ich noch im letzten Jahr empfand um mich einem höherem Ziel hinzugeben, wollte sich einfach nicht einstellen. In meinem Hinterkopf ist immer so eine Stimme, die sagt: „Du bist doch kein Profi, musst das Ganze nicht so ernst nehmen!“ Dabei trainiere ich sehr wohl fast jeden Tag, aber immer nur das worauf ich grade Lust habe und auch nur solange wie ich grade Lust habe.
Sinnvolle Koppeleinheiten: kaum. Lange Radausfahrten über 100km: Eine! Intervalle oder Tempodauerläufe keine. Nur bei der Anzahl der Testwettkämpfe habe ich ordentlich was zu verbuchen. Die sind naturgemäß dann auch alle recht durchwachsen gelaufen.

Am letzten Wochenende habe ich sogar zwei Testwettkämpfe gemacht. Am Samstag eine Sprintdistanz beim Wassersupper Triathlon und am Sonntag nochmal über die olympische Distanz beim Kallinchen Triathlon. Am Samstag habe ich versucht ganz locker zu machen um nicht zu viel Kraft zu lassen für den nächsten Tag. Die Temperaturen mit 35°C am Wochenende taten Ihr übriges dazu. Auf der anderen Seite muss man ja auch im Hinterkopf haben, dass beim BerlinMan, es über das Doppelte gehen wird. Das heißt, ich muss so ein Wettkampf Wochenende halbwegs wegstecken können, wenn ich sie nicht voll durchziehe. Und das tat ich nicht, weil, ich konnte es auch nicht.

Wassersuppe
(0,5-18-5)
18.08.2012
Kallinchen
(1,5-39-10)
19.08.2012
00:10:08 0:35:21(184) (Katastrophe!)
00:32:56 1:12:15(127)
00:23:02 0:47:50( 76 )
01:06:07 (32 / 64) 2:35:26 (109 / 265)

Die Ziele für den BerlinMan beschränken sich also auf ein halbwegs gutes Durchkommen.
Also, habe ich eine Wunschzeit? Spontan würde ich auf jeden Fall unter 6h30 Stunden sagen, aber da hat mich jemand letztens ausgelacht, und mir gleich was unter 6h prognostiziert. Aber in diesem Jahr habe ich bei der BIG25 schon schlechte Erfahrungen mit zu optimistischen Prognosen gemacht, so dass die Wahrheit (hoffentlich) in der Mitte liegen wird.

Durch die Wettkämpfe weiß ich auf jeden Fall wo meine Schwächen sind, die meine Renntaktik bestimmen werden.

Schwimmen: Bei Neopren Verbot muss ich ganz doll aufpassen. Jetzt am Sonntag beim Kallinchen kam ich genauso wie auch in Storkow, wo es auch Neoverbot gab, überhaupt nicht in den Rhythmus. Hab mich verschluckt, konnte nicht richtig atmen und musste zwischendurch viel Brustschwimmen. Der erhöhte Beinschlag nimmt mir auch noch zu viel Luft. Und das Gedränge kann ich ohne Neo überhaupt nicht ab. Das haut auch immer psychologisch rein. Weil mit Neo komme ich fast im vorderen Drittel aus dem Wasser. Ohne eher im letzten Drittel.

Positiv: Wenigstens schwimme ich jetzt halbwegs grade, und die DLRG muss mir nicht mehr den Weg zurück zum Feld zeigen.

Beim Radfahren fehlen mir wie gesagt die Umfänge, auch wenn ich prinzipiell 90km irgendwie schaffen werde, ist immer noch meine größte Schwäche jegliche Steigung. Und Steigung geht beim mir ab 0,6% – 0,8% los. Schon hier muss ich vermehrt Kraft aufwenden und Druck auf die Pedale geben. Dementsprechend ist auch im Flachen eine Durschnittsgeschwindigkeit von knapp über 32km/h das Maximum. Für den BerlinMan, mit der 4x der Havelchausse wird das eher nicht zu erreichen sein. Auf jeden Fall werde ich bei jeder Steigung sehr locker machen und im niedrigsten oder zweitniedrigsten Gang fahren, was teilweise Schrittgeschwindigkeit bedeutet.
Positiv: Ich hab mich mit einer neuen Sizpoistion ganz gut an den Aerolenker gewöhnt. Auch wenn mir am Anfang der Rücken wehgetan hat, meine Finger taub waren. Fürs Rennen werde ich ein bischen mehr Komfort einstellen.  Und bergab bin ich schnell! 😉

Damit sollte hoffentlich dann die Kraft auch für die Laufstrecke reichen. Hier wird es darum gehen die ersten zwei drei km extrem ruhig zu machen, und sollte sich was regen dann weiterhin zurückzuhalten. Alles zwischen 5er und 6er Pace ist gut.
Positiv: Hier baue ich auf meine Erfahrungen als geübterer Läufer.

Also als konservative Vorgabe steht dann 1h Schwimmen + 3h30 Rad + 2h Lauf = 6h30!
Vielleicht ist auch mehr drin!?

Es sind ja zwei Wochen Training, und dann 4 Tage tapern.
Würde mich freuen Euch auf der Strecke zu sehen! 🙂

P.S.
Um der Unstrukturiertheit zukünftig vorzubeugen bin ich jetzt einem Verein beigetreten.
Seit Sonntag bin ich Mitgleid beim Triathlon Team Berlin e.V.

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4 Responses to BerlinMan Triathlon – In den Letzten Zügen der Vorbereitung

  1. M a r e k says:

    Mach dir mal keine Platte Milosz, am Ende klappt es immer besser, wenn man denkt, man ist schlecht 🙂

  2. Andreas says:

    Die Taktik ist nicht schlecht und hat sich bewährt 😉 Ich drücke dir die Daumen für den BerlinMan!

  3. Pingback: BerlinMan Triathlon 2012

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