Blutiges Massaker am Schildhorn

Gemäß der Schildhornsage soll im Jahr 1157 nach Christi Geburt der Slawenfürst Jacza de Copnic (Jaxa von Köpenick) vor Albrecht dem Bären mit seinem Pferd durch die Havel geflohen sein. Sein Pferd litt unter Reiter und Rüstung sehr und so rief der kurz vor dem Ertrinken stehende in seiner Not den bis dahin verhassten Christengott um Hilfe an und überlebte die Überquerung auf wundersame Weise. Es schien ihm als ob eine Hand nach dem Schilde greife und so Reiter und Pferd sicher zum Ufer geleitete. Aus Dankbarkeit für seine Rettung legte er seinen Schild und sein Horn an einer Eiche ab und gelobte fortan dem Christengott zu folgen.

Von dieser Sage inspiriert veranstaltete gestern unter der Schirmherrschaft des regierenden Bürgermeisters der Förderverein historisches Gatow im Museumsdorf Gatow e.V und der Verein Bürger für Schildhorn e. V. erstmals das Jaczo-Fest. Damit wird an die Geburt der Mark Brandenburg erinnert, die am 11. Juni 1157 historisch ins Leben gerufen wurde und in diesem Rahmen fand auch das Schildhornschimmen statt, das an die Havelüberquerung des eben genannten Fürsten anknüpft.

Das Fest steht ganz im Zeichen des Mittelalters . Die Bruderschaft der Askanier e.V. unterstützte die Veranstaltung mit Verpflegungsständen, Vorführungen über Handwerk und Kriegskunst der Slawen und Askanier, u.v.m.

Frau Doktor und ich haben uns also entschlossen bei dieser erstmalig stattfindenden Veranstaltung dabei zu sein, da es grad mal 5km von uns entfernt war. Das Teilnehmerfeld mit knapp 40 vorangemeldeten Schwimmern war sehr übersichtlich, das Wetter versprach gut zu werden und das Rahmenprogramm schien ideal für einen  gemütlichen Sonntagnachmittag. Auch die Startzeit für die Welle der Männer um 13:00 Uhr entsprach mir sehr, da wir am Abend zuvor zu einer Hochzeit eingeladen waren und ich nicht vor hatte mich dort feiertechnisch zurückzuhalten.

Mit ziemlich schweren Kopf schwang  ich mich also Sonntag Vormittag auf das Fahrrad und in Gatow angekommen wurden wir von Rittern, Herolden und Edelfrauen begrüßt.

Die technische Organisation übernahm das Team von Tollense-Timing, so dass wir sehr profimäßig mit Chiparmbändern für die Zeitmessung versorgt wurden.

Kurz vor dreizehn Uhr: eine Eröffnunsgrede des Veranstalters und der beiden Bürgermeister. Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann gibt gemeinsam mit seinem Spandauer Kollegen, Bezirksbürgermeister Helmut Kleeba kurz nach 13:00 Uhr den Startschuss.

Das Teilnehmerfeld ist trotz verhältnissmäßig geringer Anzahl qualitativ gut bestückt: es sind ein paar Triathleten da und auch ein paar Vereinsschwimmer. Ich schwimme zügig los, kann am Anfang auch gut mit den Kraulern mithalten. Nach 200 Meteren werden die Wellen ganz ordentlich und mir wird ein bißchen schlecht im Wasser. Die Wellen in Kombination mit den Spätfolgen des gestrigen abends; bin ich wohl ein bißchen seekrank geworden und hab die Orientierung verloren. Das Boot von der DLRG kommt also ab und zu bei mir vorbei und richtet meinen nach „Rechts Schwimmen Drang“ wieder grade. Ich wechsle hier und da auch wieder auf Brust wegen der Wellen und scherze mit den Rettungsschwimmern über meine VIP Begleitung ;-). Ans Aufgeben denke ich trotzdem nicht und schwimme ganz in Ruhe zu Ende.

Auf der anderen Seite angekommen muss man dann noch 100 Meter einen kleinen Berg hoch zum Schildhorndenkmal. Am Ufer spielt wieder eine mittelalterliche Kapelle „die Lautlosen“, und das Publikum empfängt einen fast frenetisch auch wenn man mit ein bißchen Abstand zur Spitze ankommt.

Das Ufer ist aber leider sehr steinig und dazwischen befindet sich mehr als nur die eine oder andere Muschel. So dass sich mindestens die Hälfte der Teilnehmer die Füße aufschneidet und von der DLRG behandelt werden muss.

Passend dazu geht mir vorher noch ein Gedicht durch den Kopf, das ich auf Wikipedia bei meinen Vorabrecherchen zur Veranstaltung „fast“ auswendig gelernt habe ;-).

Rings am Strand die Menge lauscht,
Und der Jubel will nicht enden,
Wie das Wort herrüberrauscht:
Nimm, o Herr, des letzten Wenden
L e t z t e Wehr aus meinen Händen:
S c h i l d und H o r n! – Und dieses Land,
Das sich Deinem Dienste weihe,
S c h i l d h o r n sei’s fortan genannt !
Herr, – dem Säumigen verzeihe !.

G. Gurski, Schildhorn (Auszug)

Stimmen werden laut die Veranstaltung abzubrechen. Aber die Frauen sind schon im Wasser, es folgen ja aber dann noch die Kinder. Die DLRG ist nicht der Veranstalter, kann nicht eingreifen.

Ich persönlich finde das Ganze jetzt nicht so tragisch und versuche innere Ruhe auszustrahlen. Da spüre ich aber meine kleinen Wunden noch nicht.

Dann kommt Frau Doktor! Sie schwimmt Brust kurz hinter der Ersten, die krault. 20 Meter vor dem Ufer gibt die Erste allerdings auf und Frau Dokor zieht vorbei, rennt die kleine Steigung zum Denkmal hoch.

Quelle: wikipedia

Sie wird erste von 9 angetretenen Frauen und gewinnt zwei Gutscheine im Wert von je 25€ von Intersport! Und mit einer Zeit von 19:02 ist sie sogar ein dreiviertel Minute schneller als ich. Da zeigt sich dann der Vorteil, wenn man der Fahrer am Vorabend war! 😉

Aber auch sie hat sich die Füße aufgeschnitten.

Für die Kinder wird dann das Ziel doch direkt an den Strand verlegt, so dass sie nicht mehr den Hügel zum Denkmal hochlaufen müssen. Warum das helfen sollte weiss ich nicht, da die Muscheln im Uferwasser ja das Problem sind.

Nun ja, es waren aber in der Summe keine größeren Schnittwunden dabei, auch wenn hier und da ein bißchen Blut geflossen ist und auch ich habe erst am Abend meine kleinen Schnitte schmerzhaft erlebt, als ich den Dreck von der Fußsohle wegschrubben wollte.

Fazit:

Eigentlich war alles super! Die Idee, der Termin, das Rahmenprogramm, die Preise, das Wetter, die technische Betreung durch Tollense Timing….

In der Ausschreibung stand auch in der Tat drin:

Schwimmschuhe bzw. Socken werden empfohlen, Neoprenanzüge sind erlaubt.“
Dies wurde von den meisten Teilnehmern inklusive mir entweder nicht gelesen oder schlichtweg ignoriert. Da Freiwasser geübte mit steinigen Untergrund schon klar kommen können. Ich denke aber, dass ein Hinweiss das Ufer sei voll mit scharfkantigen Muscheln da schon eher die Aufmerksamkeit erregt hätte.  Und damit die Teilnehmer zu mehr Disziplin ermahnt hätte.

Dieser Hinweis muss einfach beim nächsten Mal viel PROMINENTER plaziert werden. Ich denke, dass mein kleiner Beitrag auch ein bißchen dazu beitragen wird.
Der Titel dieses Beitrags ist also mit Absicht so “reißerisch” gewählt. Ein blutiges MASSAKER am Schildhorn war es nun wirklich nicht. Denn in der Summe hatten ich und Frau Doktor ziemlichen Spass und würden nächstes Jahr auch wiederkommen. Dann aber mit Neoprenschuhen 🙂

3 auf einen Streich – mein erster Triathlon!!!

Mein erster Triathlon! Genauer gesagt Volkstriathlon, Jedermenschtriathlon oder auch Sprintdistanz. Aber jeder der jetzt denkt, das würde heissen er steht eben mal von der Couch auf und macht morgen Triathlon in der Sprintdistanz, der irrt. Nicht dass die einzelnen Distanzen eine große Herausforderung wären. 750m Schwimmen, 20km Radfahren, 5km Laufen…. Jeder Mensch der sich, auch wenn er sportlich zuvor nicht aktiv war, von der Couch erhebt und zwei Monate lang 3 mal die Woche eine der Disziplinen übt, wird ohne Problme die jeweilige Distanz schaffen. Der Trick ist aber, alle DREI Disziplinen zu beherschen. Und ich glaube nicht, dass da schon ein Jedermensch dafür in Frage kommt. Das ist eher ein Jedermensch mit nicht nur einem Willen und einer ausgeprägten Bereitschaft sich zu quälen, das setzt ja jegliches Training eh schon voraus, sondern auch jemand der sich konsequent mit seinen Schwächen auseinander setzten kann und will.

Aller Anfang ist schwer

Die aktiven Sportler unter uns wissen das. Als wir angefangen haben, da hat am Anfang erstmal alles wehgetan. Der Körper schickt am Anfang Signale, die den Geist überreden sollen das gefälligst zu lassen, was man da grade tut. Das kostet ja Kraft und Energie!. Der Geist ist willig aber der Körper ist schwach! Und so versucht der Körper den Geist erstmal zu überrumpeln und benimmt sich wie eine Diva, die ohnmächtig wird beim Anblick einer Maus.

Bei vielen klappt das auch. Die glauben dann, dass das Rasseln in der Lunge, die Knie und Rückenschmerzen am Anfang definitiv pathologisch sind. Die besuchen dann noch ein paar Ärzte, die Ihnen naturgemäß für den Anfang folgendes Raten: „Machen Sie doch nicht so schnell“, Machen Sie ein bisschen Weniger“, „Machen Sie doch auch was anderes“. Wenn Sie Pech haben finden sie einen der ihnen noch diagnostiziert, dass das eine Bein kürzer ist als das andere, sie doch Übergewicht haben, die Bänder nicht mehr so elastisch sind wie in jungen Jahren, oder notfalls, dass sie blond sind und zu helle Haut haben und deswegen leicht Sonnenbrand kriegen. Aus diesem Mix wird dann oft ein: „Ich kann kein Sport machen, weil…“, ordentlich gewürzt mit einem „und ich habe keine Zeit für Sport, weil…“

Alles nicht so schlimm!

Nun ja, die die es aber trotzdem da durch schaffen und den Weg des Lichtes einschlagen, die merken in den meisten Fällen handelt es sich dabei eher um Anpassungsschmerzen, die man mit der Zeit quasi einfach wegtrainiert. Und das Schöne dabei ist, mit jeder neuen Belastungsform, kommen die Anpassungsbeschwerden wieder. Und das ist auch gut so! Denn der Schmerz zeigt uns, dass mit uns was passiert. Dass da grade was umgebaut und verbessert wird. Diese neue Baustelle nimmt der Geist sofern er es nicht gewohnt ist eben erstmal als Schmerz wahr.
Also ist es der doch der Geist der schwach ist!
In meinem Fall, kämpft der Wunsch nach einem Triathlon Finish mit der Faulheit den mühsamen Weg der Anpassung zu beschreiten.

Genau auf diese Anpassungen habe ich zwangsweise verletzungsbedingt wieder Lust bekommen, und bin auf TriTraining umgestiegen. Ich hatte ja in meinem letzten Beitrag darüber berichtet, was für ein toller Schwimmer ich bin, und muss an dieser Stelle nun auch leidlich erwähnen, dass ein beonders toller Radsportler in mir auch nicht geboren wurde. Es gibt schon einen Grund warum  ich zuerst wieder mit dem Laufen begann.

Die Gefahr fährt mit … als Autofahrer!

Zum einen ist Radfahren schon mal total gefährlich und zweitens teuer. Zwei Dinge die ein am Leben hängender Geizkragen wie ich schon mal gar nicht mag. Dank ebay konnte ich den Schotten in mir ruhig stellen, und das mit der Gefahr .. naja, man gewöhnt sich dran. Aber an dieser Stelle möchte ich einmal an alle Autofahrer appelieren, nicht wie wild gestikulierend zu hupen! Geschweige denn mich oder andere Rennradler auf Bundesstraßen abdrängen zu wollen, nur weil vermeintlich daneben ein Gehweg sei, auf dem auch Radfahrer Platz hätten und deswegen dort fahren sollen. Auch wenn Ihr es nicht glauben mögt, wir sind auf der Strasse in der Regel besser dran als auf dem Radweg. In der Tat nicht nur schneller, sondern auch sicherer! Eine Meldung des Polizeipresidenten dazu gibt es hier!

Die letzte Woche mit Schwung

Nachdem ich mich also Schwimmtechnisch eingermaßen über Wasser halten konnte, und das Radtraining der letzten Monate mir zumindest bescheiningte, dass ich am Berg zwar fast aber eben nur fast schieben muss, gings mit neuen Vorsatz in die Woche. In diesem Jahr sollte es ja vier Traithlons für mich geben. Zwei Sprints, einmal olypmpisch und dann wieder Sprint, weil der Berlin Marathon naht. Aber noch bevor ich überhaupt meinen ersten Volkstriathlon hinter mich gebracht habe, setzte ich ein neues Ziel für diese Saison und habe beim BerlinMan vom der Sprintdistanz auf Mitteldistanz umgemeldet. Der Berlin Marathon rückt damit eher in die Zone der nicht besonders hohen Wahrscheinlichkeit und gibt das aktuelle Kniebefinden wieder. Marathonvorbereitung und lange Strecken über 25km sind läuferisch für mich nicht drin.

Steglitzer Volkslauf

Der Kurs auf das Triathlonland ist damit eingeschlagen, die Aufregung groß und das Training wurde intensiviert. In der Woche vor dem Berlin Triathlon, habe ich am Mittwoch noch nach einer gemütlichen 25km Radeinheit beim Steglitzer Volkslauf über 6km mitgemacht. Mehr als Tempoeinheit denn als echten Wettkampf, aber das Soll habe ich mit einer 4:11er Pace gut getroffen. Am nächsten Tag dann Koppeltrainig, dann ein Ruhetag und direkt am Tag zuvor noch den Seeburger Wald und

Seeburg Wald&Wiesen

Wiesenlauf quasi um die Ecke wieder als kleine Tempoeinheit bestritten. Frau Doktor hat dort übrigens den ersten Platz unter den Frauen gemacht und auch ich hätte eiegentlich den Gesamtsieg rauslaufen müssen, aber irgendwie wollte der Körper grad nicht. Eine Pace von 4:29 auf 5,3km bei ziemlicher hoher Herzfrequenz lässt darauf schliessen, dass ich schon im Tri Modus war, und der Körper grade Energie sammeln wollte. Klar, eine kleine ruhige 25km Radeinheit gabs auch hier noch eine Stunde vorher.

Der Tag der Wahrheit

Man mag jetzt meinen, wo bleibt das Tapering vor dem Wettkampf?
Nun, das Ziel war ja Erfahrungen sammeln und mit der Mitteldistanz Anfang September wird es zwei große Zacken härter, daher die eher hohe Belastung in der Gesamtwoche. Dafür wurden die Wettkämpfe inklusive des Tris wie gesagt eher als härtere Trainingsineheiten gelaufen. Und ich habe mir zu Frau Doktors Verwunderung keinen Zacken aus der Krone gebrochen, wenn mich jemand überholt hat.
Einfach den Motor anwärmen und unter diesem Motto die Nervosität und Spannung rausnehmen. Frau Doktor hat am Morgen des Tris noch die Restspuren der verbliebenen Angespanntheit abbekommen, als sie in der Tat meinte, sie könne nachdem sie mich abgesetzt hat, doch später mit meinem Wettkampfrad vom Parkplatz zur Wechselzone radeln. Ich fand das natürlich eine ganz tolle Idee!

Du bist nicht allein

Im Gegensatz zu mir, haben sich auch noch Nadin, Gerald und Alexander für die olympische Distanz gemeldet. Sie starteten in Welle 1, schon um 10:00 Uhr. Ich musste mit Jeanette erst um 12:25 ran. Genug Zeit um die Freunde anzufeuern.

Gerald war ganz mutig bei 17° Wassertemperatur ohne Neopren ins Wasser gestiegen ist dafür sehr solide geschwommen, hat sich dann großartig an eine schnellen Gruppe auf dem Rad festgesaugt und belegte nach einer ordentlichen Laufleistung Platz 68 in der Gesamtwertung und 11ter in der Altersklasse. Da es sein erster Tri war, Gratulation für das hervorragende Ergebnis von dieser Stelle!

Nadin habe ich beim Schwimmen leider nicht gesehen und sie erst auf der Radstrecke entdeckt, wo sie einsam ohne Windschatten Ihre Runden drehte, als schnellste Frau lief und zum Schluss als zweite in Ihrer AK finishte! Auch hier ein ThumbsUp für die tolle Leistung!

Alexander wie üblich in einer überragenden Zeit aus dem Wasser gekommen, hat leider eine Runde zuviel auf dem Rad gedreht und finishte dann als 42ter in der Gesamtwertung und 7ter in der AK. Was wäre nur möglich gewesen wenn!

Jetzt bin ich dran!

Die Läufe der anderen konnte ich nicht mehr bejubeln, da ich mich schon fertig machen musste. Neo anziehen und dann stellte sich mir die erste Erfahrungsfrage: Wie macht man sich vor einem Triathlon eigentlich warm? Du hast ja schon den Neo an! Du kannst Dir ja noch die Schuhe kurz anziehen und ein paar Meter laufen, aber 15min vorher ist ja noch die Pflichteinweisung. Das macht also keinen Sinn. Nach der Einweisung ein paar Meter Laufen und dann die Schuhe zurück in den Wechselgarten bringen, ist auch grob fahrlässig für das Nervenkostüm. Jaenette wusste es auch nicht besser, also mussten wohl ein paar Meter einschwimmen reichen. Die Einweisung habe ich sowieso nicht ganz mitbekommen, war da schon im Tunnel. Nur soviel. Windschatten ist erlaubt, aber nur geschlechterwiese. Also Mann hinter Mann und Frau hinter Frau.

Dann ging es ins Wasser und warm war es in der Tat nicht wirklich. Ich fühlte mich ein bisschen and en Hechtsprung erinnert.

Runterzählen und los gings!

Was für ein Getummel und ein Gedränge! Dabei bin ich doch schon aussen gestartet. Ruhig bleiben! Erster wirst Du eh nich, so bin ich allen kämpferischen Auseinandersetzungen möglichst aus dem Weg gegangen und versuchte ruhig mein Ding durchzuziehen. Hab mich so ganz gut an den anderen Schwimmern orientiert und bin auch fast ganz ohne extra Schlenker und Kurven ausgekommen! Ich schwamm fast komplett ohne Beineinsatz und nach einer ¾ tel Runde wurde ich warm und begann an den anderen Schwimmern langsam vorbeizuziehen.
WOW! Was für ein Unterschied zum Hechstprung! 🙂
So komme ich als 82ter von 294 Athleten aus dem Wasser und betrete bei 0:15:59 die Wechselzone. Im Augenwinkel sehe ich noch meinen Sohn und seine Mutter mir zujubeln aber da bin ich auch schon vorbei.

Der erste Wechsel klappt erstaunlich gut, der Neo klemmt Vaseline sei Dank gar nicht. Startnummer, Schuhe und Helm sind auch schnell drangemacht. Insgesamt verbringe ich laut meiner Uhr 2 Minuten 14 in der Wechselzone. Inklusive Lauf zu und vom Platz (c.a. 200m).

Beim Austritt aus dem Wechselgarten stoße ich jedoch mit einem anderem Athleten zusammen, der aus unerfindlichen Gründen auf einmal im Stehen in seine Cleats einsteigen will. Ich frage mich warum er mich dann vorher abgedrängt hat. Die Radrunde beginne ich auch ruhig und befasse mich erstaml mit meiner Technik. Hab meinen Garmin auf automatischen Multisport mit Wechselzeitmessung gestellt, und wohl irgendwo eine Taste falsch oder zuviel gedrückt. Nach einem Kilometer Rumspielerei nebenbei auf dem Rad, steht da auf dem Display “mit dem Laufen beginnen”, und so wird der anschliessende Verlauf des Rennens als Lauf aufgezeichnet. Kann ich ja hintterher noch in Sporttracks nacheditieren.

Ich finde auf der zweiten Runde in einem mit ordentlichen Waden ausgestatten Radler (Heiko steht auf seiner Startnummer) einen geeigneten Partner, um mich in der Führungsarbeit abzuwechseln. Und so sausen wir über die Runden. Und vor allem wir überholen! Mann macht das Spass! Klar werden wir auch überholt, aber die sehen ja schon nach Mega Profi aus ;-).

In Runde zwei drängt mich ein Vorausfahrender mit angekündigtem Handzeichen kurz vor der Kurve ab, bremst aber in der Kurve so stark, dass ich ihn fast mitnehme und es mir nicht verkneifen kann ihm zu sagen, ob das Manöver wirklich notwendig war. Er macht dann 200Meter die Führugsarbeit und muss dann wieder abreissen lassen. Danke an dieser Stelle nochmal…

In Runde drei bemerke ich, dass sich hinter mir ein Rad festgesaugt hat, dass mir und Heiko die Führungsarbeit überlässt und sich ansonsten damit begnügt als zweiter unserer Gruppe zu fahren. Ich halte das nicht für fair und lass mich neben ihn fallen und sage, „Ej mach mal auch ein bisschen Pace!“ Muss aber bemreken, dass es sich bei Ihm um eine Sie handelt. Sie sagt, sie ist nicht so schnell, und wir werden nicht zufrieden sein…. Von wegen! Sie führt uns kurzerhand an den nächsten schnell Fahrenden heran und so sind wir dann in der letzten Runde zu fünft. Sie hängt da wieder hinten dran. (soviel zur M/W Windschattenregel). Meine Beine haben kräftemäßig schon ein bischen gelitten und ich halte mich jetzt bei der Führungsarbeit zurück. Auf den letzten 200 Metern lasse ich rollen, zeige an dass ich in die Wechselzone ausschere und ziehe mir BEIM FAHREN DIE SCHUHE AUS! Ja, diesen Trick habe ich bei youtube bei Profis abgeschaut! 🙂

In der Wechelzone brauche ich diesmal gefühlt länger. Muss was trinken, das Rad will nicht in den Ständer, der Helm torkelt davon und ein Schuh ist beim Absteigen vom Rad vom Pedal gerissen. Und irgendwie kann ich mir nicht schnell genug die Schuhe anziehen. Klar! Ich habe ja das Puder vergessen. Wieder so ein Trick von den Profis 😉

Es geht durch die Wechselzone auf die Laufstrecke. Die Beine sind schwer und geschwollen. Irgendwie nicht Teil meines Körpers, aber sie laufen von alleine. Ich erinnere mich an mein Credo: Erstmal ruhig machen!
Der Puls ist wunderbar, Atmung ok. Ich werde langsam immer schnller weil das Gefühl zurück in die Beine kommt. Nach 3km bin ich im gewohntem Renntempo und werde immer schneller. Und ich überhole wie am Stück! Bei km4 beisst sich ein schwer Schnaufender an mir fest, aber ich ziehe locker davon. Bei km 5 kurzt vor dem Ziel stehen wieder der Sohnemann und seine Mutter, so dass ich mit Julius abklatschen kann.
Und dann ist da das Ziel.
Ich beschliesse den Einlauf zu geniessen. Ganz easy einlaufen, alles schön. Der Schnaufer ist wieder hinter mir und aktiviert alles was er hat. Ich lächele, ich bin gut drauf und lass ihn vorbeiziehen. Diese Mühe muss belohnt werden. Für mich ist grade Weltfriedenstag 🙂 Im Ziel klappt er halb um, ich klopf ihm auf die Schulter und sage „Gut gemacht!“. Nadin steht auch im Zielbereich, und sogleich gibt es das erste Schwätzchen. Und da ist schon der Sohn und will in Arm genommen werden.

Ich fühle mich SUUUUPER!

Ich laufe als 72ter von 292 ein und bin 12ter in meiner Altersklasse.

Gesamtzeit          1:12:22
Schwimmen        0:15:59( 82 )
Rad                       0:34:12( 96 )
Laufen                  0:22:11( 59 )

Fazit:

Triathlon ist einfach geil!

In zwei Wochen wieder! Dann ein bisschen ernsthafter im Spreewald. Wieder ein Sprint.

Der feuchtfröhliche Hechtsprung – Endlich mal Letzter!

Fast Letzter!

Bekanntermaßen beginnt ein Triathlon im Wasser. Mein erster dann auch noch im Freiwasser. Meine schwimmerischen Leistungen sind ursprünglich unterirdisch(!) gewesen. Und ich meine das wirklich so! Ich konnte nur Brustschwimmen oder etwas was nach Brustschwimmen aussah. Versuchte ich mal zu kraulen oder besser das was ich gedacht habe das Kraulen sei, war ich nach 25 Metern so fertig, dass ich nicht mal mehr Kraft zum Atmen hatte. Keine günstige Vorraussetzung für einen Triathlon. Als im letzten Jahr nach dem Marathon in Berlin der Gedanke langsam reifte mal aus Spass einen Triathlon zu machen bin mit nem Surfneopren mal in nen See gestiegen. Zur Insel gegenüber waren es c.a. 450 Meter. Ein sehr wagemutiges Unterfangen, dass mich in gefühlt mein Leben hätte kosten können. Rein kraultechnisch rüberzuschwimmen war völlig unmöglich, ich wechselte zwischen Kraul und erholte mich in Brust und Rückenlage. Die Vorstellung 1500 Meter am Stück zu kraulen, war für mich ebenso weit entfernt wie der Marathon als ich noch ein Fetti Frosch war.

Nun ist ein halbes Jahr vergangen wo ich ein bis zwei mal die Woche die SSE Schwimhalle im Europapark besucht hab. 2km ist dabei die Kür und es waren auch schon mal über 3km drin. Das eingebucht wurde es Zeit auch mal Freiwasser zu probieren.

Ich hab mir also nen gebrauchten Schwimmneopren besorgt und hab es zwei mal in nen See geschafft. Jetzt brauchte also noch die Erfahrung mit anderen um Bojen herum zu schwimmen und wie es so ist mit erfahrenen Schwimmern im Wasser zu sein.

So bot sich der 1. Berliner Hechtsprung am Herrentag letzte Woche an, das im Rahmen einer Staffel auszutesten. Dann mal (Ab)saufen statt voll laufen lassen ;-).
Also musste ich eine Staffel organisieren. Läufer kenn ich ja Massenhaft aber Schwimmer? Frau Doktor hat ja erzählt sie sei schon mit 4 Jahren einmal den Glienicker See hin und zurück geschwommen. Diese wagemutige Behauptung hat sie dann auch bei zwei Schwimmtrainings untermauert, wo sie mir gezeigt hat, dass sie erstens potenziell Brust schneller schwimmt als ich Kraul und zweitens gradeausschwimmen kann. Gerald hat Alexander wärmstens empfohlen den ich bisher nur über facebook „kannte“. Frau Doktor hat noch Timo ins Boot geholt der bei der DLRG ist. Und Tria Freundin Jeanette die in einer anderen Staffel gestartet ist, hat nach Manuela ins Spiel gebracht, die dann leider zwei Tage vor dem Start krankheitsbedingt absagen musste. Da Gerald sich ja auch auf seinen ersten Tria vorbereitet hat er sich noch schnell einen Neo gekauft und ist dann doch noch eingesprungen. Wunderbar wir waren komplett.

Ziel des ganzen war wie gesagt Erfahrungen sammeln und jede Menge Spass haben, denn bis auf Alexander der mich mit seinen Zeitvorstellungen tief beeindruckte, hatten wir noch Frau Doktor und Timo als solide Schwimmer und dann eben mich „Total Anfänger“ und Gerald der auch noch keine Zeitvorstellungen hatte und nie vorher im Neopren geschwommen ist.

Am Groß Glienicker See erwarteten uns doch eher kühle Außentemperaturen bei 12°C und das Wasser war wohl auch nicht so warm mit 16°C. Mein Körpergefühl tippte eher auf 14°C. Je nachdem wo man misst halt 😉

Unsere Startaufstellung haben wir mehr oder minder ausgelost und ich als schwächster Schwimmer durfte starten. Trotz aller strategischen Widersprüche die uns Jeanette noch auf den Weg mitgegeben hat.

Wir haben uns eigentlich alle vorgenommen die Runde a 500m zwei Mal hintereinander zu schwimmen um nicht zwischen den Sets auszukühlen.

Und dann ging s los! Ich hab mich schön an der Seite einsortiert und hab mal das Chaos an mir vorbeiziehen lassen. Vielleicht schaff ich da noch was aufzuholen.

Haha aber Pustekuchen!

Am Anfang hab ich natürlich viel zu viel Beineinsatz gemacht und war bei der ersten Boje kurz vorm untergehen.

Luft wo bist Du? Brustschwimmen rette mich für ein paar Meter!

3er Atmung? Vergiss es! Das geht eh nur rechts vernünftig. Das kühle Nass und die Aufregung, der ungewohnte Neopren haben mich sehr schnell in den Modus schalten lassen:

NUR IRGENDWIE ANKOMMEN!

Nachdem ich mit Brustschwimmen irgendwie beruhigt habe und dann auf 2er und 4er Atmung gewechselt bin ging es dann wieder ein bisschen. Alle 20 Meter mal schauen wo die Boje ist, Kurs Korrektur und weiter.

Wo sind eigentlich die anderen Schwimmer? ALLE vor mir! Nein, da ist noch jemand links von mir der sich ähnlich quält. Ein Mädel. Ich kämpfe um den vorletzten Platz aber eigentlich eher mit mir selbst, um halbwegs den Kurs zu halten. Nach der zweiten Boje Richtung Strand versuch ich noch was rauszuholen, und in der Tat irgendwie habe ich es geschafft sie zu überholen. Auf den letzten Meter ist wieder jemand neben mir. Ich denke wo hat sie denn die Power her, da der Schwimmer wie ein Motorboot an mir vorbeizieht. Als ich mich am Strand dann in den Lauf umschalten will, sehe ich jedoch, dass ich vom Ersten grade überrundet werde. Der hat also in der gleichen Zeit wie ich schon ZWEI Runden gemacht. Mein Gesicht muss wohl Bände gesprochen haben, da Frau Doktor sehr schnell realisiert hat, dass eine zweite Runde für mich nicht im Anschluss zu machen ist. Also ging sie auf Ihren ersten Stint und übergab dann wieder an mich.


Auf meiner zweiten Runde wusste ich schon ein bisschen besser was auf mich zukommt und bin sagen wir mal „sachlicher“ geschwommen.  Das klappte dann auch viel besser und am Ende konnte ich auch zum Abklatschen sogar richtig laufen. Frau Doktor hat sich zu Ihrer zweiten Runde noch schnell einen kurzen Neopren angezogen, da der andere zu viel Auftrieb machte. Nach Frau Doktor geht Timo ins Wasser.

Wir jubeln und schreien uns die Seele aus dem Leib. Dann springt Gerald ins Wasser hat aber auf seiner Runde immense Probleme, so dass er aussteigen muss. Kein Problem! Alex springt ins Wasser und ich kläre in der Zeit mit dem Veranstalter was zu tun ist. Einfach weiterschwimmen, sagt er wir sind hier ja nicht bei den Weltmeisterschaften oder so! Alex ist in so einer affenartigen Geschwindigkeit unterwegs, dass ich sofort nach der Klärung ins Wasser gehe und Geralds zweite Runde übernehme. Als Mannschaftskapitän Ehrensache J Auf meiner letzten Runde habe ich was die Gewöhnung angeht keine großen Probleme mehr, aber verschwimme mich doch immer wieder (Kursabweichung) da ich zu selten hoch schaue. Danach geht Alex wieder zu seiner zweiten Runde ins Wasser aber trotz der fulminanten Zeit die er schwimmt hat sich aber für uns an der ursprünglichen Platzierung nichts geändert. Wie werden VORLETZTER! J

Aber! Wir hatten eine Mordsgaudi!

Und das was wichtig war nämlich Erfahrung zu sammeln ist ja das Ziel gewesen, und grade für mich und Gerald war das das Entscheidende. Jeder auf seine Art.

Für mich ist klar dass ich am meisten gewinnen kann wenn ich grade aus schwimmen würde. In der Analyse zeigt sich:

1 set: 590m – 13:13:59 (Pace 2:14,3)
2 set: 510m – 12:06:80 (Pace 2:21,91)
3 set: 660m – 12:41:27 (Pace 1:56,15)

 

Grade mit der Pace des letzten Sets wäre ich bei meinem ersten Triathlon sehr zufrieden. Also weiter an der Technik feilen heißt es wohl!

Hier die Daten der ganzen Staffel wie aus der Ergebnisliste extrahiert.

Time Split Athlet
00:13:10 Milosz
00:25:36 00:12:26 Steffi
00:37:43 00:12:07 Milosz
00:50:31 00:12:48 Timo
01:01:53 00:11:22 Steffi
01:13:28 00:11:35 Timo
01:24:12 00:10:44 Gerald*
01:33:01 00:08:49 Alex
01:45:25 00:12:24 Milosz
01:55:00 00:09:35 Alex

*halb im Boot

Nächstes Jahr wohl wieder! Dann aber als mindestens Drittletzter! 😀
Und die 1500 Meter werde ich irgednwie auch schaffen. Hoffentlich! 😉

Produkttest: Swimovate PoolmatePro

Da ich mich seit einigen Wochen mit einer Bänderdehnung Innenmeniskusrißam linken Knie rumplage, konzentriere ich mich als angehender Möchtegern Triathlet zurzeit auf die anderen beiden Disziplinen als das Laufen, sprich Fahrradfahren und Schwimmen. Für diese Zwecke habe ich mir eigentlich eine neue Sportuhr bestellt, den Garmin Forerunner 910XT. Jedoch hat Garmin zurzeit Lieferschwierigkeiten, und hat den Liefertermin zuerst von irgendwann in Q4 2011 erst auf die KW1 2012 und dann auf die KW7 2012 geändert. Solange wollte ich aber mein Schwimmtraining nicht ohne detaillierte Auswertung lassen. Während meiner bisherigen Schwimmtrainings habe ich mich ja IMMER verzählt bei der Anzahl der Bahnen. Aussagen zur Geschwindigkeit und Qualität der jeweiligen Sets, ist natürlich absolute Fehlanzeige. Grade für mich als Kraulanfänger ist natürlich die Auswertung der Schwimmeffizienz sehr interessant.
Ich hatte also für das Schwimmtraining die Wahl zwischen dem Finis Swimsense® oder dem Swimovate PoolmatePRO um Zeit, Geschwindigkeit Bahnanzahl und Anzahl Schwimmzüge automatisch messen zu lassen. Eine Erfassung der Herzfrequenz wäre natürlich der Hammer, aber dafür sind die Geräte nicht ausgelegt.
So kam es dann auch dass ich ein fast neuen Poolmate PRO für 90€ (statt neu 129,95 €) bei Ebay ersteigern konnte.
Letzte Woche ist das Stück angekommen und ich hatte mittlerweile zwei Mal die Gelegenheit ihn auf einer 50m Bahn im Training zu testen.

Zuerst zu den Äußerlichkeiten:

Ich find den Pool-Mate recht schick! Die Verarbeitung erscheint solide und die Knöpfe sind groß genug und leicht zu treffen am Ende der Bahn. Die Bedienung ist wirklich kinderleicht. Bin kein Freund von Bedienungsanleitungen, aber die Settings zu finden war kein Problem, und das musste ich tun um mein Gewicht, Bahnlänge, Uhr links/rechts und Gewicht einzutragen. Swimovate stellt auch ein kleines Video auf youtube zur Verfügung in dem die Bedienung erklärt wird, so dass ich es bei dem kinderleicht belasse.
Das Training
Also ab ins Wasser, Knopf links unten drücken und los geht’s- Nach jedem Set wieder den gleichen Knopf drücken um Pause einzuschalten. Nach dem Training, den Knopf wieder drücken, diesmal nur lang. Also alles tutti? Leider nein! Bei beiden Trainings hat sich der Bahnenzähler verzählt!
Ich bin keine 250m oder 150m Sets geschwommen (nur 50, 100, 200) und die Werte für diese Sets in punkto Geschwindigkeit, Stroke Count und Effizienz in der Auswertung voll aus der Rolle fallen. Am Anfang dachte ich ja noch ich hab mich doch wieder verzählt ;-).
Beim Training 1 wurden 2 von 14 Sets mit einer Bahnlänge zu viel erkannt.
Beim Training 2 wurden 3 von 13 Sets mit einer Bahnlänge zu viel und einer mit einer Bahnlänge zu wenig erkannt.
Gründe für die Fehlerkennung sehe ich in Situationen wo man mit anderen Schwimmern zusammenstößt und kurz inne halten muss: Den Schwimmstil kurz zu wechseln ist natürlich auch fatal. Aber alles Dinge die in einem Schwimmbad passieren, und zwar auch in der Sportschwimmerbahn.

Software und PC Verbindung:
Die Verbindung zum PC funktioniert einwandfrei. Installation problemlos, Uhr auf Datenübertragung stellen, in den Pod stellen und schon wird die Übertragung gestartet. Dabei wird eine CSV angelegt, die als Ausgangsbasis dient um einen Import in meine Sportracks Software zu bewerkstelligen.
Die hauseigene Software finde ich zwar einfach in der Bedienung aber das Aussehen ist mehr als unterirdisch. Das sieht einfach nach einer Billigproduktion aus Indien aus. Die Übersichtsanzeige, scheint auch nicht die Durchschnittswerte für Geschwindigkeit und Effizienz des Trainings zu nehmen sondern das erste Set anzuzeigen. Ein krasser Bug für eine 1.1 Version!

Da die Uhr Fehler beim Zählen der Bahnen macht, sollte es unbedingt eine Möglichkeit in der Software geben das zu korrigieren. Der Effizienzwert und die Gesamtstrecke als auch die Durchschnittswerte sollte dann gemäß neuer Streckenlänge in der Software nachberechnet werden.
Die Möglichkeit die ich jetzt nutze ist, die CSV Datei manuell zu editieren. Das ist nicht besonders benutzerfreundlich, zumal die Berechnung des Effizienzwertes nicht genau erklärt ist. (ist aber auch keine Hexerei ;-).
Besonders als fehlend empfinde ich, dass die einzelnen Pausenzeiten zwischen den Sets nicht erfasst werden. Man kann nur in der Auswertung auf der Uhr sehen wie viel Gesamtpause es gab, aber auch nur an der Uhr… nicht in der Software.
Auch gibt es keine Kennzeichnung je nach Schwimmstil des Sets.
Hier sollte insgesamt dringend nachgebessert werden!

Sporttracks:
Da ich meine Trainings möglichst in einem Tool haben möchte widme ich mich jetzt diesem Thema.
Für Sporttracks gibt es zwei Möglichkeiten, ein externes Tool von linuxpeter, welches eher rudimentär ist, und eine leicht ausgefeiltere Variante von Mark Gravestock, welche als Sporttracksplugin daher kommt und auch quelloffen verfügbar ist. Mark Gravestocks Plugin importiert jedes einzelne Set, so dass man in der Splitview sein Training detailliert sieht.

Hier wäre es noch ganz gut, wenn der Strokecount in die Kadenzspalte importiert werden würde und der Effizienzwert berechnet wird und nicht aus dem Log genommen. Mark wird da hoffentlich auch bald ein Update liefern. Bezüglich der Fehlerkorrekturen, gib es wieder nur die manuelle Möglichkeit via CSV Datei.

Fazit
PROS
•    Sieht schick aus
•    Leicht bedienbar
•    Gibt mir (fast alle) Daten die ich brauche
CONS
•    Macht Fehler
•    Software ist unausgereift
•    Keine Pausen pro Set
Für die 90€, die ich bezahlt habe ist der Kauf vertretbar. Den vollen Preis hätte ich nicht bezahlt.
Mal schauen ob Garmin das besser kann.

(M)Eine neue Laufuhr! – GARMIN FR 910XT

Heiko von “Laufe Marathon” hat im Oktober zu einer Blogparade aufgerufen mit dem Thema Laufuhr ja / nein und wieso. Das ist erst einmal ziemlich spurlos an mir vorbeigegangen, da mir nichts eingefallen ist was eine Ergänzung meinerseits gerechtfertigt hätte.

Das hat sich aber in den letzten Wochen mit der Fertigstellung meines ersten Grobentwurfs des Wettkampfplanes für das nächste Jahr geändert. Denn dort stehen eine paar Neuerungen für mich drin! Nach den guten Erfahrungen mit dem alternativen Schwimmtraining in diesem Jahr, habe ich nämlich zwei bis drei Aquathlons und ein bis zwei Triathlons mit reingenommen. Natürlich alles in der Kurzdistanz und erst mal ohne Zeitambitionen, da ich sonst die zwei Marathons (Hamburg und Berlin) als Saisonhöhepunkte wohl nicht schaffen würde.

Damit sind die Auswirkungen auf das Thema Laufuhr unübersehbar: Eine Laufuhr reicht hier nicht mehr wirklich aus. Man läuft ja nicht mehr nur, man schwimmt und fährt ja jetzt auch noch Rad.

Dass ich ausschließlich und nur mit Laufuhr unterwegs bin ist eigentlich nicht mehr der Erwähnung wert. Schon als Laufanfänger wurde ich, nachdem ich meine ersten anderthalb Stunden am Stück hinter mir hatte, infiziert von Pulsbereichen in denen man eigentlich trainieren soll. Und es waren die niedrigen, die schwierig einzuhalten waren und teilweise immer noch sind. Die Uhr als Tempo Bremse ist mir heute ein unverzichtbares Instrument zu Einhaltung der Trainingspläne. GPS zur Streckenaufzeichnung ist natürlich auch ein nettes Schmankerl. Immer wissen wo, und wie schnell man langläuft. Und wenn man eine neue Strecke ausprobiert, weiß man wo es langgeht und in welcher Richtung es zurückgeht.

Ich kann mich an dieser Stelle sowieso nochmals als Datenfreak outen, der sich jeden Morgen auf seine elektrische Waage stellt und in Wettkampfzeiten morgens den Blutdruck und den Ruhepuls erfasst und die Laktatwerte misst. Man mag mich für verrückt oder naiv halten, für jemanden der seinen Körper nicht kennt oder ihm nicht zuhört (trotz Yoga und Taiji), aber für mich als wissenschaftlich geprägten Menschen ist die Sammlung von Daten quasi angeboren. Ich habe die Empirie quasi mit der Muttermilch aufgesogen, sei es nur um die Behauptungen, die in den tollen Trainingsbüchern gepredigt werden für mich und meinen Körper zu widerlegen oder eben zu untermauern. Ich bin also mein eigenes Versuchskaninchen. Und das Schöne bei diesem Lauftechnikschnickschnack ist ja dass dies alles quasi wie von alleine und Zauberhand passiert. Einfach Uhr anlegen, Knopf drücken, loslaufen… that’s it!

Also Laufuhr ja!

Zur Zeit verwende ich ein ziemlich unbekanntes Modell, mit dem ich aber sehr zufrieden bin, da es mir alles liefert, was ich für meine Datensammlung brauche. Übertragung der Daten per USB an Sporttracks inklusive.

Die Globalsat GH625m. Sie ist zwar ein bisschen klobig, aber im Funktionsumfang entspricht sie bis auf die kodierte HF Übermittlung ziemlich genau dem was der Garmin Forerunner 305 bietet. Aber für gut und gern 60% des Preises. Ich hatte aber in den letzten zwei Jahren keine großen Probleme mit der HF Erfassung. Manchmal sind die Werte am Beginn einer Einheit ungewöhnlich hoch. Aber eine bisschen Spucke unter den Gurt hat das meistens behoben.

Mit meinen gewachsenen Anforderungen für den Triathlon fällt das Augenmerk jetzt auf Multisport Uhren

Meine zukünftige ideale Sportuhr ist wasserdicht (nicht IPX7 oder so) und so kann ich sie beim Laufen, Fahrradfahren und Schwimmen gleichermaßen benutzen.

Sprich beim Laufen krieg ich alles was ich jetzt schon hab:

  • Streckenlänge per GPS (möglichst intern, zusätzlich per footpod wäre auch nicht schlecht)
  • Pace
  • Herzfrequenz
  • Zeit
  • Intervallinformation: Zeit, Strecke und Pace des aktuellen Intervalls mit Zusammenfassung am Ende
  • etc, etc …

Beim Fahrradfahren zusätzlich:

  • Trittfrequenz
  • Wattmesssystem

Beim Schwimmen zusätzlich:

  • Anzahl der Bahnen
  • Anzahl der Schwimmzüge
  • Schwimmstil

Mehr brauche ich nicht! Alles andere inklusive Höheinformationen macht dann die Sporttracks Software oder das Analyseportal. Und schick muss die Uhr für mich auch nicht wirklich aussehen.

ABER so etwas gibt es (noch) nicht! Jede Uhr die ich mir so angeschaut habe deckt nur einen Teilbereich ab. Unterschiedliche Uhren je nach Sportart sind eigentlich nur beim Training eine Option. So könnte man zum Beispiel die Polar RCX5 oder Garmin 310XT, 610 für Laufen und Fahrrad und beim Schwimmen mit dem Swimovate Pool-Mate PRO oder dem Finisinc Swimsense kombinieren. Aber das mit der HF Messung im Wasser kann wohl nur Polar und Suunto so richtig, mit meiner alten Polar A1 hab ich es erfolgreich getestet.

GARMIN FR 910XT

Die Uhr die meinen Vorstellungen am nächsten kommt ist die Garmin FR 910XT, die nur noch ein kleinen Nachteil hat: Die Herzfrequenzmessung funktioniert nicht unter Wasser. Ob ich mir dann doch einfach meine Polar A1 zusätzlich umschnalle?

Aber ich möchte bei meinem ersten Aquathlon/Triathlon Wettkampf schon möglichst nahtlos von einer Sportart in die nächste kommen. Die Aufregung wird ohnehin schon groß genug sein, dass ich mich nicht mit Brustgurtwechseln und ähnlichem rumschlagen möchte. Und die Sportart wechselt man wohl bei der 910XT wohl nur mit einem Knopfdruck.

Ich denke das mit der Garmin FR 910XT man schon ein Wunderwerk der aktuellen Technik in die Hand bekommt. Die fehlende HF Übertragung unter Wasser ist wohl der geforderten WIND Produktkompabilität zuzuschreiben. Vielleicht liest das ja jemand von Garmin und schickt mir das Wunderding der Technik ja mal zum testen. Ich bin gespannt ob sich meine Begeisterung sich dann so forstsetzen wird, wie ich hoffe.