Pro Body Balance – Wie dreist ist das denn!?

Habe eben grade einen Post von Sportfreundin Carmen auf facebook gelesen und das was dann dem dahinter stand, hat mir doch wirklich einen Hals gemacht, da ich so eine Dreistigkeit seit langem nicht mehr gesehen habe.

Pro Body Balance Silikon
In Deutsch: für den Körper Gleichgewichtssilikon!

Drunter steht noch: Performance Technology!

Yeah! Ein Silikon Armband mit einem peinlichen Hologramm drauf, für sage und schreibe 39,90 EURO. Für alle die sich die DM zurückwünschen, sag ich es mal in der alten Währung: ACHTZIG Deutsche Mark! Zuzüglich Versandkosten versteht sich. Im ersten Augenblick habe ich mir gedacht,: OK, das Ding zeigt mir bestimmt meine aktuelle Tagesform oder Stimmung auf dem Hologramm auf. Irgendwie wird mein Säuregehalt oder der elektrische Widerstand meiner Haut analysiert und farblich dargestellt. Anhand einer Tabelle kann ich dann sehen, wie fit ich heute bin.

ABER NIX. Das Ding ist wirklich nur ein Stück Silikon mit einem peinlichen Hologram.

Auf der ganzen Webseite steht keine Produktbeschreibung, aber ich bin bei Groupon fündig geworden , wo das Ding für 12,90 verschachert wird. Anscheinend reicht die Gewinnmarge da immer noch!

Und da steht dass es trendy ist. Nein da steht sogar, dass es ein Hype aus den USA ist!

“Der Hype aus den Vereinigten Staaten, dem viele Spitzensportler verfallen sind”

Na da wird mir doch alles klar. Die Nation die trotz gehäufter Wirbelstürme und Kälteeinbrüche vor der Haustür nicht an den Klimawandel glauben möchte, hat uns Sportlern ein neuen Heilsbringer gebracht. Und welche Spitzensportler sind dem Ding eigentlich verfallen? Namen bitte!

Aber es geht weiter:

“In drei coolen Farben und fünf Größen erhältlich”.

Hier zeigt sich das der zuständige Produktmanager anscheinend selbst den illegalen Substanzen frönt, oder einfach nicht mal bis zehn zählen kann, da das Bild darüber eindeutig FÜNF Farben anzeigt und im Text DIREKT DANEBEN(!) sogar SECHS Variationen angepriesen werden.

“Farben: Schwarz, Orange, Rot, Pink, Blau oder Transparent”
Oder sind nur drei der Farben cool, und die anderen sind uncool?

Aber es geht weiter:

“Kraft, Dynamik und Energie per Armband tanken
Alles klar!? Vergiss Deine Halbedelsteine die Dich ruhig und ausgeglichen machen. Das geht heute mit Erdölprodukten.

Aber es geht weiter.
Jetzt wird uns erklärt wie das Ganze funktioniert!

“Bereits vor Jahrtausenden wussten die alten Chinesen, welche große Bedeutung eine ausgeglichene Körperbalance und ein harmonischer Energiefluss für unser Wohlbefinden haben – Davon inspiriert sind die stylischen Silikon-Armbänder in modischen Farben.”

WOW! Jetzt werden die alten Chinesen bemüht. Dabei hat das Ding mit den Chinesen wahrscheinlich nur eins gemeinsam. Es wird wahrscheinlich eben dort für 2 Cent pro Stück produziert.

“Zahlreiche Spitzensportler können nicht irren – sie stehen auf sogenannte Power-Armbänder, die sich nicht nur bei Leibesübungen, sondern auch im ganz normalen Alltag tragen lassen. Schon die alten Chinesen wussten vor Jahrtausenden, wie wichtig eine ausgeglichene Körperbalance und ein harmonischer Energiefluss für unser Wohlbefinden sind. An diese Idee knüpft das coole Silikon-Armband von Pro-Body-Balance direkt an.”

Abgesehen davon dass es da steht, wie knüpft es jetzt an diese Idee an?

“Mit seinem einzigartigen Hologramm, aufwändigem Aufdruck des Schriftzugs und in drei Farben sieht dieses lässige Trend-Accessoire auch noch unverschämt gut aus und prägt den individuellen Lifestyle des Trägers wie kein zweites”
Über Geschmack und Design lässt sich ja bekanntlich streiten…

“Das haben auch Top-Sportler erkannt, die auf Groß-Events wie Weltmeisterschaften, Olympischen Spielen oder Extremveranstaltungen wie der Tour de France täglich schon fast übermenschliche Leistungen erbringen müssen, um am Ende ganz vorne zu sein. Mit dem Pro-Body-Balance Armband kannst Du das auch. In diesem Sinne werden immer mehr Menschen mit diesen Armbändern gesehen.”
Scheiß auf Training, Balance Armband drauf und die Tour de France und der nächste Iron man kann kommen!

Ich kann nur sagen grade der letzte Satz ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten! In diesem Sinne weiß ich, dass wenn immer mehr Menschen mit diesen Armbändern gesehen werden, ich mit diesen Menschen dann wohl nicht zu viel zu tun haben möchte. Mein Mitleid über den mangelnden Intelligenzqutienten wäre wohl nicht übersehbar.

Ich bin ja auch einer von denen, die ab und zu ein bisschen Geld ausgeben für kleine Wundermittelchen oder die neuste technische Erfindung die eine schneller, fitter oder eben auch schöner machen soll. Ja ich habe alle möglichen Pillen und Pülverchen zu Hause, sei’s Carnitin, Arginin, Glucosamin, Taurin und sonst was. Ich weiß dass sie mich nicht wirklich schneller machen und das Quark und Bananen nicht nur billiger sondern auch gesünder sind. (nach den Studien die ich kenne, helfen Nahrungsergänzungsmittel bestenfalls bei der Regeneration und auch nur wenn man sich unausgewogen ernährt) Aber sie sieht halt eben schon sehr beeindruckend aus, meine kleine Apotheke im Bad. Wenn ich Besuch habe, dann kann ich mit ein paar Fachbegriffen zum Stoffwechsel protzen und das macht dann schon fast einen Profi Sportler aus mir. Zumindest in meiner Imagination. Allein nur um diesem Selbstbild zu genügen muss ich bei nächsten Lauf meistens ein Schippe drauflegen und werde dann eben dadurch indirekt schneller.

Ich trage im Winter auch Laufklamotten aus GoreTex und ich schwöre auf den Stoff! Leicht und warm, und stinkt nicht so schnell. Ich habe auch das TechFit Zeug von Adidas wegen den Gummibändern hinten, sieht schick aus und vor einem Jahr waren dann auf einmal die Rückenschmerzen beim Laufen verschwunden. Ob es wegen der Bänder war oder weil die neuen Laufklamotten mich motiviert haben besser und sinnhafter zu trainieren, vermag ich im Nachhinein nicht zu sagen. Aber der FC Bayern trägt die Klamotten auch. Und damit schickte es sich für einen Freizeitsportler wie mich eben auch mit solchen silbernen Gummibändern am Rücken und am Hintern zu laufen.
Klamotten mit dem Nike Logo sehen ja nun auch wirklich(!) cool aus. Und Nike ist die Siegsgöttin, da ist die Marke schon Programm.

Aber was bietet mir dieses Ding. Die Marke kennt keiner, das Design durchnittlich und abgesehen vom Esoterik Marketing auf dem Niveau von QVC ist sonst nicht viel da. Und da ist der Preis nun ein Wucher und der Grund für den Artikel.

Also liebe Leute von “für den Körper Gleichgewichtssilikon”, macht da irgendeine technische Funktion rein. Meinetwegen eine Uhr mit Biorhytmus Anzeige. In diesem Design würde ich dann auch 39.90€ dafür ausgeben. Aber das was Ihr jetzt macht, ist einfach nur peinlich!

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Endlich entspannt am Ziel …

Was ist das für ein schönes Wetter gewesen am Sonntag letzter Woche! Sonnenschein und morgens eine kühle Frische bei Temperaturen von 7 – 9°C. Ideal um eine kleine Tempoeinheit nach der Regenerationsphase des Marathons zu machen. Nach dem Höhepunkt des Jahres beim Berlin Marathon bin ich ja ins extensive Alternativtraining gegangen. Auch wenn ich weiterhin fast jeden Tag sportlich aktiv war, so habe ich mich im Oktober eher dem Fitness, Schwimmen, Volleyball, Tischtennis, Tai Chi und “nur” 140 Laufkilometern gewidmet. Die Trainingsbelastung ist damit um über ein Drittel reduziert im Gegensatz zur Marathonvorbereitung.

So habe ich also am Zehlendorfer Crosslauf teilgenommen. 10km in zweieinhalb Runden rund um die Rodelbahn bei Onkel Toms Hütte. Insgesamt 5 Anstiege a ungefähr 10 Meter sind sicherlich nicht so anspruchsvoll wie der Lübarser Zugspitzlauf aber ein flaches Rennen ist es damit eben nicht.

Die Waldwege taten Ihr übriges um weitere Ambitionen gering zu halten. Aber ein Spaßlauf muss ja auch mal sein! Zumal es diese Veranstaltung im nächsten Jahr nicht mehr geben wird. Mit dem 50sten mal ist Schluss. Schön für mich auch mit diesem Lauf den diesjährigen Berliner Läufer Cup zu beschließen, da ich heute am Crosslauf Friedrich Ludwig Jahn nicht mehr teilgenommen habe.
In der Gesamtwertung des Berliner Läufer Cups stehe ich jetzt “noch” auf Platz 5 und da zwei Konkurrenten letzte Woche nicht teilgenommen haben, Ist mir Platz 6 sicher. Am Anfang des Jahres habe ich Platz 5 anvisiert und nun hängt es davon ab, ob einer meiner Konkurrenten heute dabei war. Da er ein Lauf weniger hatte, ist er bei einer Teilnahme eh an mir vorbei, so dass mir für heute nur das Abwarten aus der Ferne blieb. Ich bin jedoch mit dem Ergebnis sei’s Platz 5 oder 6 sehr zufrieden. Die Gesamte Berlin Cup Serie ist eine sehr schöne Sache mit abwechslungsreichen Läufen, die ich nächstes Jahr auch einplanen werde.

Der Lauf ist schnell erzählt. Start ist in der Mitte der Rodelbahn und man läuft also schnell an, da es Berg ab geht. Am Ende der Rodelbahn verengt es sich arg, so dass maximal zwei Läufer nebeneinander Platz haben. Größere Staus gab es aber nicht wirklich. Danach wie gesagt eine kleine und zwei große Runden, die auf der Rodelbahn münden. Habe beschlossen im oberen Wohlfühlbereich zu laufen. Also schon hart aber eben nicht voll. An den Bergen soweit Härte rausnehmen, dass der Puls stabil bleibt und Berg runter laufen lassen. So kam es auch dass ich KM zwei in 3:35 abgerissen habe. Allerdings ist das auch der Kilometer der direkt nach der ersten Steigung beginnt und am Ende der Rodelbahn mündet. Also keine Kunst ;-). Nach den zwei weiteren Runden, die bis zum Huttenweg führten bin dann mit 42:26 offiziell eingelaufen. Der Lauf war dann auch zu meiner Zufriedenheit ohne größere Substanzverluste abgeschlossen.

Lauffreund Oli hat beim Berlin Cup in der nächsthöheren Altersklasse noch Aussichten auf Platz zwei, so dass er doch noch Intervall und Tempotraining in letzter Zeit absolviert hat. Er war 1:15 schneller. Bei der Asics Grand10 hat er eine gute Sub40 gezogen, so dass ich in dieser Relation sogar sehr zufrieden war mit meinem Ergebnis. Platz 44 in der Gesamtwertung und 6ter in der AK M35.

Bei der Abschlusstombola habe ich sogar noch eine Sporttasche von “James Bond” ergattert. Aber erst nachdem die meisten aufgerufenen nicht mehr da waren. Da haben ich und Oli dann unsere Startnummern hochgehalten und “Schwups, so ein Zufall” hat uns das Los getroffen :-).
Für mich geht’s jetzt in drei Wochen zum letzten ernsten Wettkampf in diesem Jahr. Die Berliner Marathon Staffel mit den Running Twins & Friends. Bis dahin werde ich aber in dem alternativen Trainingsmodus bleiben und evtl. eine Laufeinheit mehr machen. Also max 3-4 pro Woche, statt wie jetzt 2. Da ich nächstes Jahr mich an meinem ersten Volkstriathlon versuchen möchte ist es die ideale Zeit um Kraultechnik zu üben und die übrigen durchs Laufen vernachlässigten Muskelgruppen zu trainieren Wie ich beim Crosslauf gesehen habe, tut es der Form keinen großen Abbruch und Spass macht das Alternativtraining auch!

So kann man doch ein gutes Laufjahr abschließen! 🙂

Berlin – Im Angesicht des Marathons

.. oder “Ein Marathon mit Hirschgeweih”
Indianische Medizinmänner und germanische Schamanen sollen ja die Fähigkeit besessen haben, sich in Tiere zu verwandeln. Diese Zauberstückchen findet man ja in vielen Märchen wieder, ob bei Sindbad dem Seefahrer, oder in der Welt von Star Trek. Ich habe es bei dem letztwöchigen Marathon auch zum Hirsch geschafft! Ganz ohne Zauberei, aber alles der Reihe nach ….

Generalprobe

Noch vier Wochen bis zum Marathon. Bei der Berliner Generalprobe oder auch Sportcheck Halbmarathon und ich laufe so wie gewünscht sub1:30. Diese Probe 4 Wochen vor dem wichtigsten Rennen des Jahres, dient ja dazu die anvisierte Zielzeit für den Marathon zu überprüfen und zu justieren.
Wie sollte ich also planen? Das Performance Predictor Plugin meiner Sporttracks Software sagt im hyperoptimalen Fall nach dem Modell von Dave Cameron eine Zeit von 3h08 voraus nach dem Modell von Pete Riegel sogar eine Zeit von 3h04! WOW, HEFTIG denke ich mir, werde aber daran erinnert, dass diese Modelle von Weltklasse Athleten und optimalen Bedingungen ausgehen und nicht von mir, Raucherlunge Milosz im zweiten Trainingsjahr, ohne jahrelanges Höhentraining in Kenia oder Äthiopien. Auch wenn ich in diesem Jahr eine recht beachtliche Laufleistung von 2900km hinter mich gebracht habe. Damit bin ich sogar mehr Distanz gelaufen als ich mit meinen beiden Motorrädern gefahren bin.
Letztes Jahr 3h39 also …ja, eine 3h15 wäre doch super. Das ist die Qualifikation für die Mutter aller Marathons in Boston für meine Altersklasse. Auch wenn sie dafür wohl nicht verwendet werden könnte. Irgendwo hab ich gelesen, dass erst Läufe nach September für den Boston Run im April gewertet werden. Und unter 3:24 müsste ich dann auf jeden Fall bleiben. Dies ist die Zeit die mein Alter Herr in meinem Alter in Berlin vor fast dreißig Jahren gelaufen ist -übrigens auch als aktive Raucherlunge. Und die sub3h30 ist eigentlich eh schon obsolet. Also eine neue Bestzeit wird es auf jeden Fall. Dementsprechend entspannt gehe ich also die verbleibenden 4 Wochen an. In der vorletzten Woche noch zu meinen Eltern ins Riesengebirge gefahren und meinen alten Herrn bei seinem siebentem Marathon in Wroclaw 35km als Wasserträger begleitet. Das war im Übrigen eine Hitzeschlacht vom feinsten! 32° Grad im Schatten als Spitzentemperatur! Jedoch war die Stecke, was Schatten angeht, dünn besiedelt. So kämpfte sich der alte Mann in beachtlichen 4h19 zum Ziel. Ich hatte auf diese Weise als Wasser- und Verpflegungskamel meinen letzten Langen 35er absolviert.

Kurze Karriere als Sportmodell für adidas!

 

Kurz vor der Abreise bin ich noch über einen Facebook Beitrag von Laufgott Achim Achilles gestolpert, der auf ein Projekt von adidas (einem der Hauptsponsoren des Berlin Marathon) hinwies. Sie suchen Läufer die Interesse daran haben, Ihre Angesichter während des Laufes filmen zu lassen, um die Emotionen und das Leid im Zeitraffer festzuhalten. Eine kurzes Formular auf der Projektseite (www.angesichtdesmarathons.de) ausgefüllt und dann hatte ich die Sache fast schon wieder vergessen. Umso schöner war es dann, als ich dann die Mail entdeckte, dass zu Probeaufnahmen kommen darf. Ein 50 minütiger Testlauf durch den Tiergarten im MRT zeigte mir dass es möglich sein müsste die Kamera zu ertragen ohne katastrophale Zeiteinbußen in Kauf nehmen zu müssen. Ich bekräftigte meinen Teilnahmewillen und durfte mir dann aus dem aktuellen adidas Katalog Laufbekleidung nach Lust und Laune auswählen. Zwei Laufshirts, zwei Shorts, Kompressionsstrümpfe und als Laufschuhe die adizero Boston. Haile ist ja da den Weltrekord gelaufen in dem Modell, auch wenn ich mir klar ist dass mein Schuh so ziemlich nichts mit dem zu tun hat den Haile läuft. Aber es kommt ja bei solchen Sachen ja auch auf die Symbolik an und adizero adios 2 (der Schuh des Siegers), hat mir absolut nicht gepasst.
Alles wurde vorab bestellt und konnte am Freitag, 9 Tage vor dem Marathon in der Werbeagentur abgeholt werden. Hoffentlich genug Zeit um die Schuhe einzulaufen. Bin auch direkt am Samstag noch ein sehr langsame 30ger Runde gelaufen. Die Schuhe empfand ich doch ziemlich als ungewohnt und vielleicht zu steif und stark gedämpft für einen Wettkampfschuh wie ich ihn gewohnt bin, auch nicht unangenehm. Für eine Langdistanz im flotten Tempo vielleicht auch ganz ok. Hab den Schuh vor dem Marathon insgesamt 70km eingelaufen, die letzten beiden Tage vor dem Wettkampf die Beine hochgelegt und war bis auf ein zwei Stunden auf der Messe am Tag zuvor ziemlich entspannt. Es war schon ein komisches Gefühl auf der Marathonmesse mein Gesicht und das der 20 anderen Läufer auf 3 Meter hohen Plakatwänden zu sehen. Ehrlich gesagt ich habe mich selber gar nicht erkannt am Anfang und dann auch ziemlich schnell von der Messe verschwunden. Alles nur unnötige Ablenkung und Aufregung. Und das wo ich doch normalerweise schon ziemlich mediengeil bin.

Der Tag X

Um 7:30 war Treffpunkt. Wir wurden von freundlichen adidas Mitarbeitern empfangen und in kleinen Gruppen zu den Kleiderzelten und dann zum adidas Zelt gebracht, wo uns die Kameras aufgesetzt wurden. Hier geschah also die Verwandlung zum Hirsch. Die adidas Mitarbeiter haben ständig gute Stimmung ala TSCHAKA verbrietet, die mir schon fast zu viel wurde. In meiner Gruppe waren wir zu dritt im Startblock E, also im Starterfeld für den ersten Startschuss. Wir haben uns aus Platzmangel an das Ende des Startblocks gestellt.
Und pünktlich ging es los. Das Wetter versprach sonnig zu werden, jedoch wohl nicht mit 32° Grad im Schatten. Langsam an das Ziel heran und nach 5 Minuten über die Startlinie. Blick auf den Rennplan, erster Kilometer langsam angehen mit 5 min/km, bis km 15 schrittweise schneller werden auf 4:35, 7km halten und dann wieder schrittweise langsamer werden auf 4:45. Insgesamt ein Schnitt von ~4:38 mit anvisierter 3h19 im Ziel.
Aber nach Plan laufen erweist sich schwerer als gedacht. Startblock E ist für Läufer zwischen 3h15 – 3:30 gedacht. Da ich hinten bin, muss ich ständig überholen. Um möglichst auf der Ideallinie zu bleiben muss ich dauernd Slalom laufen, und das mit dem Gestänge auf dem Kopf. Ich bin echt genervt und muss bei km 7 auch noch pinkeln. Bei der 10KM Marke zeigt meine GPS Uhr schon 10,5 km an. Um im Zeitplan zu bleiben bei dem Gedränge, muss ich ja eigentlich Tempowechselläufe machen. Wenn Platz ist anziehen, und dann hängt man irgendwo fest. Bei km 15 merke ich die Schuhe fangen an zu drücken. Ist doch etwas anderes einen Langen im Wohlfühltempo zu machen, als 15 im Renntempo im Slalom. Auf dem Weg zum Hermannplatz, geht es über eine kleine Brücke die etwas erhöht ist zur Straße. Was für ein ANBLICK! Eine kilometerweite nicht enden wollende Masse an Läufern. Da die Sonne knallt halte ich bei jedem Wasserstand und nehme was ich kriegen kann. Danach wieder ein bisschen Tempo anziehen um den Kilometer in den Plan rüber zu retten.

Ich denke eigentlich nur: Nicht aufregen, ruhig bleiben, keine Energie verschwenden, warte auf den meditativen Tunnel, den Runner’s High, der Dich ins Ziel trägt…. Aber er kommt nicht. Was kommt ist ein eine leichte Verkrampfung der hinteren Gesäßmuskulatur rechts. Wegdenken, das Ding!
Andere Läufer wollen mit mir gratulieren zum Gestänge auf dem Kopf, manche wollen sich beim Laufen irgendwie mit mir fotografieren lassen übers eigene Handy oder sie versuchen in das Kamerafeld meiner Kopfkamera zu schlüpfen indem sie an mich ran laufen, von der Seite oder von Hinten. danke das Sie mir grade auf den Hacken getreten haben….
KM20 Gel nehmen, ich spüre die Wirkung des Gels 500m lang und dann krieg ich wieder schlechte Laune. Ein Italiener umarmt mich, weil er mit der gleichen Kamera läuft wie ich sie im Gestänge habe. Ich mein, ich sehe bestimmt schon komisch aus mit dem Gestänge auf dem Kopf, aber ein Typ der mit ausgetreckter Hand läuft und dabei in seine Kamera grinst und Grimassen schneidet. Der muss zu viel la dolce vita gehabt haben. Du hast auf jeden Fall den Hauptpreis des Tages gewonnen, denke ich mir.
Die Schmerzen im Gesäß und in den neuen Schuhen werden immer größer, aber ich laufe ja nicht Marathon um Schmerzfrei zu sein. Schmerz ist relativ, man kann ihn wegdenken indem man das Bewusstsein mit positiven Dingen füllt. Kein Platz lassen für das Schmerzempfinden. Aber wo krieg ich bei km 30 was positives her. Jetzt werde ich ja langsamer, ich werde hier und da überholt. Ich versuche wieder mediengeil zu werden und lächele so viel ich kann in die Kameras der Streckenfotografen. Die Sprüche der Zuschauer über meine tolles Hirschgeweih hör ich noch kaum. Ich schlepp mich von Wasserpunkt zu Wasserpunkt, das Leid wird immer größer. Der Schnürsenkel geht ntürlich auch noch auf, was für ein Anfängerfehler. Ab Tauenziehen bei km35 läuft man hauptsächlich in der Sonne, und wie nach Buch baue ich massiv ab. Hier war ja das Training früher zu Ende. Den Plan kann ich jetzt vergessen. Mein Kopf hängt immer öfter nach unten von der jetzt tonnenschweren Kamera, die auch noch permanent verrutscht. Bei den Wasserstellen gehe ich immer öfter. Potsdamer Platz sehe ich irgendwo ein paar adidas Mitarbeiter die meinen Namen rufen, habe ich da grade wirklich noch gelächelt. Das Ziel ist nicht fern, hab ich mich letztes Jahr auch so schlecht gefühlt hier. Französischer Dom, haben sie grade frisch geteert da, oder warum kleben meine Füße auf der Straße fest. Jeder Meter wird direkt empfunden, in den Beinen und im Rücken und im Nacken und und und … da ist da Brandenburger Tor. Ich spreche einem anderen Läufer Mut zu, der 500m vor dem Ziel stehen bleibt und nicht mehr weiter will. Ich reiche ihm die Hand und will ihn ins Ziel schleppen. Aber das geht grad mal so 5 Meter lang, dann schüttele ich ihn von mir, und jegliches Mitgefühl für ihn weicht wieder von mir. Auf den letzten Metern bin ich doch wieder Egoist, hab keine Kraft Mutter Theresa zu spielen. Gleich Zieleinlauf, die letzten Meter… bin ich etwa schneller geworden? Im Ziel möchte ich weinen. Aber mir ist schlecht, man muss mich stützen. Das mache ich nie w ieder! Die adidas Leute nehmen mir die Kamera ab, ich versuche positiv in die Kamera zu lächeln. Mir wird die Medaille umgehängt. Und schon jetzt weiß ich wieder: Die Welt ist schön! Alles wird gut! Ich liebe Euch alle! Und nächstes Jahr sehen wir uns wieder.

P.S.
Es hat in der Tat mit 3h26 auch zu einer neuen Bestzeit gereicht. Nächstes Jahr muss dann die 3h15 fallen. Und adidas hat mir ja schon den Startplatz fürs nächste Jahr gesichert. Im großen und ganzen: Danke für das tolle Erlebnis. Aber nächstes Jahr laufe ich nicht als Hirsch 🙂

Dampfmaschine zur neuen Bestzeit

Wenn Hitze Wasser erhitzt, dann wird er zu Dampf und dehnt sich aus. Diese Umwandlung von thermischer in mechanische Energie nutzte erstmals erfolgreich Thomas Newcomen im Jahre 1712. Zuvor gab es drei erfolglose Versuche anderer Erfinder. Also beim 4ten mal hat’s geklappt. Ich hätte heute mehr Glück und von den geplanten 4 Halbmarathons in diesem Jahr habe ich heute den dritten erfolgreich bestritten. Obwohl wie bei den Dampfmaschinen die Hitze als auch der aufgebaute Druck Probleme machten.
Ich habe mir für dieses Jahr ein paar läuferische Ziele gesetzt, wobei bei einem mir viele prophezeit haben, dass es doch arg schwierig werden könnte ihn zu erreichen. Und zwar den Halbmarathon unter 1h30min zu absolvieren.
Das katastrophale Ergebnis im April bei der Hitzeschlacht des Berliner Halbmarathons habe ich ja bei der guten HM Zwischenzeit bei der BIG25 nivelliert. Da ist mit 1:32:54 und einer neuen PBZ auch ein gutes Ergebnis herausgekommen, aber dies sind immer noch gut 3 Minuten vom Ziel entfernt und das ist schon nicht wenig. Zumal die psychologische Barriere der magischen 1:30 mit eine Rolle spielt.
Seit 7 Wochen bin ich in der Marathonvorbereitung und nach der Erfahrung vom letzten Jahr, war ich doch mit ein wenig Zuversicht an das Vorhaben gegangen. Nächste Woche ist ja noch der Mercedes Benz Halbmarathon, so dass im schlimmsten Notfall ein Versuch noch drin wäre. Das Training lief bisher ganz gut, der Countdown zur Bestzeit von Gevatter Greif tut wieder seine Dienste. Mein Test auf den 10er bei der CityNight verlief mit 41:50 nicht so super, aber da habe ich mittlerweile mindestens 10 Erklärungen gefunden warum es so war. Aber seit der Citynacht ist es mir sogar möglich Endbeschleunigung in die 35km einzubauen und wie letztes Jahr bin ich teilweise in der Lage die Intervalle noch härter zu laufen. Die 1000er Intervalle in 3:45 haben mich sogar selbst überrascht und noch zuversichtlicher gestimmt. Aber Hochmut kommt vor dem Fall und in meinem Fall die Nerven. (Nr. 1 der 10 Failgründe bei der Citynacht) Grade da wo man sich entspannen soll, in den Tapering Tagen vor dem Wettkampf wurde ich immer unruhiger. Dessen entledigte ich mich dann mit ein paar leckeren Schöfferhofer, die so schön geprickelt haben in meine Kopf und ein paar Zigaretten. Wenigstens bin ich so früh eingeschlafen. Aber dann auch um 4:30 nach 5 Stunden wieder aufgewacht.
Auf dem Weg zum Rennen ist es dann ein „wie immer“ beim Sportcheck Läufen. Die U-Bahn, am Anfang ganz leer, wird dann immer voller und immer orangener durch die Läufer mit den in diesem Jahr schön geschnittenen Funktionsshirts von unlimited. Ich persönlich mag aber diesen Einheitsbrei nicht, so dass ich beim Lauf lieber in meiner neues ärmelloses Adidas Shirt geschlüpft bin. Das passt mit seinen grünen Streifen eh viel besser zu meinen grünen ASICS Tarther und meinen grünen CEP Sleeves.
Als Besucher an der Strecke konnte ich mich heute auf meinen Sohn und seine Mutter freuen, die freundlicherweise meine neue 3D PocketCam von Aiptek bedient hat, um mein Vorbeidampfen zu dokumentieren. Wie gesagt in 3D!

Und vor dem Start habe ich noch Laufreund Oliver Spohn samt Familie getroffen. Oli hat seine beiden kleinen Mädels zum Bambini Lauf (VIDEO in 3D anaglyph) geschickt. Bei sowas frage ich mich immer wann mein Großer endlich seinen ersten Lauf macht. Bisher traut er sich nicht so wirklich.
Beim Einlaufen gab es dann noch ein schönes Highlight als ich meinem Laufidol Achim Achilles begegnet bin und wir zwei, drei Sätze gewechselt haben. „Hi“, „Na“ „Was hast Du heute vor? „Unter einer Stunde, natürlich für den Halben ;-)“, „HarHarHar“ „Und Du? „Naja, ich mach’s dann eher so unter 1:30? Auch für den Halben, HarHarHar“, „ Geh weg!“.
Immer wieder herrlich wie man mit Achim auf das Niveau eines Neandertalers zurückfallen kann, und sich dabei aber trotzdem erhaben fühlt.
Dieses Mal bin ich auch nur 2km eingelaufen und zwar im Einlauftempo, und nicht 4 im halben Renntempo. (Nr. 2 der 10 Failgründe bei der Citynacht).
Und schon ging sogleich das Rennen los. Bei mir meldete sich ein seltsames Magengrummeln. Ich hab mich dieses mal auch nicht ganz vorne eingeordnet ins Starterfeld, damit die Meute mich anfangs bremst und ich nicht wieder mit 3:45 auf dem ersten Kilometer angehe. (Nr. 3 der 10 Failgründe bei der Citynacht). Hab mich dann so schnell wie möglich auf ein Pace von 4:10 pro km eingependelt ( +/- 10sec) und versucht so konstant wie mir möglich zu laufen. Getränkeflaschen habe ich auch nicht mitgenommen, das Wetter war ja ideal mit 15° und bewölkt. Ich habe dafür lieber von den Wasserbechern bei Verpflegungsständen Gebrauch gemacht auch wenn das immer ein bisschen Zeit kostet, weil man langsamer laufen muss, wenn man aus dem Becher trinkt. Einmal habe ich dann auch leider danebengegriffen und bin blöderweise zurückgelaufen um dann noch einen Becher zu nehmen. Also beim nächsten Mal, wird dann doch wieder jemand an der Strecke platziert um das Fläschchen zu reichen :-).
Trotz oder vielleicht wegen der selbst verursachten Zeitstrafen wusste ich eigentlich seit km7, dass heute die sub1:30 drin ist, da ich das Durchschnittstempo fast immer unter 4:15 halten konnte.
HF DiagramMeine Herzfrequenz war noch nie so linear wie heute. 98% des Rennens bin ich bei 87%maxHF gelaufen. Das zeigt, dass da noch ein bisschen mehr Luft nach oben war, diese Reserve hab ich auch gespürt aber nicht getraut sie abzurufen, da ich mehr Angst vor einem eventuellem Einbruch hatte und die Sub1:30 war ja eigentlich schon sicher.
Mit handgestoppten 1:29:34 und einer Sekunde langsamer im offiziellen Ergebnis bin ich dann so wie gewünscht durchs Ziel gelaufen. Nächste Woche werde ich eventuell aus Spaß den Mercedes Benz HM laufen, da es mein Geburtstag dann ist vielleicht sogar verkleidet. Da liegen doch noch zwei Kostüme rum vom Kölner Karneval.
Und jetzt geht’s in die letzten 3 Wochen Training vor dem Marathon. Die gewünschten sub3:30 sind mit dem heutigen Ergebnis in sehr greifbare Nähe gerückt und sollten auch bei Wetterkapriolen drin sein. Hoffentlich bin ich jetzt mental gestärkt genug um dann entspannt ins nächste Tapering gehen zu können. Dann wird es hoffentlich die Dampfmaschine von James Watt sein, die mich zum Ziel antreibt. Dem wird fälschlicher Weise oft diese Erfindung zugeschrieben. Er hat jedoch nur den Wirkungsgrad von 0,5 auf 3 Prozent hochoptimiert. Das werde ich doch wohl noch besser schaffen!
Es sind noch 28 Tage bis zum Marathon.

Hot, hot, hot …

Heiß, heiß, heiß …. sitze hier in meiner Lieblingssauna und mir ist heiß…. Ich schwitze! So wie es sein muß. Denn ich bin jetzt nämlich heiß! Heiß aufs Training, denn seit einer Woche bin ich in der heißen Phase! Vorbereitung zu meinem zweiten Marathon. In Berlin, am 25 September!
Hoffentlich wird es da dann nicht so heiß, sondern eher kühl und wolkig! Das bisherige Jahr ist ja hervorragend gelaufen. Bis auf den verpatzten HM im April wegen Hitzestau. Keine Verletzung, und alle Zeiten des letzten Jahres getoppt. Mit der Hitze umzugehen hat dann bei der BIG25 gut geklappt wo ich mit der HM Zwischenzeit schon meine BZ getoppt hab. Hab ja meine Trainingspläne dieses Jahr selber gemacht und wellenweise trainiert, also je nach Welle 2-4 Wochen intensiver und dann 1-2 Wochen weniger intensiv. Die Wellen abgestimmt auf die wichtigeren Wettkämpfe und auf das Körpergefühl.

BerlinCup abgehackt

So kam es auch, dass trotz meiner anfänglichen Planung ich erst Ende letzter Woche heiß geworden bin. Ursprünglich sollte die neue Welle Anfang letzter Woche beginnen. Aber als ich bei meinen Eltern im Riesengebirge war, habe ich doch ein paar Kilometer mehr gemacht als ich geplant hatte. Als Abschluss vom Urlaub hatte ich direkt noch den Marienfelder Herbstlauf (BC Wertung), über den ich bisher nicht berichtet habe. Es ist über den Lauf leider auch nicht viel Positives zu berichten. Die Organisation ließ ziemlich zu wünschen übrig. Keine Umkleide, keine Toiletten. Nicht mal Sicherheitsnadeln für die Startnummern. Und das bei einem Startgeld von 10 Euro! (inkl. Nachmeldegebühr) Und wann wird es endlich zum Standard erklärt dass die Streckenführung vorher im Internet aushängt? Notfalls ein Link zu GPSies oder einem anderen Laufportal. Ich hoffe, dass die Veranstalter zum nächsten Jahr upgraden und an dieser Stelle erinnere ich gerne nochmals an den Hohenschönhausener Gartenlauf. Nachdem also mein Portemonnaie ein bisschen erleichtert wurde, hatte ich aber keine großen Erwartungen an den weiteren Verlauf. Denn auch wenn das Wetter super war, (kühl, bewölkt, leichter Niesel zum Schluss), die Strecke mit 16km mir doch auch mehr entsprechen sollte als die „kurzen“ in der letzten Zeit und verhältnismäßig flach war, so konnte ich mich aber mit kleineren Magenproblemen nicht wirklich voll entfalten. Es sei hierbei an den Mangel von Toiletten erinnert, dem mit einer extra Runde beim Einlaufen und einem kleinem Sprint ins Gebüsch vor dem Start begegnet werden musste. Danke an Oli hierbei nochmal an die umsichtig im Auto gelagerten Taschentücher. So ging ich dann das Rennen ziemlich konservativ an und bin dann mit einer 1h10 als 4ter in meiner AK ins Ziel gekommen. Das war mit ~4:20 pro km am unteren Ende des geplanten Solls und in der Summe nicht weiter verwunderlich.
Lauffreundin Veronika, mit der ich mir ja gerne einen kleinen läuferischen Geschlechter- und Generationenkampf gebe, hat mir dieses Mal wieder anderthalb Minuten abgenommen, so dass es in unserer internen Wertung jetzt nur noch 3:2 für mich steht.
Ich stehe jetzt also zusammen mit Christian Karbe auf dem 4ten Platz im Berliner Läufer Cup. Der hat allerdings einen Wertungslauf weniger als ich und auch die zwei Läufer hinter mir werden mich wohl noch überholen, wenn sie alle 8 Läufe vollmachen. Mit den paar Punkten die ich noch holen kann, ist kein besserer Platz mehr zu holen nach meiner Rechnung. Somit habe ich mich quasi schon jetzt mit dem 6ten Platz im Berlin Cup abgefunden. Werde die Serie aber weiterhin beobachten und ein paar Läufe noch just for fun mitmachen. Die Atmosphäre und die die Kollegialität bei der Veranstaltungsserie würde ich doch sehr vermissen, und wer weiß vielleicht stolpert ja noch jemand und ich auf das Treppchen.

Der heiße Fahrplan

So bleiben mir bis zum Marathon noch zwei größere Events auf die ich mich freue. Immer am letzten Sonntag im Monat geht’s rund. Zuerst mit der Vattenfall Citynacht über 10km. Auf dem Weg dorthin, habe ich jetzt ein paar verschärfte Tempoeinheiten eingeplant. Und in der Zeit habe ich auch die Diagnostik zur Feinabstimmung des Trainings gelegt. Letzte Woche Freitag gab’s mal den Cooper Test, den ich mit 3.111m bei sonnigen 25°C im Rahmen des Erwarteten durchgezogen hab. Morgen geht’s zum Sport Medizinischen Service zur Leistungsdiagnostik. Im letzten Jahr war ich beim Zentrum für Sportmedizin in Hohenschönhausen. In diesem Jahr will ich meine VO2max (maximale Sauerstoffaufnahme) ermitteln lassen und eventuell eine Lauftechnikanalyse machen und werde trotz 10€uro Treuegutschein woanders hingehen um einen Vergleich zu haben. Die vom SMS haben beim Vorgespräch einen kompetenten Eindruck gemacht und schön zurück gerufen, nachdem ich auf den AB gesprochen hab. Und da ich zeitlich flexibel bin, habe ich auch kurzfristig einen freigewordenen Termin bekommen. Ich werde dann weiteres berichten.
Nach der Vattenfall Citynacht, werde ich dann auf einen “fremd” gemachten Trainingsplan wechseln und bin noch am überlegen, ob ich dieses mal Geld in die Hand nehme oder ob ich wieder nach dem Countdown zur Bestzeit von Gevatter Greif trainiere und nochmal zu meinen Eltern ins Riesengebirge fahre. Ich hab ja im letzten Jahr gute Erfahrungen mit dieser Kombination gemacht. Und da es auch eine Excel Vorlage gibt wo man seine Zielzeit und die Anzahl der Trainingstage pro Woche eingibt und der Plan passt sich dem an. Im letzten Jahr habe ich eine 3h45 eingetragen, gelaufen bin ich dann eine 3h39. Da ich dieses Mal fleißiger sein will und mich besser fühle, ist es wahrscheinlich, dass ich wieder diese Variante wähle um unter die 3h30 zu kommen, die die Marke für dieses Jahr sein soll. Wie es läuft werde ich dann beim Sportcheck HM sehen, zu dem sich glücklicherweise auch BerlinCup Kumpan Oli angemeldet hat. Vielleicht kann er mich dann pacen, da ich mein hochgestecktes Ziel sub1h30 auf den Halben noch nicht erreicht habe.
Bei dem ganzen Geplane und Vorbereite merke ich doch wie wichtig und wie schön es ist gesund und fit zu sein, und wünsche allen die nicht so viel Glück hatten gute Genesung. Besonders an dieser Stelle Lauffreund Marek alles Gute für die Genesung der Wade!
Aber ich lauf jetzt mal wieder schneller, denn der nächste Wettkampf ist ja schon in zweieinhalb Wochen.

Der Parkläufer