Berliner Halbmarathon
Was ist passiert in den letzen paar Wochen?…
Am 1. April bin ich beim Berliner Halbmarathon angetreten. Ich war schon seit einer Ewigkeit gemeldet, und bin dann gestartet, trotz dessen dass ich im gesamten Jahr bisher keinen Lauf über 18km hatte, die Umfänge marginal sind und das Tempo mehr als mäßig. Ich belasse es hier beim Stichwort Knie, und sage es wird besser, aber eben seeeehr langsam. Mein Vater ist auch aus Polen angereist, da er mich überzeugt hat ihm einen Startplatz zu spendieren. Auch bei Ihm Vorbereitung, Fehlanzeige.
Am Abend davor das übliche, Vater Sohn Abend vorm TV = Bierchen, PromiBoxen auf Pro7 und dann noch echtes Boxen im Ersten. Ups! Sind wir dann doch erst um 1 Uhr im Bett gewesen?
Schatten der Vergangenheit
Trotz Startblock A auf der Nummer habe ich mich eher hinten beim B einsortiert, als Muss habe ich mir ja auch nur eine 1:45h vorgenommen. Trotz fast Zig Tausender Starter habe ich fast alle Läuferfreunde getroffen, die ich so kenne. Und darüber hinaus auch Thomas Lange mit dem ich als Jugendlicher beim TSV Wittenau LA trainiert habe. Der sagte mir das Erik Jahn (damals ebenfalls TSV Wittenau) und Marco Ast (war das damals VFL Tegel?) auch heute laufen. Das war schön zu hören dass alte Trainingskumpanen aus der Jugend zum Sport zurückgefunden haben.
Ein bisschen aufdrehen
Bin langsam angegangen und habe mich mit an dem Tag einem lockeren Trainingsläufchen angefreundet, als mich bei km 9 Anna Langhinrichs überholt:“Hi Milosz, wolltest Du nicht langsamer laufen?“ Sie ist heute auf eine 1:36 aus. Follower werden das von mir kennen. Bei sowas werden meine Beine schneller. Und so habe ich Anna angeboten für sie zu pacen. Wir sind dann auch bis km16 in einer ~4:30 Pace gelaufen, auch wenn Anna der Meinung war, ich bin zu schnell? Aber mein Garmin war an dem Tag wohl besser geeicht 😉 Trotz zwei Voltaren schickte das Knie Warnsignale bei km 16, und da ich ja eigentlich locker laufen wollte und zwischendurch schon zwei KM an der anaeroben Schwelle gelaufen war, (mein neuer Garmin hat da gleich mal vibriert) habe ich Anna auf den Weg geschickt und für mich Tempo rausgenommen. Bin dann mehr oder weniger gemütlich weitergelaufen. Das schnellere Tempo als Pacemaker hat dann auf den letzten beiden km seinen Tribut gefordert. Die Beine haben da gemeldet: „Ey Alter! So viel sind wir in diesem Jahr noch nie gelaufen, mach mal langsam Schluss hier!“. Solange ich nicht über eine 5er Pace gefallen bin, war ich da auch verständnisvoll. Ein kleiner Schlusssprint war zum Schluss auch noch drin, und ich fühlte mich nach dem Lauf sehr lockerdrauf. 1:38:37 ist es dann zum Schluss geworden. Und ich hab den Lauf dann als ein härteres Training verbucht.
Fotos vom Lauf bei Marathonfoto
Im Anschluss im Zielbereich noch mehr bekannte Gesichter Leute und dann ab nach Hause packen gefahren. Ich wollte ja über Ostern bei meinen Eltern sein.
Wenn Du fit sein willst mit 60, musst Du mit 40 wieder Sportler werden
Mein Alter Herr hat übrigens in 2:05:39 gefinisht, was für AK60 mit 10kg Übergewicht und nicht viel Training schon eine tolle Leistung ist, aber auf der anderen Seite sieht man auch, dass wenn man in seinem Leben mehrere Marathons gelaufen ist, eine Grundkondition erhalten bleibt.
Osterurlaub
Zu Ostern bin ich ja fast immer bei meinen Eltern im Riesengebirge. Und meistens nutze ich die Zeit um auf dem hügeligen Gelände meiner Form einen ersten Kick zu geben. Die hügelige Landschaft ist sehr schön um Kraft in die Beine zu legen, und einen Sportplatz gibt es auch, so dass ich auch was fürs Tempo tun kann. Es gibt zwei Schwimmbäder mit SPA, Massage Saunagarten etc, so dass ich auch ein bisschen an meiner Schwimmtechnik arbeiten wollte. Hach! Wie wär das schön gewesen teilweise auf zwei Trainingseinheiten am Tag auszuweiten. Rennrad habe ich zwar aus Platzgründen nicht mitgenommen, da ich ja mit Zug zurückfahren wollte und mit Zwei Koffern für 10 Tage war ich schon ausgelastet. Außerdem sollte ja Laufen im Vordergrund stehen.
Aber Pustekuchen!
Am Tag 1 locker schwimmen und zwei Tage nach dem HM stand ein leichter Regenrationslauf an. Aber mein Knie sagte zu der leichtesten Steigung und erst Recht zu jedem Abstieg: NEIN! Ich konnte nicht mal die geplanten 11km durchlaufen und brach nach 9km ab. Laufen war ein NoGo auf den Hügeln. Meine Stimmung war ganz tief. Jetzt blieb nur noch schwimmen und der alte Heimtrainer, den ich meiner Mutter mal geschenkt hab. In der Konsequenz aber hieß das, nix mit Trainingslager und nix mit Formgrundlagen bauen. Als die Stimmung zu kippen drohte, habe ich meine Koffer gepackt und bin zurück nach Hause gefahren. Habe in Berlin das Training dann halbwegs wieder eingepegelt und habe dann heute mit recht wenig Vorfreude am
teilgenommen. Trotz wunderschönem Wetter und dass es eigentlich meine Hausstrecke ist, fühlte ich mich schlapp und müde. Lauffreundin Nadine hat den Lauf heute wegen Krankheit geschwänzt, Oli Spohn war im Urlaub. Gerald, mein direkter Konkurrent beim Berlin Cup, ist aber erschienen. Als Begleitung hatte ich meine Ex Gattin und meinen Sohn überreden können. Ist ja nur um die Ecke der Lauf.
Start! Ich denke mir naja, trotz nicht allzu überragendem Training waren alle Läufer bisher ein wenig schneller als im letzten Jahr, vielleicht klappt‘s ja heute auch. Letztes Jahr bin ich eine 55:19h gelaufen. Also rund eine 4:30 Pace habe ich mir für heute vorgenommen. Aber was soll man sagen, dieser Anspruch war zu hoch. Ich bin die 5 Runden die jeweils einen kleinen netten Anstieg haben, leider zu schnell angegangen. In der Folge bin ich beim zweiten Anstieg total eingebrochen und bin ihn fast hochgegangen. Beim dritten ging‘s genauso, und erst beim vierten und fünften habe ich mich langsam wieder erholt gehabt. Eindeutiger dass mir Kraft in den Beinen fehlt und ich keine Tempo- (Laktat) Toleranz habe geht es wohl nicht. So habe ich den Lauf dann auch mit 1:15 Verspätung im Gegensatz zum letzten Jahr beendet.
Die Ironie an dem Ganzen ist, dass dadurch dass ein paar andere Top Läufer heute nicht angetreten sind, sind Gerald und ich beim Berliner LäuferCup zur Zeit auf Platz Eins und Zwei der Zwischenwertung in der AK gelandet sind. Das war ein schönes Gefühl sich da zu sehen. Leider wird es total unmöglich sein diesen Platz zu halten. Der nächste Lauf ist ja schon nächste Woche …
den aktuellen Zwischenstand beim Berliner Läufercup rahmen wir uns ein 😉
haha .. auf jeden fall! 🙂
hier noch mein Bericht von heute: http://berlinerlaufen.blogspot.de/2012/04/pankower-fruhlingslauf.html
Hab Dich jetzt verlinkt und getrackbacked! 🙂
Dafür habe ich Dein Pic vom BerlinCup Zwiswchenstand benutzt ;-P
Schöner Bericht, da hast du ja einiges erlebt in den letzten Wochen. Glückwunsch zum Finish trotz Knie und so… Wir sehen uns sicher erst beim Steglitzer Lauf. Muss ja noch den Marathon laufen…
Wahrscheinlich schaffe ich für den Cup nur die geforderten vier Läufe. Da hat sich einiges in meiner Planung geändert und die Triathlons und der Velothon stehen dann im Sommer im Mittelpunkt.
Auf jeden Fall steht Marienfelde, das ist ja wohl ganz klar. Quasi vor der Haustür.
Naja .. wenn Du krank bist habe ich natürlich vollstes Verständniss 🙂
ich freue mich momentan eigtl. am meistem auf meien Triathlon anfang Juni. Hab heute mal ne echte Koppeleinheit gemacht und das war auf jeden Fall mal ne neue Erfahrung vom Rad direkt in die Laufschuhe und hin und zurück und nochmal…
Aber Dir erstmal toitoi für den Marathon!
Übrigens schade dass Du nicht 8 Läufe beim BC voll machen kannst, Du würdest auf jeden fall ne sehr gute Platzierung machen in deiner AK!
Für einen Kniegeschädigten bist du aber erstaunlich flott unterwegs, deine „gehandicapte“ HM-Zeit entspricht so ziemlich meiner PB auf der Distanz 😉 Also, entspannt zurücklehnen, dem Knie ein wenig Zeit zum Erholen lassen und dann wieder mächtig aufdrehen…
Naja .. ich mach ja fast nix anderes als entspannt zurückzulehnen, aber man wird ja nicht jünger, und meine PB wollte ich eigtl. irgendwann topppen dieses Jahr…